Zuhause
11. Januar 2211
Vielleicht stimmte es, dass man manche Dinge erst für sich alleine zu bewerten hatte. Ganz sicher stimmte es sogar.
In den vergangenen Tagen war so viel geschehen, dass Clarence dann und wann beinahe schon den Faden ans Hier und Jetzt verloren hatte. Die Verbindungen mit Nathan, mit Rouge, das Treffen mit Oliver… so vieles war in so wenigen Tagen geschehen, dass der Blonde überfordert war mit all den Emotionen, die jene Offenbarungen mit sich brachten - und letztlich war er auch überfordert gewesen mit sich selbst und damit, seinen eigenen Platz zwischen all den Geschehnissen zu finden.
Aus mannigfaltigen Gründen bewegten ihn all die Dinge, die sich ihnen in den letzten Tagen unterbreitet hatten und es gab auch jene Gedankengänge, die es nicht wert waren sie miteinander zu teilen, bevor man sie nicht für sich selbst geordnet und bewertet hatte. Das hatte nichts damit zu tun, dass er seinen Mann nicht an seinen Überlegungen teilhaben lassen oder ihn von etwas aussperren wollte. Manchmal war es einfach ein Schutz aller anderen vor einem selbst und an manchen Tagen hätte sich Clarence sogar gerne vor sich selbst geschützt. Aber wie meist im Leben, gab es vor der eigenen Gesellschaft kein Entkommen.
Der einzige Mensch - und das wusste Cassie hoffentlich - vor dem er hingegen niemals Reißaus nehmen würde, war Matthew und weil eben weil dem so war, hatte er sie beide in die Hälften der Decke eingewoben wie Fische in einer der Sardinenbüchsen, die man am Meer in Coral Valley kaufen konnte.
Oh wie sehr wünschte er sich in diese Zeit zurück, in der ihre größte Sorge gewesen war, die Nacht könne zu wenig Stunden haben um sich endlos miteinander in Lust und Liebe zu verlieren. Damals war die Welt noch in Ordnung gewesen - aber das konnte sie auch heute noch sein. Wenigstens für die Dauer dieser einen Nacht, eingewickelt in ihre grüne Decke mit Buntfalken und gebettet in die Wärme ihres knisternden Ofenfeuers, das die Kälte des tiefen Winters aus ihrer kleinen Wohnung aussperren würde.
Umgeben von den warmen Schenkeln seines Mannes, befand er sich an dem einzigen Ort dieser Welt wo er sich sicher und geborgen fühlte. Matthews Art ihn zu lieben hatte etwas an sich, das ihm inneren Frieden schenkte und jeglichen Zweifel von ihm abzuwenden wusste. Er gab ihm die Gewissheit richtig zu sein, Vergebung zu erfahren und es wert zu sein geliebt zu werden, auch wenn nicht jeder Tag oder der Umgang miteinander perfekt war. Matthews Liebe war indiskutabel und frei von uneinigem Wanken und damit war sein Mann in seinem Leben die wohl einzige Konstante, auf die er sich immer verlassen konnte - und wollte.
Obwohl ihre geteilte Nähe noch vor wenigen Tagen mit nur wenig Zufriedenstellung auseinander gegangen war und die Stimmung sich zwischen ihnen seitdem eher abgekühlt gezeigt hatte, bereitete es ihm heute kein Unbehagen sich den Liebkosungen des Jüngeren hinzugeben. Wie ein Verdurstender reckte er sich den Nähe suchenden Berührungen seines Mannes entgegen und wohlige Schauer glitten über seinen Nacken hinweg und seinen Rücken hinab, wann immer Matthew warm in den Kuss stöhnte. Schon jetzt, die eigene Zungenspitze vom Unteren aus seinem Mund hervor gelockt und ihn einladend mit ihm zu tanzen, spürte er eine Hitze in sich aufwallen, die weder von der warmen Decke oder dem Feuer im Ofen herrührte sondern die ganz alleine sein Mann in ihm zu schüren wusste, wann immer er den Jäger in zärtlicher Manier verführte.
Fest und wohlig schmiegten sich die Schenkel und der Leib des Söldners an den seinen und ließen Clarence erneut lustvoll erschauern unter dem ungenierten Stöhnen, das ihm entgegen wehte. Wie sehr er es vermisst hatte und brauchte seinem Mann nahe zu sein, hatte vor allem die Zeit ihrer Trennung wieder einmal eindringlich bewiesen und alleine dadurch fühlte sich die Distanz der vergangenen Tage beinahe an wie ein herber Rückschlag in eben jene Zeit, in der Matthew unerreichbar für ihn gewesen war.
„Ich glaube, du hast vergessen… dass ich dank deiner kontaktfreudigen Art längst degradiert wurde“, neckte er den Jüngeren leise, kaum dass sie sich voneinander gelöst hatten. Sanft bedeckte er die Wange und schließlich den fremden Hals mit zarten Küssen, sich abwendend von jenem sündigen Mund der ihn zu verführen drohte - doch nicht etwa um ihm zu entkommen, sondern um Cassie jene wohligen Schauer, die er ihm beschert hatte, mit Gleichem zu vergüten. „Du hast jetzt einen neuen besten Freund namens Cameron Barclay. Alles was mir bleibt ist… Ehemann und Liebhaber zu sein.“
Zärtlich verlor er sich an Cassies Hals, doch nicht etwa um ihn mit bunten Malen als den seinen zu kennzeichnen so wie sonst, sondern um das wohlige Kratzen seines kurzen Bartes zu spüren und die weiche Haut mit raunenden Küssen zu bedecken.
„Ich bin sehr bestrebt… wenigstens da einen guten Job zu machen. Nicht, dass Cameron mir diese Position auch noch streitig macht. Kaum auszudenken was aus mir wird, wenn… ich all diese schönen Dinge hier nicht mehr mit dir tun dürfte. Mhh…“
Verführt biss er sich für einen Moment auf die Unterlippe, die Stirn an Cassies Brust lehnend und einen Blick zwischen ihre beiden Leiber werfend, hinab bis zu den fremden Lenden, die sich zuvor noch einladend zu ihm empor gereckt hatten. Wie sehr es ihn verführte wenn der Dunkelhaarige sich ihm anbot, war längst kein Geheimnis mehr und zweifelsohne ein Überbleibsel aus vergangenen Tagen, als Nähe und Zweisamkeit nicht mehr gewesen waren als ein trockener Deal, der Eigennutz und Annehmlichkeiten miteinander vereint hatte.
Längst aber hatten sich die Zeiten geändert und obwohl auch sie sich geändert hatten, waren sie doch irgendwie die gleichen geblieben. Ein Gedanke der ihn faszinierte und der dem Blonden fast noch etwas mehr Appetit auf den Jüngeren machte, der es ihm schon von Beginn an so sehr angetan hatte.
„Lass mich dir helfen… das hier auszuziehen, mh? Du bist zu schön um das vor mir zu verbergen, was ich noch nicht in Barclay verloren habe“, wisperte er schließlich leise, fast schon in einem Tonfall äußerster Unschuld, während er seine Hände an Matthews festem Leib nach unten streichen ließ und sich sachte über ihm aufrichtete um Platz zu schaffen. Die Bettdecke war weit genug um nicht gleich über ihnen aufzubrechen und doch ließ sie nur einen Bruchteil Schein des Ofenfeuers hindurch, gerade genug um einander zu erahnen, doch nicht um seinem hungrigen Blick tatsächlich etwas davon zu erhaschen, wonach ihm gerade so dürstete.
Sanft schob er schließlich seine Finger unter dem Bund der fremden Unterwäsche hindurch, weit genug nur um sie langsam über das wohlgeformte Gesäß seines Mannes hinweg zu ziehen und dadurch freizulegen, was ihm über unzählige Nächte hinweg bereis die größten Wonnen bereitet hatte. Clarence musste nicht sehen können, was sich ihm offenbarte - alleine seine Erinnerung an den schönen Anblick reichte bereits aus, um ihn hell und sehnsüchtig seufzen zu lassen, während er den hellen Stoff über die Schenkel seines Mannes hinweg zog und ihn schließlich der störenden Wäsche entledigte.
Kontaktfreudig nannte der Blonde ihn und spielte damit selbstverständlich auf Cameron an welcher unlängst den Titel des besten Freundes innehatte.
Aber die Freundschaft welche die beiden verband war eine andere als jene, die Matthew an Clarence schweißte und der Jäger wusste das ganz genau.
Dass er trotzdem Cameron zu ihnen ins Bett holte - zumindest verbal - ließ Matthew unvermittelt leise lachen.
„Du bist nicht degradiert worden.“, widersprach er grinsend und blickte verzückt zu dem Wildling empor.
Es war das Eine mit jemandem befreundet zu sein, etwas anderes war es jedoch jemanden so zu lieben wie sie beide einander liebten.
„Aber es kommt mir verdächtig vor, dass du gerade in dem Moment jetzt an Cam‘ denkst. Sollte ich mir vielleicht Sorgen machen?“ - zog er Clarence weiter auf. Wohl wissend, dass es wahrscheinlich gerade eine Million Probleme gab über die er sich Sorgen machen müsste - aber das der Blondschopf ihn mit Cameron betrog war wahrlich keines davon.
Noch immer verschmitzt lächelnd drehte Cassie den Kopf zur Seite um seinem pseudodegradierten besten Freund Platz zu schaffen damit dieser seinen Hals besser liebkosen konnte.
„Du machst einen guten Job…“ bestätigte er schließlich raunend und schloss seine dunklen Augen für einen Moment. Clarence auf diese Weise zu spüren und ihm nahe zu sein war nichts, dass in der vergangenen Zeit zu einer Selbstverständlichkeit verkommen war. Jede Berührung und jeder Kuss war Balsam für seine Seele und seinen Körper.
Rastlos wanderten Matthews Finger derweil über die Schultern und den Rücken des Bären. Er wollte ihn vollkommen wahrnehmen und wollte ihn spüren wie er ihn die letzten Tage nicht hatte spüren können. Die wenigen Tage der Distanz waren zu viel gewesen. Jeder einzelne fühlte sich rückblickend betrachtet falsch und unnötig an.
Denn im Grunde waren sie beide die einzigen auf die es wirklich ankam - nicht Mo’Ann, Nagi Tanka, Rouge oder Afarit. Sie hatten nur sich beide auf der Welt und das war mehr als genug.
Sehr bewusst fühlte Cassie nach, wie sich die Muskeln unter der Haut des Blonden spannten wann immer er die kleinste Regung vollzog.
Ein leises und sinnliches Raunen wehte dabei über Cassiels Lippen obgleich der Hüne kaum etwas tat. Aber seine bloße Nähe reichte aus um in dem Jüngeren Sehnsucht nach mehr zu wecken.
Mit allen Sinnen genoss der Dunkelhaarige den Augenblick in vollen Zügen.
Genau in jenem Moment der innigen Ergebenheit als Clarence sich anschickte die Shorts von Matthews Lenden zu verbannen, brachte der Kerl schon wieder Barclay ins Spiel - und wie auch schon zuvor brachte die Erwähnung Matthew zum Lachen - dieses Mal lauter und heller.
„Meine Güte was ist los mit dir?“, fragte er lachend, was das Manöver ihn zu entkleiden für den Blonden nicht leichter machte. Aber der Jäger schaffte es trotzdem den Stoff abzusteifen und dank der Hilfe Matthews die Unterhose letztlich auszuziehen.
Durch das Gelächter und wegen der Decke war Cassie unheimlich heiß geworden, seine Wangen waren rot und die vorhin noch platt gestrichenen Haare unlängst wirr und zerzaust.
Neues Gelächter war nur eine Cameron-bezogene Bemerkung des Wildlings entfernt und das Lächeln auf Matthews Gesicht war voller unverhohlener Freude und von ebenso offensichtlicher Liebe zu Clarence.
„Ich schwöre dir, wenn du heute noch einmal Cam erwähnst zieh ich mich an und gehe auf ein Bier zu ihm.“, das war ein Bluff - und zwar nicht mal ein Guter - trotzdem rechnete Matthew nicht damit, dass Clarence das Risiko eingehen würde.
Noch immer schmunzelnd räkelte er sich ein bisschen auf dem weichen Laken, ein Bein hatte er locker aufgestellt, das andere ausgestreckt. Wirklich scheu war der junge Mann nie gewesen aber die selbstverständliche Gelassenheit die mittlerweile zwischen ihnen herrschte hatte nicht immer existiert.
„Und jetzt? Gefalle ich dir jetzt besser?“, fragte Cassie schließlich und hob eine Hand um sich selbst mit einer kurzen - aber durchaus sinnlichen Geste - über die Brust zu streicheln.
Er hatte längst keinen Scham mehr sich nackt vor Clarence zu zeigen.
Was ihn früher unsicher gemacht hatte war längst kein Thema mehr zwischen ihnen. Er gehörte jenem Mann mit Haut und Haar. Jeder Zentimeter Haut und jeder Tropfen Blut in seinen Adern war Eigentum des Jägers. Und wenn jener ihn betrachten wollte dann sollte er das tun wann immer ihm der Sinn danach stand.
Die Arme nach dem Wildling ausstreckend lud er Clarence wieder zu sich ein und reckte sich ihm entgegen kaum, da er wieder auf ihm lag.
Mit einem leisen Stöhnen raubte Matt sich einen Kuss von den Lippen seines Liebsten und biss ihn kurz darauf neckend.
„Das ist für den Unsinn den du vorhin gesagt hast.“, erklärte er flüsternd und küsste den eben noch gebissenen Mund erneut.
„Ich hab dich vermisst… Das ist lächerlich, weil du ja nicht weg warst. Aber irgendwie… wenn jeder so allein sein eigenes Ding macht… dann fühlt sich das falsch an. Ergibt das Sinn?“
Vielleicht war er einfach zu emotional oder zu verweichlicht - aber nach allem was sie beide schon zusammen erlebt hatten fühlte sich jedwede Art der Distanz einfach nicht mehr richtig an. Sie waren nicht dafür gemacht allein zu sein und sich mit sich selbst zu beschäftigen, Gedanken unausgesprochen zu lassen und Küsse für sich zu behalten.
Matthews Lachen in ihrem Bett zu hören war eines der schönsten Laute, die Clarence kannte. Keine Sorge überschattete dabei sein Gemüt, kein Problem der Zukunft brachte das Hier und Jetzt ins Wanken und kein falscher Frohmut trübte die losgelöste Stimmung, die dabei mitschwang.
Für einen Moment, der seines Erachtens nach ewig dauern durfte, waren sie frei von Sorgen oder den Gefahren, die in unabwendbarer Zukunft auf sie lauern würden.
Keine Mo'Ann erpresste ihn mit trügerisch echt aussehenden Bildern seiner Kinder, mit denen sie ein altes Trauma aufzureißen erdachte, um ihn gefügig zu machen. Keine Bruderschaft trachtete nach Matthews Leben. Wenigstens nicht für die Dauer, in der sie in der Sicherheit ihres Bettes verweilten. Nicht so lange wie das helle Lachen eben jenes Mannes andauerte, den er über alles liebte.
„In dem Moment jetzt?", echote der Blonde mit vergnügter Unschuld, ganz unwissend über das, worauf sein alsbald nackter Ehemann zwischen sündigen Küssen anspielte.
Dass er - insofern er den Worten des Jüngeren Glauben schenken durfte - einen guten Job machte, hörte er natürlich nur allzu gerne. Es war das eine sich voller Entzückung an einem anderen Menschen zu verlieren und sich dabei selbst die süßesten Wonnen zu verschaffen und doch schmeckte diese verbotene Frucht noch gleich viel besser, wenn das Objekt der eigenen Begierde nicht weniger seinen sündig-schönen Vorteil daraus zog.
Noch während er den störenden Stoff vom verführerischen Leib des Jüngeren entfernte und jener ihn mit seiner erneuten Erwähnung Camerons aufzog, musste Claire selbst leise auflachen unter dem beinahe kindischen Geflachse, das zwischen ihnen aufgekommen war. Vielleicht war es eine notwendige Verdrängungstaktik, dass sie sich gerade beide einfach nur weigerten sich den zerstörerischen Dingen um sich herum hinzugeben. Vielleicht drehten sie beide aber gerade auch völlig durch und der Wahnsinn verschlang sie nun vollends - auch das war Clarence recht, so lange sie dabei wenigstens zusammen waren anstatt wieder voneinander getrennt zu werden.
„Als ob du das wagen würdest. Wir wissen beide, dass du keine Lust hast heute Abend noch mal Gefahr zu laufen Mo'Anns Weg oben in der Hütte zu kreuzen", entkräftete er die Worte seines Geliebten postwendend und ließ sich glücklich zurück auf seinen nun entblößten Leib sinken. Es tat so gut ihn unter sich zu spüren. Die Wärme der fremden Haut, seinen schönen festen Körper und die einladend geöffneten Schenkel, die sich nicht wagen würden sich vor ihm zu verschließen. „Aber vielleicht haben wir ja Glück und er lässt sich heraufbeschwören, wenn wir seinen Namen drei Mal hintereinander laut rufen. Dann klopft er womöglich mit zwei Bier an die Tür und du musst dich nicht bis zum Clan rauf quälen."
Das war zwar mehr als unwahrscheinlich angesichts der Einschränkungen welche den fremden Jäger noch immer plagten, aber auch beim Zeppelinabsturz war er schon totgeglaubt gewesen - und wie von den Toten wieder auferstanden plötzlich erschienen, als sie am wenigsten mit ihm gerechnet hatten. Zweifelsohne wäre es also möglich, dass eine rituelle Beschwörungsformel diesen alten Quälgeist auch jetzt hier vor ihre Tür zaubern würde - immerhin würde sich Barclay keine gute Chance entgehen lassen um Clarence eins reinzuwürgen.
„Cameron Barclay. Cameron Barclay. Ca-“, mit erhobenen Brauen hielt er kurz inne, abwägend welches der beiden Risiken nun wohl das schlimmere wäre. Cassie, der ihn von sich verstieß um zurück rauf zum Clan zu wandern? Der Beschwörte, der plötzlich an ihrer Wohnungstür klopfte um ihn und seinen Mann bei süßen Riten zu stören und sie mit Bier davon abzuhalten, eine schöne Zeit miteinander zu verleben? Auf der anderen Seite wäre Bier ja jetzt nichts schlechtes - aber zwei ließ sich unheimlich schlecht durch drei teilen und noch schlechter damit vereinbaren hier eng umwoben im Bett zu versacken, was auch ein deutlicher Nachteil seiner Beschwörung wäre.
Abwartend lauschte er auf die Tür, an der es weder Klopfte noch hämmerte. Scheinbar war das Beschwörungsitual des Quälgeistes doch noch früh genug unterbrochen worden - und Claires Gewicht schwer genug um zu verhindern, dass ihm sein Mann eigenständig abhanden kam.
„Glück gehabt“, stellte er zufrieden fest und legte eine seiner kräftigen Hände auf dem ausgestreckten Schenkel des Jüngeren ab, um es ihm wie das Gegenstück sanft anzuwinkeln und sich auf diese Weise selbst zwischen den Knien seines Mannes einzurahmen. An keinem Ort der Welt wäre er im Augenblick lieber als bei ihm und mit niemandem sonst wollte er solchen Unfug säuseln wie mit jenem Mann, der ihm als einziger Mensch der Welt so spielend leicht seine Sorgen und zärtliche Küsse zu rauben wusste.
Zufrieden legte er sich über die eben noch von Cassie sachte zerbissenen Lippen und betrachtete den Mann unter sich voller Wonne.
„Du gefällst mir immer gut. Nackt wie bekleidet. Aber so wie jetzt, habe ich dich am liebsten“, ließ der Blonde ihn leise wissen und beugte sich erneut zu ihm hinab, sich einen kurzen Kuss von ihm stehend der weit unschuldiger anmutete als jene, die Matthew ihm auferlegt hatte.
Vorsichtig strich er ihm mit der Nasenspitze über die Stirn, ihm auf diese Weise die dunkelbraunen Strähnen aus dem Gesicht streichend, bevor er ihn schließlich auch dort mit einem warmen Kuss bedachte.
„Ich weiß was du meinst. Ich fühle mich auch wohler, wenn wir die Dinge zusammen angehen statt alleine. Ohne dich bin ich… nur halb der Mensch der ich gerne sein will. Und mit dir fühle ich mich mit mir und in mir selbst wohler. Selbst dann, wenn wir nichts machen. Ergibt das auch Sinn?“
Eine Frage und Empfindungen, die er sich nicht schämte laut auszusprechen. Jedenfalls nicht mehr, seitdem Cassie ihn zum ersten Mal geküsst hatte.
Clarence lachen zu hören war für Matthew noch immer das schönste Geräusch von allen.
Obwohl es längst dunkel geworden war und der Tag der Nacht gewichen war, erhellte Clarence die Dunkelheit durch sein ganzes Sein.
Seine Gegenwart war wie warmes Sonnenlicht das sich über Matthews Gemüt ergoss und ihn einhüllte in einen goldenen Mantel.
Es spielte keine Rolle wo sie waren, ob unterwegs in der Wildnis oder an Deck ihres Bootes. So lange sie zusammenhielten und füreinander da waren, war es immer Sommer und sie waren frei von Sorgen.
Die Worte des Blonden ließen Cassiel kichern, er konnte es kaum fassen wie beharrlich Clarence an Barclay festhielt - obwohl er ihn doch nicht leiden konnte, laut eigener Aussage zumindest.
Was genau die Abneigung begründete wusste Matthew nicht, aber es war ihm eigentlich auch egal.
Sie mussten nicht die selben Leute mögen - in der Hinsicht waren sie vollkommen autark.
Aber so wie Clarence den Kerl gerade gar nicht mehr aus ihrem Bett entließ - sondern sogar drauf und dran war ihn mit Magie zu beschwören - durfte man wohl die Antipathie anzweifeln.
„Wenn er jetzt echt erscheint…“ kicherte Matthew und lauschte ebenso gespannt wie Clarence auf etwaiges Klopfen. Wie albern das war, war Cassie nicht wirklich bewusst - was wahrscheinlich daran lag das er, war er mit Clarence zusammen, von Natur aus alberner und kindischer war als ohne ihn.
Aber natürlich hatte sich Cameron nicht aufgemacht um sie mit seiner Gegenwart zu beehren und so blieben die beiden jungen Männer für sich. Zumindest aktuell.
Amüsiert wandte Cassie den Kopf wieder Clarence zu und musterte diesen glücklich.
„Ich weiß… das war nur eine rhetorische Frage. Dass ich dir gut gefalle wusste ich schon an Tag zwei unserer Bekanntschaft.“, gab er in gewohnt selbstbewusster Schnöselmanier zurück.
Clarence mochte geglaubt haben sein Pokerface sei undurchdringlich gewesen aber tatsächlich war das Gegenteil der Fall. Zufrieden räkelte sich der Dunkelhaarige unter dem Größeren, schloss die Augen während Clarence mit seiner Nase zärtlich über seine Stirn und die Haare aus selbiger strich.“Mhhh~ du machst mich glücklich, Christenjunge.“ seufzte er zufrieden und ließ die Augen auch noch geschlossen als der Hüne ihm erklärte wie er fühlte.
Die Dinge zusammen angehen war etwas, dass sie beide lange Zeit nicht gekannt hatten. Sie waren Einzelgänger gewesen - nicht weil sie gern allein waren, sondern weil das Leben sie gelehrt hatte sich nur auf sich selbst zu verlassen.
Freundschaften waren vergänglich, da die Loyalität der meisten Menschen nur eine Frage des Preises war. Schwüre und Pakte wurden gebrochen sobald man einen Vorteil daraus ziehen konnte. Wer sich nur auf sich verließ, der lebte gesünder und länger - das war zumindest ihre Erfahrung - darin waren sie sich ähnlich.
Das Leben hatte sich nicht als gütig ihnen gegenüber erwiesen und deshalb waren sie beide skeptisch gewesen. Matt hatte Angst vor dem hünenhaften Wildling gehabt, hatte geglaubt er gehöre zu Le Rouge. Und Clarence? Er hatte nichts auf Matthew gegeben, auf sein Gerede nicht oder auch nicht merklich auf seine Anwesenheit. Im Nachhinein hatten sie beide eingesehen wie gut sie füreinander waren und wie viele Dinge sie verbanden. Die Zurückhaltung die einst zwischen ihnen geherrscht hatte, war nach und nach gebröckelt. Und hatte einer Offenheit Platz geschaffen die man sich nur dann leistete, wenn man sich unabdingbar vertraute.
Und jenes Vertrauen herrschte zwischen ihnen.
„Wenn irgendetwas Sinn macht, dann das…“, wisperte der Jüngere, wobei er noch immer seine Augen geschlossen hielt. Er fühlte sich heimelig, er fühlte sich beschützt und zum ersten Mal seit Tagen fühlte er sich wieder ganz.
Das vertraute und wohltuende Gewicht des Bären auf sich, seinen Geruch in der Nase und seine warme, vertraute Stimme in den Ohren war es Matthew so als könnte im Augenblick nichts besser sein. Dann brauchte er kein Meer, keinen Rum und keine Sonne.
Schließlich öffnete er seine dunklen Augen doch wieder und betrachtete das Gesicht seines Liebsten aus der Nähe, ehe er selbiges sanft mit beiden Händen umfing und Clarence einen sinnlichen Kuss gab.
Einen, der seinen Appetit zwar verriet aber dabei nicht drängend oder stürmisch war.
„Weißt du was verrückt ist?“ - aber auch diese Frage war rhetorischer Natur - weshalb er nicht auf eine Antwort des Hünen wartete.
„Dass ich damals unter keinen Umständen mehr abhängig sein wollte. Erst recht nicht von einem anderen Mann. Und dann hast du mich in einem Zustand gefunden in dem ich… naja… nicht abhängiger hätte sein können.“
Dass ein völlig Fremder einem wehrlosen Kerl half und ihm nicht einmal seine Wertsachen abnahm war schon unwahrscheinlich gewesen. Dass daraus eine unerschütterliche Liebe wurde war vollkommen gegen jede Vernunft. Ihre Bindung hätte nicht mal Rouge vorausahnen können.
„Manchmal hab ich das Gefühl, ich vergesse wie mein Leben war, bevor ich dich kennengelernt hab. Weil seither alles so viel schöner ist. Wenn ich mit dir zusammen bin hab ich keine Angst vor nichts.“ Cassie lächelte ein wenig verlegen während er mit den Fingern zärtlich durch Clarence‘ Bart kämmte.
„Außer vielleicht davor, dass du Cameron herbeiwünscht während ich nackt unter dir liege.“ fügte er grinsend an und haschte kurz darauf erneut nach den Lippen des Blonden. Doch dieses Mal war der Kuss lediglich flüchtig, ehe sich Matt dem Hals seines Bären widmete und jenen zärtlich knabbernd liebkoste.
„An Tag zwei unserer Bekanntschaft hattest du nichts besseres zu tun als komatös am Feuer herum zu liegen. Erzähl keine Märchen“, nahm er seinem Mann amüsiert den Wind aus den Segeln und haschte Mahnend nach dem fremden Hals, nicht nur als Strafe für diese aberwitzige Behauptung, sondern auch als Retourkutsche für den Christenjungen. Dafür, dass sie noch vor wenigen Minuten beinahe einen Streit vom Zaun gebrochen hatten hinsichtlich seiner religiös geprägten Wurzeln, lehnte sich Cassie schon wieder ganz schön weit aus dem Fenster - aber das lag unbestreitbar in seiner Natur und auch dafür liebte Clarence ihn.
Sie scherzten miteinander, zogen sich mit kleinen Seitenhieben auf, neckten und piesackten sich in wohlwollender Manier gleichermaßen. Mit Matthew zusammen zu sein bedeutet schon immer eine gute Zeit zu haben und sie war definitiv noch besser geworden, seitdem ihre Beziehung um eine liebevolle Komponente erweitert worden war.
Was auch immer es war, das die Laken und Matratzen auf diesem Kontinent hier an sich hatten, aber nirgends fühlte er sich so wohl und geborgen wie mit Cassie in einem Bett. Nur hier ließ sich die Außenwelt aus ihrer kleinen Blase aussperren, egal wie trist die Lage war, in der sie sich befanden. Bis zu diesem Bettpfosten, aber nicht weiter!, das schien die Devise zu sein die offiziell galt, lag erstmal eine schützende Decke über ihnen oder war einer von ihnen endlich zur Gänze entkleidet worden. Womöglich war es der Nebel des Vergessens, der sie in einem Bett berauschte und sie vergessen ließ, was draußen in der rauen Welt auf sie lauerte. Vielleicht übermannte die innige Zweisamkeit sie auch einfach so sehr mit Hormonen, dass sie träge und dämlich wurden wie Teenager die von Natur aus nichts anderes mehr im Kopf hatten als denjenigen, der einem selbigen verdreht hatte.
Vor allem Matthew schien es just in diesem Augenblick so zu gehen, der davon sprach keine Angst vor nichts zu empfinden und dass alles so viel schöner sei, seitdem sie zusammen waren. Sollte Clarence ihn vielleicht besser an ihre erst wenige Tage zurückliegende Trennung erinnern, unter der sie einander fast für tot gehalten hatten? Oder an den Zeppelin, der wochenlanges vegetieren in einer Eiswüste nach sich gezogen hatte? Nur zu gut konnte sich der Blonde auch an all seine Sorgen erinnern die sein Mann ihm verursacht hatte, nachdem er von einem Stein am Kopf getroffen war - und die Liste ließ sich endlos weiterführen, wenn man das denn wollte.
Doch hier, unter den zärtlich knabbernden Liebkosungen seines Halses und den warmen Küssen, die noch immer auf seinen Lippen nachhallten, wollte er weder sich selbst noch seinen Geliebten an all diese Dinge erinnern. Wenigstens für die Dauer dieses Moments wollte er frei sein von Sorgen und der Zukunft, die auf sie wartete - und eigentlich frei von Cameron Barclay, den ja ganz offensichtlich auch sein Mann nicht aus ihrer Zweisamkeit heraus halten konnte.
„Okay, okay… es gibt ab heute eine neue Regel in unserer Ehe: Kein Cameron mehr in unserem Bett. Verstanden?“, setzte er die neuen Gesetze mit einem Lachen in der Stimme fest, das seine für den Moment losgelöste Stimmung trotz des niederschmetternden Abends untermalte. „Und auch nicht außerhalb unseres Bettes, wenn einer von uns dabei nackt ist. Außer…“, zögerlich wägte er die Ungereimtheiten ab, die ihnen Probleme machen könnten, „Außer jemand ist nackt, einer von uns beiden schwer verletzt und wir brauchen Barclay um uns zu retten. Aber selbst dann müssen wir das erst ausdiskutieren.“
Denn wenn er selbst nackt und schwer verletzt war, vielleicht blieb er dann lieber zum verenden an Ort und Stelle liegen anstatt sich die Schmach anzutun, bis ans Ende seines Lebens das Geschehene von Barclay aufs Brot geschmiert zu bekommen. Es reichte, wenn einer von ihnen dreien eine ähnliche Geschichte zu erzählen hatte und am liebsten war Clarence es, wenn nur sein Mann und er selbst in einer solchen Story vorkamen. Außerdem kam er in der Geschichte auch deutlich besser weg als in jener, die Cameron daraus machen würde.
„Genug nun von diesem elenden Schwachmaten. Verdirb mir meine blühende Fantasie nicht mit solchen Typen“, bestimmte Clarence und schüttelte sich unmerklich, sich darunter auch von den zärtlichen Liebkosungen seines Mannes lösend - dem weit höheren Ziel folgend, sich und seine Gedanken zurück auf den einzig rechten Pfad zu bringen, auf dem er zu dieser späten Stunde wandeln wollte.
Unter leisem Rascheln der Laken richtete er sich zwischen den Schenkeln des Jüngeren auf, die überlappenden Säume durchbrechend und freilegend, was sich darunter verbogen hielt. Wie eine Raupe, die unter ihrem Mantel zu etwas weit schönerem geworden war, hatte sich Matthew zu einem betörenden nackten Mann entpuppt der einzig dafür geschaffen worden war, den Blonden mit seinem ganzen Sein zu zu verführen.
Dichter mit seiner Körpermitte an die des Liegenden heran rutschend, strich er sachte die Schenkel seines Mannes entlang und legte sich selbige schließlich fordernd um die Hüfte, sich selbst vom Dunkelhaarigen gefangen nehmend. Matthew war ein unheimlich schöner Mann, das wusste der eingebildete Schnösel freilich selbst - und doch hatte er keine Ahnung wie sehr Clarence ihn vergötterte wenn er nackt vor ihm lag und ganz offen all jene Dinge genoss, die der brave Christenjunge so gerne mit ihm tat.
„Kannst du dich noch an unser erstes Anlegen mit dem Boot erinnern, an diesem gottverlassenen Strand?“, wollte er leise von Cassie wissen und kraulte dabei sanft mit den Fingern über die fremden Knie hinweg, seinen Erinnerungen nachhängend, bevor er langsam größere Kreise zog und auch die Innenschenkel des Jüngeren liebkoste. Anfangs hatten sie sich noch Siedlungen am Ufer gesucht oder einen alten Steg, zu besorgt das Boot irgendwo aufzusetzen, wo es keinen sicheren Anlegeplatz gab. „Wir waren so mutterseelenallein dort, dass wir es den ganzen Tag an Deck miteinander getrieben haben unter der offenen Sonne. Am Abend hatten wir beide einen so schlimmen Sonnenbrand, dass ich dachte, ich könne nie wieder im Liegen schlafen.“
Rückblickend schien es, als hätten sie bei der Hochzeit jedweden gesunden Menschenverstand abgegeben. Sie waren so verklärt gewesen und frei jeglicher Sorge, dass sie nicht mal mehr das Offensichtliche gefürchtet hatten. Das waren gute Zeiten gewesen und doch genoss Clarence das Heute noch viel mehr als das Damals - weil er all diese schönen Dinge noch viel bewusster wahrnahm und zu genießen wusste als früher, im frischen Liebestaumel.
Sein Blick glitt dabei ganz unverhohlen am vertrauten und doch noch immer faszinierenden Leib des anderen hinab. Matthew war etwas muskulöser geworden auf seiner Reise ohne den Blonden und zweifelsohne definierter als zu jener Zeit, wo sie sich voneinander verabschiedet hatten. Seine festen schönen Schenkel wussten genau wie sie sich zu öffnen hatten um den Bären zu locken, die fremden Finger wussten ihn zu kraulen und durch sanfte Berührungen um den Verstand zu bringen… und dieser Mund wussten ihn zu küssen auf eine Weise, die ihn alles und jeden um sie herum vergessen ließ.
Mit einem sehnsüchtigen Seufzen beugte er sich schließlich wieder zu seinem Mann hinab, eben jene rosigen Lippen mit einem mittlerweile weit hungrigeren Kuss bedenkend als jene, die Cassie ihm zuvor noch geschenkt hatte. In den vergangenen Tagen waren sie sich kaum nahe gewesen, aber das bedeutete nicht, er hätte keinen Appetit auf den Dunkelhaarigen gehabt oder dass Matthew seinen Zauber für den Jäger schon nach wenigen Tagen in Falconry Gardens verloren hatte.
Das würde er niemals tun.
„Weißt du… es ist übrigens gar keine Schande von mir abhängig zu sein. Ich bin nämlich nicht irgendein Mann. Sondern deiner“, wisperte er leise gegen die sündigen Lippen des Jüngeren über denen er einen Moment verharrte, bevor er sie zu einem lustvollen Tanz herausforderte, unter denen er sie zärtlich für sich aufspaltete. Raunend erbat er sich nicht nur Einlass, sondern forderte ihn sich regelrecht ein, die wohltuende Zunge des Söldners heiß umgarnend und sich einen Vorgeschmack darauf holend, was er in den vergangenen Tagen alles verpasst hatte.
Er sollte keine Märchen erzählen forderte der Blonde ihn auf und das wo er doch selbst der größte Geschichtenerzähler war. Wenn man Clarence Sky manchmal so zugehört hatte während er in Denver von seinen Abenteuern berichtet hatte, war einem unwillkürlich die Frage in den Sinn gekommen wie um alles in der Welt er all das hatte überstehen können. Muties, Dämonen, Naturgewalten… All dem hatte er getrotzt wie ein Fels, an dem die trotzigen Wellen des Meeres zerschellten.
Viele der Geschichten waren entweder frei erfunden oder maßlos aufgebauscht gewesen - zweifellos um die vornehmlich kindlichen Zuhörer zu beeindrucken.
Und wahrlich: das war dem Jäger auch gelungen.
Trotzdem war die Unterstellung unverschämt - ebenso frech wie die neue Regel die der Bär von Mann einfach so per Dekret zu erlassen gedachte. Und die da lautete Cameron aus Gesprächen jedweder Art herauszulassen sobald sie nicht mehr komplett angezogen waren.
Jene Regel war umso frecher als das es ja Clarence selbst gewesen war, der mit Barclay angefangen hatte.
Matthew lachte erneut und schüttelte den Kopf, den Blonden dabei nicht aus den Augen lassend.
„Du stellst also eine Regel auf, die wir nur brauchen weil du dich zuvor nicht an sie gehalten hast?“ - das war so albern wie er fand. „Aber na schön, ich spiele das Spiel mit. Mein Freund Cam wird ausgeschlossen sobald wir im Bett oder einer von uns nackt ist.“ Das schiefe Grinsen während dieser Worte ließ die Zustimmung jedoch eher wackelig erscheinen.
Clarence richtete sich schließlich auf und durchbrach den schützenden Decken-Kokon, gelb-goldenes Licht vom wagen Schein des Ofenfeuers zu ihnen lassend.
Gegen jenen Schein hob sich die Kontur des Bären dunkel ab, während das Licht ihn umrahmte wie eine mythologische Sagengestalt.
Fasziniert betrachtete der Dunkelhaarige ihn, musterte seine nackten Schultern, die breite Brust mit ihren unzähligen Bildern bevor sein Blick zu seinen Händen wanderte, die seine Beine in Position brachten. Clarence war ein betörend schöner Mann - und Matthew hatte sich auch nach all der Zeit nicht an ihm sattgesehen. Und würde es wohl auch nie können.
„Hmmm~“, seufzte er wohlig und schloss die Beine fester um die Lenden seines Liebsten, so wie der Bär es mochte.
Das Gefühl welches der Wildling ihm gab war mit nichts zu vergleichen. Das Wohlwollen und die Begierde des Hünen in dessen Augen zu sehen verschaffte Cassiel eine tiefgründige Genugtuung und gleichwohl schürte es die Aufregung in ihm. Es brauchte kaum mehr als ein paar liebkosende Berührungen seiner Schenkel und jenen Blick um ihm die Röte in die Wangen steigen und seinen Bauch kribbeln zu lassen.
Von all den Menschen da draußen - von denen ihn zweifellos einige begehrenswert fanden - war der einzig wichtige Clarence. Es war der Blonde auf dessen Meinung Matthew Wert legte und dessen Begierde er wollte. Und sie zu bekommen war selbst nach all der Zeit noch immer die einzige Bestätigung die er brauchte.
Ein wissendes Schmunzeln legte sich auf seine Lippen als der Wildling seine Erinnerung an besagten Tag wach rief.
Ihre Reise mit dem Schiff war in so ziemlich jeder Hinsicht besonders gewesen - für Cassie an Tagen mit mehr Wellengang auch mal weniger reizvoll als magenreizend.
Aber die Strände, das Wasser, die Sonne, der Frieden und die Losgelöstheit des Alltags hatten ihn entschädigt.
Am allermeisten jedoch hatte der Jäger dafür gesorgt, dass jene Zeit für immer unvergesslich bleiben würde.
Sie hatten nicht einen einzigen echten Streit gehabt, stattdessen hatte ihr Leben aus faulenzen, sonnenbaden, jagen und Sex bestanden. Sie hatten getrunken und geschmaust wie Edelmänner, hatten oft bis zum Morgengrauen herumgeflachst, waren erst mittags erwacht - nur um direkt übereinander herzufallen.
Rückblickend betrachtet war es das Paradies gewesen.
„Wie könnte ich das vergessen…“, Cassie biss sich kurz auf die Unterlippe und sinnierte über besagten Tag.
„Deine Haut hat nach Meersalz geschmeckt…“, wisperte er.
Matthew erinnerte sich genau - auch daran, dass Clarence ihn bis zur Erschöpfung an Deck geliebt hatte.
Immer wieder, in jeder erdenklichen Position- bis Matthew nicht mehr gekonnt hatte und er zum Schluss einfach nur auf dem Bauch gelegen hatte, während der Ältere ihn mit tiefen und zügigen Stößen genommen hatte.
Als der Bär nun hungrig über ihn kam, reckte sich der Jüngere seinen Lippen regelrecht entgegen und empfing sie mit einem verheißungsvollen Raunen.
Clarence hatte kein Müh von seiner Anziehungskraft auf Matthew verloren und die zurückliegenden Tage hatten nicht gerade seine Sehnsucht eingedämmt.
Bereitwillig nahm der Dunkelhaarige die Herausforderung der fremden Zunge an und haschte jener sogar noch ungeduldig nach als Clarence den Kuss beendete.
„Mhhh~ das bist du. Mein schöner, starker Mann… der leider immer zu viel von meinem Freund Cameron redet wenns drauf ankommt.“, er grinste frech - jenen frechen Schalk in den Augen der lange Zeit niemals in seinem Blick gewesen war und den erst Clarence wiedererweckt hatte.
Den Bären - von dem Cassiel keinesfalls wollte das er nach dem Scherz auf Abstand ging - hielt er an den Schultern auf sich und biss ihm neckend in den Hals.
Dabei drängte er seine Hüfte etwas hinauf - gegen die spärlich verhüllte Mitte des Blonden - und seufzte.
„Die letzten Tage haben mir nicht gefallen.“ - wahrscheinlich galt das selbe für Clarence.
„So wie damals auf dem Boot…das ist mehr nach meinem Geschmack. Du über mir, die ganze Zeit… so schön und so stark… so ausdauernd und… begehrenswert. Was du an diesem Ort mit mir gemacht hast war… unglaublich.“
Rhythmisch bewegte er sich in langsamen, trägen Zügen gegen den Körper des Mannes welcher sein war.
Erneut biss er in den dargebotenen Hals und raunte dabei wie ein hungriges Raubtier.
„Es ist ewig her…dass du dir so viel Zeit für mich genommen hast.“
Das, was sie an diesem Abend miteinander genossen, war nicht etwa der betörende Zauber des Unbekannten oder die Erkundung bislang nicht eroberten Terrains. Es waren keine Abstecher zu neuen Praktiken die sie zelebrierten, keine verbotenen Früchte von denen sie in dunklen Gassen kosteten oder andere verruchte Dinge, die weit über das hinaus gingen, was sie bislang schon miteinander kannten.
Nein. Was sie zelebrierten war nichts von alldem - und umso lockender war die Lust die sie dabei empfanden zu genießen was ihnen bereits vertraut und lieb gewonnen war.
Sei verführten einander. Mit den Berührungen von denen sie wussten, wie sehr der andere sie genoss. Mit Küssen die verlässlich um den Verstand brauchten und mit festen Schenkeln, die sich sehnsüchtig enger um Clarence‘ Hüften schmiegten, ganz so wie der Bär von Mann es liebte. Der Reiz des Unbekannten war nichts, das sie nicht zu schätzen wussten und doch war es schon lange nicht mehr das was sie brauchten um einander wahre Erfüllung zu schenken. Seine Befriedigung fand Claire ganz alleine in Matthew und in der Sicherheit die sein Mann ihm mit jeder Berührung und jedem atemlosen Kuss zukommen ließ. Selbst dann noch, als sein Taugenichts schon wieder von Cameron Barclay zu sprechen begann.
„Was ist das mit dir und diesem Kerl, mh? Was hat er mit dir getrieben als ihr alleine unterwegs wart?“, wollte er halb empört, halb amüsiert wissen und kniff den Jüngeren mahnend in die Flanke, während selbiger leidenschaftlich nach dem Hals des Blonden haschte. Doch so schnell sein Aufbrausen gekommen war, so schnell flaute es auch wieder ab während sich die fremde Körpermitte sachte an seine eigene drängte und ihm wieder ins Gedächtnis rief, welche Dinge so viel interessanter waren als sich über Cameron den Kopf zu zerbrechen.
Ein helles Seufzen verließ die Kehle des Bärtigen. Nicht nur Cassie hatte ihre Zweisamkeit in den vergangenen Tagen vermisst, auch Clarence hatte gedarbt - auch wenn es für den Jüngeren vielleicht nicht so gewirkt haben mochte. Es war das eine sich zu streiten und deshalb keine Lust aufeinander zu haben, etwas anderes war es jedoch, wenn zu viele Gedanken und bedrückende Szenarien zwischen ihnen standen und es zumindest dem Blonden unmöglich gemacht hatten, sich auf Zärtlichkeiten oder Nähe zu fokussieren.
„‚Die ganze Zeit‘, ja? Ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern, dass wir es auf dem Boot… pausenlos miteinander getrieben haben“, wisperte er leise und entsann sich der wundervollen Zeit, die sie dort miteinander verlebt hatten. Auch Ausflüge an Land, stundenlanges Jagen oder Lagerfeuer hatten ihre Flitterwochen geprägt. Aber es stimmte - unterm Strich hatten sie ihre Zeit auch sehr ausgiebig dazu genutzt ihre gemeinsame Intimität zu erkunden und weit über das hinaus zu gehen, was ihr einstiger Deal damals mit sich gebracht hatte. „Aber ich… mhh… ich erinnere mich noch gut daran was wir miteinander getan haben, als uns danach war…“
Noch während Matthew raunend in seinen empfindsamen Hals biss, schloss der Blonde die Augen und stöhnte leise unter dem prickelnden Zutun seines Mannes.
Das Gefühl, welches Cassie ihm gab wenn er ihn so zwischen seinen Schenkeln gefangen hielt, war mit Worten kaum zu beschreiben. Wann immer der Untere ihm seine Körpermitte entgegen drängte, spannten sich seine Muskeln an und ließen ihn den verführerischen Leib noch mehr auf dem seinen spüren. Eine Woge aus Wärme und Lust breitete sich indes von seinem Hals hinab über seine Brust aus, zog sich in sündigen Kaskaden durch sein schneller schlagendes Herz und zentrierte sich schließlich an eben jenem Punkt, wo der Jüngere sich träge an ihn drängte - in seiner Lendengegend ein sehnsüchtiges Ziehen heraufbeschwörend, dessen Früchte nicht lange auf sich warten lassen würde.
Warm und prickelnd spürte er das leise Wispern Matthews an seinem Ohr. Oh, dass er sich so viel Zeit für ihn genommen hatte war wahrlich schon lange her und für gewöhnlich nichts, um das sein Mann erst bitten musste. Die vergangene Zeit voller Zurückhaltung war für sie beide ungewohnt gewesen und auch wenn er es vom Dunkelhaarigen nicht sicher zu sagen wusste, zumindest Clarence hatte in den letzten Tagen keine Hand an sich gelegt. Ein Zustand, dessen Folge zunehmend an seiner Körpermitte spürbar wurde, so träge und wachsam wie sich sein Mann langsam gegen ihn presste.
„Ich hätte mir am… am Jahreswendfest auch Zeit für dich genommen, wenn du mich nicht so furchtbar abgefüllt hättest…“, war das eine seiner Geschichten? - Gut möglich. Immerhin hatten sie sich beide in nichts nachgestanden als es darum gegangen war ein schönes Fest miteinander zu feiern. „H-Hör… hör nicht auf hiermit. Dann nehme ich mir vielleicht heute ein bisschen Zeit für dich - wenn du mir nicht noch mehr Met einflößt.“
Mit einem hellen Seufzen, das sein Wohlwollen um Cassies Liebkosungen kundtat, drängte er sich nun seinerseits enger dem Unteren entgegen. Seine Männlichkeit war noch nicht zu voller Pracht erwacht und doch zeichnete sie sich schon jetzt deutlich unter dem hellen Stoff seiner Leinenhose ab, die sie kaum mehr voneinander trennte als durch einen dünnen Hauch, der wenig Raum für Fantasie ließ.
Längst war eine seiner Hände auf Wanderschaft gegangen und hatte sich an der warmen Haut seines Geliebten hinab verloren, bis zur wohlgeformten Kehrseite hinab, wo er sich nun sehnsüchtig in der Gesäßhälfte seines Mannes vergriff. Der Gedanke, dass alles an Matthew ihm gehörte, kam ihm manchmal noch immer surreal vor und vielleicht genoss er gerade deshalb so sehr die Nähe zu dem einstigen Söldner - aus Angst eines Tages aufzuwachen und festzustellen, dass all die amourösen Stunden und Begegnungen doch nur ein Traum waren und nichts weiter sonst.
Mit zittrigem Atem drängte er sich ihm dann und wann entgegen während er den Unteren betrachtete, fast schon übermannt von all der Lust, die sich in den vergangenen Tagen in ihm aufgestaut hatte. Beinahe mit spielender Leichtigkeit schaffte es Matthew eben jene zu entfesseln und wenngleich er im Augenblick noch nicht wusste ob das gut oder schlecht war angesichts der Dinge, die an diesem Abend vor sich gegangen waren und die sie weit mehr beschäftigen sollten als innige Zweisamkeit, so konnte und wollte Clarence sich den Gefühlen nicht verwehren die sein Mann in ihm schürte. Nicht jedenfalls wenn er so unter ihm lag, die Schenkel geöffnet und um den Blonden gelegt, nackt wie Gott ihn geschaffen hatte und mit dieser einladenden Brust, an dessen rosigen Erhebungen sich der Hüne in der ein oder anderen ausufernden Nacht nur zu gerne schon verloren hatte und zu welcher er sich auch nun langsam hinab küsste, während seine Hand noch immer das Gesäß des Jüngeren fest umgriffen hielt und er langsam tiefer zwischen den fremden Schenkeln hinab rutschte.
„Ich könnte dir ja zeigen an was ich mich noch alles von unserer Reise mit dem Boot erinnere… wenn du willst“, brummte er samtig gegen die Brust seines Mannes, die nach dunklem Duftwasser, frisch gewaschener Kleidung und ein bisschen nach dem guten Met roch, den Matthew ihnen aufgekocht hatte. Eine unheimlich appetitliche Mischung, die seinen Hunger eher noch mehr aufrührte und der sich auch nicht dadurch stillen ließ, dass der Blonde für einen Moment nach der rosigen Knospe seines Mannes haschte, die ihm schon in ein oder andere Genugtuung verschafft hatte.
Erneut brachte Clarence den Jüngeren dazu leise aber hell zu lachen - nämlich als er behauptete, Matthew hätte ihn am Fest der Jahreswende abgefüllt.
War es so gewesen? Oder eher andersherum?
Cassiel würde ja behaupten, es war der Bär gewesen der ihn ständig mit Bier und Met abgefüllt hatte.
Aber so ganz genau erinnerte er sich nicht mehr daran… denn die Fähigkeit klar zu denken entglitt ihm langsam aber stetig.
„Sie sind ein schlimmer Lügner, Mister Sky.“ attestierte Matthew kichernd während sich seine Hand im Nacken des Schwindlers verlor.
Mit zärtlichem Verlangen kraulte er durch die Haare und drängte sich weiter in jenem trägen Rhythmus den Lenden des Oberen entgegen. Wie die Wellen des Meeres wieder und wieder gegen Felsen brandeten, so brandete auch der Leib des Dunkelhaarigen wieder und wieder gegen Clarence.
Er hatte solche Lust auf den Blonden, dass es ihm eigentlich hätte unangenehm sein sollen - doch gerade jetzt war ihm sogar das egal.
Die wenigen Tage der Enthaltsamkeit waren schlimm gewesen. Weitaus schlimmer jedoch war die emotionale Distanz gewesen - die sie beide nicht mehr gewöhnt waren. Dem Blondschopf körperlich nahe zu sein hieß auch, jene Distanz wieder zu überwinden - denn zweifellos hingen beide Formen der Nähe voneinander ab.
Sinnlich seufzte der Jüngere unter den verheißungsvollen Worten des Hünen auf, schloss die Augen für einen Moment und malte sich aus, was sie auf dem Boot so alles angestellt hatten. In seiner Erinnerung hatten sie es tatsächlich fast immer getrieben. Aber möglicherweise war das einfach der Tatsache geschuldet, dass man rückblickend immer nur die schönen Momente behielt.
Der Bär hatte ihn im Stehen genommen - gelehnt über die Brüstung, die Beine gespreizt und er hatte ungeniert auf das Meer hinaus gestöhnt. Der Bär hatte ihn auf allen Vieren genommen, im Liegen, von der Seite… und ab und zu hatte Cassie ihn geritten wie einen Hengst.
All jene Erinnerungen waren plötzlich so präsent, dass der Blick des Böckchens ganz glasig geworden war und sich seine Wangen rosig färbten.
„Keine Sorge mein Großer… ich hör nicht auf.“
Flüsterte Matthew benommen, während er die Hitze des Verlangens in sich aufwallen spürte. Und die Ungeduld.
Bei Gott, dieser Mann machte ihn so ungeduldig.
Im Zwielicht der Nacht waren der Schein des Ofenfeuers und zwei kleine Öllämpchen auf dem Fenstersims die einzigen Lichtschimmer - aber er reichte aus um alles wesentliche wahrzunehmen. Der Mann über ihm war gehüllt in einen rot-goldenen Mantel der seine bunte Haut überzog und sein Haar mit warmen Reflexen sprenkelte.
Jede Linie, jede Nuance untermalte die Staatlichkeit des Hünen der für Matt so viel mehr war als nur die Verkörperung seiner sexuellen Wünsche.
Nie war Clarence schöner gewesen als in jenem Moment. Ein Moment der vollkommenen Zweisamkeit, in der sich Matthew so geliebt und geborgen fühlte wie nirgends sonst.
Genießend wollte er seine Beine ausstrecken und sich räkeln, einer rolligen Katze gleich die ihre Verehrer anzulocken wusste. Doch der Bär vergriff sich in seinem Gesäß und hinderte ihn daran. Statt sich lang zu machen presste Cassiel seine Schenkel nun kurz fester um den Wildling und stöhnte - angemacht von der Besitzergreifung des Blonden. Sein ganzes Erwachsenenleben über war es sein größter Alptraum gewesen jemals wieder irgendwem zu gehören. Und doch fand er genau darin Erfüllung seit es der Hüne war dem er gehörte.
„Hnnn~ nichts fühlt sich so gut an wie du es tust…“ - unter der dünnen Leinenhose welche nichts verbarg und doch den direkten Blick auf die Länge des Bären verhüllte, zeichnete sich eben jene bereits deutlich ab. Ein Umstand den das Böckchen wohlwollend registrierte und der in ihm jene ganz bestimmte Unruhe schürte.
Unter einem sinnlichen Seufzen bäumte sich der athletische und doch filigrane Leib des Jüngeren auf als sich die warmen Lippen des Blonden kurz um eine seiner Knospen schlossen. Beinahe sofort schoss ihm die Lust in die Lenden wo sie sich in seiner Männlichkeit zentrierte.
Unter den Berührungen und Augen des Bären wurde das Böckchen hart - und sein sinnliches Raunen machte deutlich, dass es nicht im geringsten mit seinem Schicksal haderte. „Ich hab dich so vermisst, Baby.“ - wie sehr, dafür reichten Worte allein nicht aus.
Seine empfindlichen Nippelchen hoben sich zart von seiner Brust - nicht vor Kälte sondern vor Erregung.
„Und ich weiß, du hast mich auch vermisst, hm? Wie wäre es… wenn ich mich auch ein bisschen um dich kümmere?“
Kurz nur wanderte sein Blick zwischen ihre Körper wo sein Augenmerk auf jener Beule hängenblieb, die so verführerisch anmutete eben weil das Böckchen genau wusste was sie verursachte.
Fahrig leckte sich Cassie über die Lippen, sich an den Geschmack des Blonden erinnernd. Und doch war keine Erinnerung gut genug…
„Ich erinnere mich nämlich auch an ein paar Sachen die wir gemacht haben… auf dem Boot… aber auch am Strand…“
Verwöhnt hatte er seinen Geliebten, hatte ihn geleckt und zugelassen, dass der Bär tief in seinen Rachen stieß… und er hatte jede Sekunde davon genossen.
Geschmeidig drängte das Böckchen seine Hüfte abermals empor, sodass seine halb-erigierte Länge gegen die des Bären brandete.
„Zieh das aus…hmmm~ Du brauchst keine Hose mehr heute Nacht.“
Zu behaupten er würde Matthew ohne den Sex weniger lieben, wäre eine unverschämte Lüge gewesen. Es gab so vieles, das den jungen Mann nicht nur begehrens- sondern vor allem auch liebenswert machte. Nicht zuletzt das freche Lachen, welches auch in dieser Nacht leise den Raum erfüllte, war es, weshalb er sich so unsterblich in ihn verliebt hatte. So eingebildet und selbstverliebt wie dieser Schnösel sein konnte, so selbstlos und liebevoll konnte er zu Clarence sein. Er erkannte seine Bedürfnisse noch bevor der Jäger sich dieser selbst gewahr war. Matthew umsorgte ihn in Krankheit, stand hinter ihm in Krisenzeiten, hielt zu ihm selbst dann, wenn Clarence eine schlechte Entscheidung traf. Sie hießen nicht alles gut was der andere tat oder sagte - aber sie trugen und unterstützten einander dennoch. Nicht, weil sie ohneeinander nicht zurecht kamen oder sich unterordneten in einer Beziehung, die keine Rangordnungen kannte - sondern weil sie ohneeinander nicht sein wollten. Weil sein Glück in Matthew lag und das Glück des Dunkelhaarigen in Clarence Sky, so wenig sein Mann das sicher bei ihrem Kennenlernen auch vermutet hätte.
Er liebte diesen Mann nicht weniger, nur weil sie sich weniger nahe waren oder ein paar Tage gar keine Intimitäten miteinander geteilt hatten… und trotzdem konnte er sich eine Ehe ohne all diese schönen Dinge kaum mehr ausmalen. Was ihm einst unvorstellbar erschienen war - nämlich einem anderen Mann derart ungeniert nahe zu sein, die Blasphemie zu begehen ihn vor einem Kirchenaltar zu ehelichen oder den Rest seines Lebens in einer intimen Partnerschaft mit einem anderen Mann zu verbringen - war längst zu seiner Realität geworden und nichts, rein gar nichts wollte er seitdem mehr an seinem neuen Leben missen. Vor allem nicht die gotteslästerliche Zweisamkeit mit seinem Mann, seinen betörend schönen Leib und vor allem nicht den erfüllenden und erschöpfenden Sex, von dem Clarence seit ihrem ersten Kuss kaum mehr genug bekam.
Wohlig raunte der Blonde als sich die fremden Schenkel für einen Moment fest an ihn pressten und einen prickelnden Schauer durch seine Körpermitte fahren ließen während er spürte, wie die erwachende Männlichkeit des Unteren gegen seinen Bauch drängte. Im Augenblick wollte er nirgendwo anders sein als genau an diesem Ort, auf und umschlungen von seinem Mann, die Lippen um die rosige Knospe des Jüngeren und den eigenen Schwanz hinter hellem Leinen pochen spürend, weil ihn Matthew so sehr erregte.
Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen fuhr er mit selbigen die zarte Erhebung auf der fremden Brust für einen Moment nach, wobei ihm ein zittriges Seufzen entkam. Clarence konnte gar nicht so genau sagen was ihn an den Knospen seines Geliebten so sehr faszinierte und doch ließ er sich wie so oft von ihnen locken, kaum, dass sie sich dem Hünen bedürftig entgegen reckten. So schwer es auch früher gewesen sein mochte den renitenten Taugenichts in Stimmung zu bringen - zu einer Zeit lange vor einem Lagerfeuer am Fuße des Devils Teeth - umso williger reagierte der Leib des Jüngeren nun heute, wann immer der blonde Bär ihm in sinnlicher Manier näher kam. Sein Böckchen wusste längst welch becircende Wirkung sein erregter Leib auf den Bären hatte und es machte keinen Hehl mehr daraus dieses Druckmittel schamlos einzusetzen um das von dem Hünen zu bekommen, was es wollte.
Mit einer Ruhe wie sie auf der ganzen Welt vielleicht nur Clarence zueigen war, stahl sich seine Zungenspitze beinahe schüchtern hinter seinen Lippen hervor und kostete zaghaft von der rosigen Knospe, deren Geschmack ihn schnell so berauschte, dass er nicht anders konnte als seinen warmen Mund wieder zurück um die lockende Erhebung zu legen. Raunend labte er sich für einen Moment an seinem Mann, das empfindsame Rosa mal zart zwischen seinen Zähnen einfangend, dann wieder sinnlich daran saugend und doch musste er schließlich fast schon wider Willens von ihr ablassen - immerhin gab es noch so viele andere schöne Stellen am Körper seines Mannes, von denen er zu kosten gedachte.
„Wer sagt denn, dass du… dass du überhaupt irgendetwas machen darfst heute Nacht, mh…? Außer so verflucht schön auszusehen vielleicht und… mich so unfassbar anzumachen…“, wollte er schließlich etwas verspätet von ihm wissen, sich zwischen den fremden Schenkeln aufrichtend und mit verhangenem Blick betrachtend, welche gewissenhafte Arbeit er an der Brust des Jüngeren verrücktet hatte. Seufzend ließ er dabei den Griff vom Gesäß seines Mannes weichen, doch nur um seine kräftigen Hände stattdessen auf den Oberschenkeln des Unteren abzulegen und genussvoll die festen Muskeln zu dessen Körpermitte hinab zu streicheln. Matthew mochte wissen, dass er ein attraktiver Kerl war der die Gabe besaß Frauen und einigen Männern den Kopf zu verdrehen und doch hatte er keine Ahnung wie betörend er aussah, lag er mit einladend geöffneten Schenkeln und seiner wohlgeformten Männlichkeit, die zunehmend erwachte aber noch nicht zur Gänze hart geworden war, vor Clarence. Ein verdrießlicher Umstand, den der Blonde zum Wohle der anwesenden Allgemeinheit durchaus zu ändern gedachte.
Schon während seine Finger sich zielgerichtet um die fremde Länge legten, zuckte seine eigene fordernd unter Clarence‘ Leinenhose auf und zeigte unmissverständlich wie sehr er sich danach sehnte seinen Mann zu erkunden. Warm und prächtig schmiegte sich der Schwanz seines Mannes in seine Hand, ein Gefühl das ihm im vergangenen Jahr fast noch vertrauter geworden war als sich selbst zu berühren und das er auch nun sichtlich auskostete, während er sich hungrig über die Lippen leckte.
„Mhh… so ist es gut. Werd schön brav hart für mich, mein Süßer…“, seine Berührung war liebevoll und doch fordernd genug um begreiflich zu machen, dass ihre Zweisamkeit nicht so enden würden wie jene von vor ein paar Tagen, als sie unverrichteter Dinge auseinander gegangen waren. Seitdem war nicht viel zwischen ihnen geschehen und just in diesem Augenblick, den Geschmack der fremden Knospe noch auf der Zunge und das Pulsieren der fremden Länge unter den Fingern, spürte Clarence deutlich welch unbändiger Hunger sich nach dem Dunkelhaarigen in ihm aufgestaut hatte.
Wortlos schob er mit der freien Hand eines der Knie seines Mannes weiter beiseite, eine stille Aufforderung sich noch etwas weiter für ihn zu öffnen und den Bären von Mann dorthin einzuladen wohin er gehörte, nämlich nackt und erregt zwischen die Schenkel seines unruhigen Böckchens, dicht an dessen feste Gesäßhälften geschmiegt, zwischen denen die Enge seines Geliebten darauf wartete ihn im Laufe der Nacht um den Verstand zu bringen.
Schon jetzt ließ alleine der Gedanke daran seine Männlichkeit ein weiteres Mal aufbegehren, weshalb der Blonde schließlich kurz von Cassie abließ - doch nicht etwa um ihn sich selbst zu überlassen, sondern um sich für einen Moment über die eigene verborgene Länge zu streicheln, bevor er selbige schließlich aus ihrem tristen Gefängnis befreite.
Prall und begehrend erhob ich seine Härte aus der blond gelockten Scham seiner Leibesmitte ab und bezeugte damit offensichtlich, dass Matthew nichts von seiner Wirkung auf den Älteren eingebüßt hatte. Ein Gefühl, das unter nüchterneren Umständen vielleicht sogar erleichternd gewesen wäre aber im Augenblick kaum mehr eine Rolle spielte - viel zu unbedeutend wirkten die Bedrängnisse der vergangenen Stunden und der letzten Tage im Moment, nun da kein Stoff mehr störte und seine pulsierende Länge endlich auf die seines Mannes traf. Mit einem erleichterten Stöhnen legte sich sein Griff zurück um sie beide und gab dem Blonden einen trägen Vorgeschmack darauf wie es sein würde, hatte er nur endlich die hitzige Enge seines Mannes wieder erobert.
„Mhh… f-fuck… ich hab es so vermisst dich zu spüren…“, seufzte er mit leiser Gier in der Stimme und stieß sich dabei träge in seine eigene Hand und damit über die Länge des Unteren hinweg, an der er sich sündig zu reiben begann.
Nichts auf der Welt hatte eine betörendere Wirkung auf Matthew als Clarence, dessen Begierde im Augenblick alles von Bedeutung war.
Als sich der Bär über ihn beugte und seine Lippen sich um eine der zarten Knospen legten, sog der Jüngere scharf den Atem ein - nur um ihn als leises Wimmern kurz darauf wieder auszustoßen. Prickelnde Schauer breiteten sich von seiner Brust bis hinunter zu seinen Lenden aus und zentrierten sich in seiner Männlichkeit.
Für einen Moment fuhr Matthew dem Größeren durch sein Haar, versuchte Halt in den weichen Strähnen zu finden… doch letztlich gab er auf, breitete die Arme zu beiden Seiten aus und strich unruhig über das Laken, in das er sich immer wieder verkrallte, wenn der Bär an seinen Knospen knabberte oder sie beschwichtigend mit der Zunge neckte. Längst war ihm die Hitze samt Röte in die Wange gestiegen, was ihn jung und überfordert und damit umso begehrenswerter aussehen ließ. Das zerzauste Haar fiel ihm in die Stirn wie es das damals schon getan hatte, als sie sich zum ersten Mal im Schein eines Lagerfeuers, inmitten der wilden Natur, geküsst hatten.
In Momenten wie diesen, wenn die Erregung ihn übermannte und ihm die Fähigkeit klar zu denken entglitt, sah man Cassie nicht an wie erfahren er eigentlich war.
Unzählige Male schon hatte Clarence seine Brust liebkost, hatte an den zarten Nippeln gesaugt, seinen Atem kühl über das feucht-geküsste Rosa wehen lassen… Und doch war es für den Jüngeren immer wieder als hätte man ihn noch nie so berührt. Das Wimmern des Kleineren erfüllte leise ihren geschützten Raum und zeugte davon wie gut der Bär von Mann ihm gerade tat.
In den zurückliegenden Tagen hatten sie derartige Nähe nicht zelebriert und es war dem Jüngeren auch nicht danach gewesen sich selbst in irgendeiner Weise Lust zu verschaffen. Umso sehnsüchtiger reagierte das Böckchen auf die wohlwollenden Lippen und umso intensiver wurde das Ziehen in seinen Lenden. Immer wieder bäumte sich kaum merklich seine Länge auf, welche hart - wenngleich noch nicht vollständig steif - auf seiner dunklen Scham lag.
Mit zunehmend verklärtem Blick suchte er den des Bären als jener sich schließlich aufrichtete und auf sein Werk hinuntersah. Dass Cassie so ungeschützt und bahr jeglicher Kleidung vor ihm lag, die rosigen Knospen aufgerichtet und die dunklen Augen mit leicht fiebrigem Glanz… war allein das Werk des Hünen und er schien darum ebenso zu wissen wie damit zufrieden zu sein.
„Dich unfassbar anmachen, mhh~?“, er leckte sich über die Lippen, den Blick langsam hinabgleitend an dem nackten Oberkörper des Hünen. Es tat gut ihn so zu sehen, es tat gut ihm so nah zu sein. Und es tat unfassbar gut sich vorzustellen, was jener Mann alles mit ihm anstellen würde…
Wie gebannt beobachtete Cassie wie sein Mann seine Hand kurz über seinen eigenen Schritt rieb, die Beule unter der dünnen Hose flüchtig drückend. Keiner von ihnen hatte sich bisher dort angefasst und trotzdem waren sie beide hart geworden, ein Umstand der deutlicher als alles sonst offenbarte wie sehr sie das hier wollten.
Kaum da Clarence seine pralle Länge endlich aus ihrem Gefängnis entlassen hatte, biss sich der Jüngere lasziv auf die Unterlippe und fiepte unruhig.
Eben jenes Fiepen ging in ein gequältes Keuchen über, als der Bär Hand an ihn legte. Sein Schwanz reagierte auf den starken und doch liebevollen Griff mit einem unmissverständlichen Aufbäumen.
„Hnnn~ oh Gott…oh fuck…“, stöhnte Cassie verloren und wandte den Kopf zur Seite. Wie schon vorhin krallte sich der Jüngere in den weichen Untergrund während der Bär mittlerweile ihre beiden Schwänze umfangen hielt und in einem langsamen und intensiven Rhythmus wichste.
Wie sehr dieses Treiben das Böckchen erregte war nicht zu überhören. Geräuschvoll atmete es ein und aus, immer wieder vor Lust lauter stöhnend.
„I-ich hab auch vermisst…dich…hnnn~ zu spüren. Du machst m-mich so an.“
Unruhig hob er seine Hüfte ein Stück empor um die Reibung zu intensivieren - ungeduldig mehr wollend als es bekam.
Dies hatte zur Folge, dass seine bis dato züchtig bedeckte Spitze durch die Länge des Bären bei jedem auf und ab ein Stück hinunter und letztlich wieder hinaufgeschoben wurde - was die Geräuschkulisse um leises Schmatzen ergänzte.
Bereits jetzt hatte der Bär ihn feucht werden lassen und die ersten kleinen milchigen Tropfen beschworen.
„Du machst mich ganz nass.“, wimmerte das Kleine überfordert und öffnete erst jetzt wieder die Augen um sich die sündigen Taten des Bären zu betrachten, welcher sich da so ungeniert an ihm rieb.
„Oh f-fuck… lass…lass…“, doch was man schnell als Bitte darum aufzuhören interpretieren konnte, war im Grunde nur ein unfertiger Satz, den zu beenden das Böckchen mehrere Anläufe brauchte. „…mich nicht warten…“, stammelte es schließlich fahrig zusammen, den Blick weiterhin auf das gerichtet was der Wildling ihnen beiden antat.
„Ich hab schon so… so lange gewartet, d-dass du mich endlich… endlich wieder nimmst.“ , verloren räkelte sich das Böckchen auf den weichen Laken, die Schenkel weit und einladend gespreizt. Geduld war schon unter den allergünstigsten Umständen nicht seine Stärke - und aktuell hatte das Kleine gar nichts davon übrig.