Zuhause
01. Januar 2211
Das neue Jahr war erst wenige Momente alt und trotzdem wusste Clarence schon jetzt, dass es einfach nur gut werden konnte. Sein Mann war hier bei ihm, im warmen und behaglichen Falconry Gardens anstatt irgendwo draußen in der Wildnis oder der Eiswüste Denvers. Sie waren beide einigermaßen heil und unbeschadet, angenehm betrunken und bei Gott, nichts auf der Welt fühlte sich so gut an wie zu wissen, dass die anderen wussten wer der dunkelhaarige junge Kerl an seiner Seite war.
Womöglich hätte nicht jeder seinen Mann so herzlich empfangen, wäre nicht eine gehörige Menge Alkohol im Spiel, die Stimmung gelockert und das Fest des Neujahrs noch im laufenden Gange - und ganz sicher war das ihr großes Glück am heutigen Tag, das Clarence tatsächlich nicht in seine Berechnungen mit einbezogen hatte. Die allseits gute Stimmung machte, dass selbst oben am Haus des Clans - in das Claire ihn bislang immer recht diskret ein- und ausgeschleust hatte - keines der für Cassie noch unbekannten Gesichter ein schlechtes Wort von sich gab oder Zurückhaltung zeigte. Es war… es fühlte sich seltsam normal an, dass er seinen Ehemann vorstellte und damit ging das erste Mal diesem Thema entsprechend eine Normalität einher, die er so nicht kannte oder gar erwartet hätte.
Den ein oder anderen Kurzen hatte er zur Feier des Tages noch oben mit den anderen versenkt, ein gut gemeinter Willkommens-Umtrunk für Matthew, von dem Letzterer größtenteils verschont geblieben war. Ansonsten hätte der Blonde ihn vielleicht doch noch nach Hause tragen müssen, eine Gefahr die ihm jedoch erspart geblieben war, wenngleich der Jüngere dennoch dann und wann kräftig an seiner Hand gezogen hatte, wenn sich vor seinen kandisfarbenen Augen der Weg plötzlich mal wieder doppelt dargestellt hatte.
Mittlerweile war es kalt geworden draußen und auch die Bewegung hinab in die Stadt hatte nicht ausgereicht, seine müden Knochen wieder aufzuwärmen. In der Wohnung war es mittlerweile nicht mehr besser, aber Cassie wurde nicht müde ihm direkt ein wenig Arbeit zu schaffen, damit er sich durch körperliche Betätigung wieder warm bewegen konnte.
Wie Mutti, die einen dafür rügte so schändlich nachlässig mit der neuen Kleidung umzugehen, stand er im Türrahmen und klopfte Cassies achtlos fallen gelassenen Mantel ab, bevor er ihn sorgsam über die Stuhllehne am Esstisch hing. Doch viel wichtiger noch als das zeitnahe Verschrammeln des teuren Mantels, war das kleine Häuflein Glut welches ihre Abwesenheit überlebt hatte und von dem Feuer-Doktor Matthew dachte, er könne es noch retten.
Betrunkene sollte man nicht aufhalten wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hatten, doch schon jetzt zog Clarence seine hellen Brauen derart skeptisch empor, als habe man ihm die Dinger mit einem Tacker bis an den Haaransatz gepinnt. Ob er ihm wohl sagen sollte, dass man da keinen kleinen Scheit drauf warf? Oder ob er dann nur erst recht ihr fein zerhacktes Anzündholz verschwendete? Am Ende warf er zum Anfeuern noch eine der wertvollen Tageszeitungen aus den Metropolen in den Ofen, die Claire von Mo‘Ann bekommen hatte um sich die Artikel über den verschollenen Zeppelin durchzulesen und das würde er noch weniger riskieren wollen als die Mühe, das Feuer von Grund auf selbst wieder entfachen zu müssen.
„Na immerhin. Das hör‘ch gern“, kommentierte er den Ausruf des Gescheiterten entzückt, immerhin gab es nichts besseres als von Matthew gebraucht zu werden - ganz besonders in besonderen Lebenslagen, in denen sich der Bär ganz besonders gut verstand. Leider ging es im Moment aber nur entfernt um das leibliche Wohl seines Böckchens.
In einer ‚Ich kann mit auch beim besten Willen nicht erklären, wie dir das passieren konnte‘-Geste, zuckte Clarence mit den Schultern und nahm sich des Problems schließlich an, nachdem auch sein guter neuer Mantel seinen Weg über den Stuhl gefunden hatte. Es war gar nicht so einfach das ganze verkantete Holz wieder aus dem Ofen zu fischen, mit dem sein Mann mutwillig das Feuer zum ersterben gebracht hatte - aber sich darüber zu beklagen war auch nicht der richtige Weg, immerhin waren Cassies Bemühungen ja gut gemeint gewesen und hätten auch funktionieren können. Eventuell vielleicht.
„‘ch denke, du verstehs‘ dich etwas besser aufs Kochen statt auf die Vorbereitungen. Vielleich‘… sollten wir das zu einer generellen Aufgabenverteilung erklär‘n“, schlug er vor, aber es war ja nicht so, als hätten sie das nicht schon längst mal auf ihrer gemeinsamen langen Reise versucht. Cassies Essen war köstlich - jedenfalls für Claire - aber Cassies Motivation sich zum Kochen aufzurappeln war so semi vorhanden und das war eine furchtbare Sache - jedenfalls für Claire.
„Aber falls es dich tröstet… du sorgs‘ anderweitig genug für Wärme in meinem Leben. Das is‘ auch ‘ne gute Sache.“
Und tatsächlich meinte Clarence das genau so, wie er es gesagt hatte. Selbst in Denver hatten sie nicht immer trockenes Holz und ein behagliches Feuer gehabt. Doch das war nicht schlimm gewesen - denn sein Mann hatte dafür gesorgt ihn anderweitig warm zu halten mit Liebe und Nähe und zarten Küssen, die ihn schnell hatten vergessen lassen, dass er eigentlich gerade fror wie ein Schlosshund.
Es dauerte nicht nennenswert lange, da brannte die erste kleine Flamme wieder im Ofen und erst nachdem er den Luftzug erhöht hatte, legte er den ersten kleinen Scheit auf, der sofort lichterloh von den Flammen in Beschlag genommen wurde. Erst danach folgte ein größeres Stück Holz, das dem Feuer dankbar zum Opfer fiel und augenblicklich eine behagliche Wärme ausstrahlte, wenngleich es auch noch nicht reichte um die ganze Wohnung aufzuwärmen.
Sie würden noch einen Moment vorm Ofen bleiben müssen um sich aufzuwärmen, doch der Blonde konnte sich deutlich schlimmeres vorstellen als das. Auf den Knien rutschte er zu seinem Mann hinüber und zwischen dessen ausgestreckte Beine, die das Böckchen von sich gestreckt hatte wie ein fauler satter Kater, der von Beutetour zurück gekommen war und einfach nur sein Leben genoss.
„Cassie?“, erhob er nach kurzem Schweigen schließlich wieder die Stimme, in der man ihm seinen Alkoholpegel so deutlich anhörte wie man es auch beim Jüngeren tat. Clarence konnte nicht mal mehr sagen, wann sie sich das letzte Mal zusammen so betrunken hatten - vielleicht auf der Harper Cordelia. Vielleicht hatten sie sich aber auch noch nie zusammen so betrunken, nur um danach zusammen nach Hause zu gehen statt auf getrennte Zimmer.
„Cassie“, wiederholte er mit einem zufriedenen Schmunzeln auf den Lippen, mit sich selbst im Reinen, und kam etwas dichter über den jungen Mann vor sich, dessen Lippen er unumwunden einfing um ihm einen kurzen aber innigen Kuss abzuringen. Er war so schön wie er dort saß, das dunkle Haar noch zerzaust von einer Liebesattacke durch Cameron, in seinem schwarzen Pullover und mit seinem frisch gestutzten Bart, dessen Kratzen Claire unbeschreiblich auf seiner Haut vermisst hatte. Matthew ahnte nicht mal annähernd wie sehr Clarence ihn liebte und selbst die vergangenen zwei gemeinsamen Tage reichten nicht aus, um ihm zu zeigen wie sehr er seinen Mann verliebt hatte.
„Mhhh….“, brummte er angetrunken und löste sich nur langsam wieder von dem Jüngeren, mit seinen Händen sachte dessen Taille und schließlich die fremde Hüfte hinab streichelnd bis über Cassies Oberschenkel, wo er sich schließlich in der dunklen Hose vergriff. „‘ch will dich betrachten, Cassie. Dich und diesen schönen Körper…“
Weich wie samt klang seine Stimme, während er damit begann den Jüngeren langsam vom Schrank weg zu ziehen an dem er lehnte, so weit bis er genug Platz hatte vor der Küchenzeile zum Erliegen zu kommen.
„Ab heute… herrsch‘ für dich in dieser Wohnung ein offizielles Kleidungsverbot. Du darfs‘ nur noch nackt sein Zuhause, dann kann ‘ch dich nämlich… ansehen, wann immer ‘ch will“, erließ er das neue Gesetz raunend und zweifelte nicht daran, dass sein Mann sich früher oder später mit seinem entkleideten Los abfinden würde. Immerhin würde er das auch müssen auf kurz oder lang.
Sachte schob er ihm den dunklen Pullover ein wenig am Bauch empor, genug um die definierten Muskeln darunter freizulegen und seinen unvollständigen Finger freien Weg an den Gürtel der fremden Hose zu bahnen, die ihm gerade besonders störend in den Blick fiel.
„Morgen geh‘ch ins Rathaus und dann… dann red ‘ch da mit jemandem und dann… werd ‘ch dafür sorgen, dass du… in der Stadt auch nichts mehr anziehen darfs‘, sobald es Sommer is’. So is‘ es dann Gesetz“, erklärte er feierlich und zierte sich nicht davor, den Jüngeren während seiner Ansprache erst seines Gürtels zu entledigen und sich schließlich an den Knöpfen der Hose zu verausgaben, die noch zwischen Claire und seinem persönlichen Glück standen.
Ob er sich nun besser aufs Kochen statt aufs Feuer machen verstand war eigentlich egal, denn Matthew hatte für beides nicht gerade einen Faible.
Allerdings übernahm er den Part der Essenszubereitung relativ häufig - ein Akt des Selbstschutzes, weil Clarence die schreckliche Angewohnheit hatte seine garstigen Kräuter überall hineinzuwerfen. Wurzeln, Blätter irgendwelcher Sträucher und verdächtig aussehende Pilze… ließ man Clarence kochen war es gut möglich, dass man hinterher glaubte Feen würden einen umschwirren.
Davon abgesehen schmeckte so manch komische Flechte auch noch bitter.
Nein, da kümmerte sich Matthew lieber selbst um den kulinarischen Aspekt ihrer Ehe - und nicht nur um diesen, wie Clarence ihm ganz hinreißend süß, verwaschen-nuschelnd, mitteilte.
„…du sorgs‘ anderweitig genug für Wärme in meinem Leben.“ - Cassie, selbst nicht mehr bei klaren Sinnen, kicherte über diese Bemerkung und lehnte den Kopf zurück an den Schrank vor dem er saß.
„Das tu‘ ich, hm? Aber du auch in meinem.“
Clarence benötigte nur wenige Handgriffe und schon war das erstorbene Feuer neu entfacht und züngelte eifrig um die nachgelegten Holzscheite.
Vertraut knackte und knirschte die Rinde unter der Hitze und durch die kleine Glasscheibe- die vom Ruß selbst schon verfärbt war - fiel rotgoldenes Licht und erhellte zumindest ein kleines Stückchen der Küche.
Matthew, in dessen Augen ein verhangener Ausdruck lag, neigte den Kopf als Clarence ihn bei seinem Spitznamen nannte… und als der Wildling ihn wiederholte, auf ganz bestimmte Weise, da lächelte der Dunkelhaarige vergnüglich. Mit der Aufmerksamkeit einer zufriedenen Hauskatze - abwartend was da nun kommen würde und keinesfalls etwaigen Abenteuern abgeneigt, beobachtete der Jüngere wie Clarence auf allen Vieren zu ihm und zwischen seine ausgesteckten Beine kam.
Einem Raubtier gleich… nur ohne, dass der Jüngere sich fürchten musste.
Noch immer schmunzelte Cassie, bereit dazu seinen Liebsten zu necken- doch der Blondschopf war nicht dazu geneigt noch länger Zeit mit Neckereien zu vergeuden.
Nah und näher kam der Größere ihm und überwand letztlich die fehlende Distanz um ihn ohne Zurückhaltung zu küssen. Cassie, der in dieser Nacht so glücklich war wie lange nicht mehr, behielt das Lächeln bei während sie einander küssten. Ein warmes Kribbeln - ausgelöst durch die Nähe zu seinem Liebsten machte sich in seinem Bauch breit und als sich Clarence schließlich wieder von ihm löste, da war es Cassie der seinen Lippen nachfolgte um den Moment der Trennung wenigstens noch um ein paar Augenblicke zu herauszuzögern.
„Du wills‘ mich..bedrachden?“, Cassie kicherte und streckte die Hand nach dem Gesicht des Größeren aus, strich mit den Fingerspitzen durch seinen Bart und wollte ihn eigentlich zurück zu sich ziehen - doch der Größere zog ihn langsam vom Schrank weg, nahm Cassie damit seine Rückenlehne und manövrierte ihn damit direkt auf den Boden.
„He…“, monierte der Jüngere und lachte über die Untat und auch die Worte des Bären, der irgendetwas von einem Kleidungsverbot erzählte und zwar auch noch im Brustton völliger Überzeugung.
„So ein Gesetz gibt es gar nich‘…“ kombinierte er clever, den Kopf ganz leicht von dem vielen Alkohol der letzten Stunden. „Ich würde…da nich‘ mitmachen… selbst nicht, wenn es Gesetz wär‘.“ Matthew war niemand der mit Autorität gut klarkam oder sich auch nur darum scherte - seine offen angekündigte Rebellion würde für den Wildling daher kaum überraschend sein. Dennoch setzte der Dunkelhaarige noch nach: „Dann müsstest du mich bestrafen…“, sein Tonfall war süffisant geworden, so wie sein Lächeln auch und er räkelte sich etwas vor den aufmerksamen Augen des Blonden. Dieser nestelte ungeduldig an seiner Hose herum - ein Hindernis welches er allein überwinden musste, da Cassie ihm nicht helfen würde.
Viel lieber als ihm zur Hand zu gehen, wollte er stattdessen den Gedanken rund um seine Rebellion und Gesetzesbrüche vertiefen.
„Würdest du zulassen, dass man mich einsperrt oder würdes‘ du dich höchstbersönlich um meine Strafe kümmern?“, wieder kicherte er kurz, wobei sich seine Bauchmuskeln sichtbar anspannten.
„Mhhh~ Mein Baby… ich wäre ein artiger Häftling…“ - das wiederum dürfte ernsthaft bezweifelt werden und weil Cassie sich dessen bewusst war, fügte er sonnig noch das Wörtchen „…meistens.“ hinzu.
Genüsslich seufzend streckte sich der Jüngere auf dem Boden aus und betrachtete Clarence über sich. Sein schönes, markantes Gesicht, die glänzenden Augen in denen Sanftmut und zugleich Hunger glitzerten.
War es der Bär, der da bei ihm war oder noch sein Mann?
„Vorhin auf dem Markt… als du mich hochgehoben hasd… ich glaube so glücklich war ich seit unserer Hochzeit nichd mehr.“, verliebt kämmte er mit den Fingern durch Clarence‘ Haar und strich es zurück.
„Vielleichd stelle ich ja auch einen Antrag… und dann bist du derjenige, der immer nackt sein muss.“, keck schmunzelte er, ließ von dem Schopf seines Liebsten ab und zog ihn letztlich mit sanfter Bestimmtheit an seinem Bart zu sich empor um ihn zu küssen. Innig und sinnlich strich er mit der Zunge über die Lippen des Blonden, erbat sich Einlass und stöhnte leise als er ihn gewährt bekam. Das Kribbeln in seinem Bauch flammte wieder auf und mit ihm eben jene innere Unruhe, die nur Clarence in ihm heraufbeschwören konnte.
Egal ob metaphorisch oder buchstäblich, sie beide waren einander tatsächlich schon lange die Wärme im Leben des anderen, auch schon lange vor ihrer Ehe. Clarence, der sich gut darin verstand Feuer zu entfachen, hatte ihnen damit in so mancher kalten Nacht schon den Arsch gerettet. Und Cassie?
Der überraschte mit seinem Talent, aus wenig Handgriffen mitten im einsamen Wald ein kleines Glutkissen für ihn zu zaubern, damit ihm im Winter die Zehen nicht im Schlaf abfroren.
Sie mochten längst auch für eine seelische Wärme beieinander sorgen, aber tatsächlich hielt ihre Fürsorge füreinander schon viel länger an als ihre Liebe existierte. Egal ob Hunger, Durst, Kälte oder Verletzungen – nichts duldeten sie aneinander und schon immer hatten sie für den anderen nur das Beste im Sinn gehabt.
Früher waren sie sich alles andere als koscher gewesen, doch heute waren sie wahrlich keine Kostverächter mehr und genossen sichtlich, was sie einander zu bieten hatten. Ein dauerhaftes Schmunzeln hatte sich mittlerweile auf den Lippen des Blonden eingebrannt, zufriedener noch als jeder Honig der Welt ihn machen konnte und daran war alleine Matthew Schuld so wie noch immer die Vorstellung davon, wie der Jüngere sich fortan nackt durch sein Leben zu bewegen hatte.
Vielleicht glaubte Cassie ja, er könne sich mit seinem Kuss von dem neuen Gesetz oder seinen auferlegten Strafen frei kaufen, welche die ruchlose Rebellion mit sich brachten. Clarence wusste es zwar besser, aber das zu verraten würde ihn vielleicht den warmen Kuss kosten und das konnte er Blonde um nichts in der Welt riskieren.
Der Jüngere brauchte nicht lange um Einlass zu bitten, denn dieser wurde ihm nur allzu gern gewährt und Clarence durchfuhr ein wohliger Schauer, noch während der Untere leise in den Kuss stöhnte. Es war ein derart sinnliches Geräusch, dass er den Laut unter Tausenden wiedererkennen würde und selten hatte den Blonden etwas im Leben so glücklich gemacht wie seine unerschöpfliche Vorliebe dafür, derlei Geräusche aus dem verführerischen fremden Leib hervor zu locken.
Raunend stützte er sich neben seinem zur Nacktheit verurteilten Mann ab, die fremde Zunge in seinem Mund willkommen heißend und sie sanft mit seiner umschmeichelnd. Bei Gott, wie sehr hatte er es die vergangenen Monate vermisst seinem Mann so nahe zu sein? Wie sehr hatte er sich danach verzehrt endlich wieder von ihm angefasst und von ihm geliebt zu werden und sich gleichfalls an dem Jüngeren zu vergehen, um seine unstillbare Begierde nach ihm zu besänftigen?
Alleine schon der Geschmack der fremden Zunge reichte aus, um ihn ergeben in den Kuss seufzen zu lassen und sich verlangend dichter an ihn zu drängen. Matthew mochte leider noch immer nicht so nackt sein wie der Ältere es sich schon seit Beginn ihres gemeinsamen Abends vorstellte, doch das bedeutete nicht, dass seine Erinnerung daran schon verblasst war wie es sich anfühlen würde, würden sie nun schon Haut an Haut aufeinander liegen.
Ein leises Brummen begleitete den verruchten Biss, den er der fremden Unterlippe zumutete während er den Kuss langsam löste. Seine freie Hand hatte sich längst zurück unter den Pullover des einstigen Söldners verloren, kratzte dort verlangend über die Flanke des Jüngeren und genoss das Gefühl der vertrauten Wärme unter seinen Fingerspitzen.
„Dir is‘ schon klar… dass die einen Nackt‘n wie dich niemals nie ins Radhaus marschier’n lassen, oder? Du komms‘ gar nicht‘ weit genug um einen Gegenandrag zu stell’n“, murmelte Clarence mit einem freudig-überlegenen Grinsen auf den Lippen, bevor er eben jene kurz in die fremden Halsbeuge ablegte um seinem Mann dort sanfte Küsse auf der bunt eingefärbten Haut zu verteilen. „Außerdem… außerdem weiß ich aus sehr sicherer Quelle, dass es für dich eh gar keine richtige Strafe wär‘, wenn du nichts mehr anziehen darfs‘. Also is‘ das hier gerade nichts anderes als umgekehrte Pschyso-… Psyschlologie.
Psy-cho-lo-gie“, wiederholte er konzentriert, nicht, dass ihm am Ende noch ein Verfahrensfehler nachgewiesen werden konnte und deshalb das neue Gesetz nicht durchgebracht wurde. Denn im Moment fühlte er sich, als habe er noch nie in seinem ganzen Leben eine bessere Idee gehabt als jene, seinem Mann fortdauernde und anhaltende Nacktheit auf den Leib zu schneidern.
Waren sie nicht sowieso eben noch drauf und dran gewesen, den Jüngeren endlich auszuziehen?!?
„Lenk nich‘ ab!“, schimpfte er nun, beinahe schon konzentriert-forsch, immerhin ging es hier um ein ernstes Thema und er kannte Cassies Faible dafür ihn so lange um Kopf und Kragen zu plappern, bis er schon wieder vergessen hatte was er und sein Dickschädel eigentlich hatten tun wollen. „Natürlich bis‘ du jeden Tag so glücklich wie an unserem Hochzeitstag. Du hast immerhin mich.“ – Klang er damit fast schon so selbstverliebt wie Cassie es sonst immer tat? Vermutlich. – Störte er sich daran? Ganz und gar nicht, immerhin sprachen Betrunkene und kleine Kinder immer wie Wahrheit, bevor das Glück mit den Dummen am Brunnen zu Bruch ging. Hieß das nicht so?
Konzentriert richtete er sich wieder vor seinem Mann auf, betrachtete sein zerzaustes Haar, die feucht geküssten Lippen welche ihm so unheimlich gut standen und den offenen Hosenbund, der neckisch den Blick auf Matthews Unterwäsche frei gab. Sein Mann war so verdammt schön anzusehen, dass es eine Schande war den Antrag auf Nacktheit nicht schon vor seiner Ankunft gestellt zu haben. Statt Briefe zu schreiben, hätte er lieber Gesetzesentwürfe verfassen sollen in der Hoffnung, dass man Cassie noch an den Toren der Stadt Hose und Hemd abnahm.
„Im Pirnziep… vollstrecke ich ja jetzt schon deine Strafe, weil du gegen bald geltende Regeln verstoßen has‘. Ich denke… ich werde mich darum kümmern müssen, dass du dich an die hiesigen Gesetze hälts‘, damit sie uns nich‘ morgen schon vor den Zaun zerren und uns hier raus schmeißen“, gab er ernst zu bedenken, während er die Hände auf Cassies Bauch ablegte und sanft an ihm empor streichelte – hinweg über seine festen Muskeln, unter dem Saum des Pullovers hindurch bis über die wohlgeformte Brust, auf der er die sachten Erhebungen der fremden Knospen unter seinen Fingern spüren konnte. Doch anstatt innezuhalten, zog er den Pulli auf diese Weise weiter an seinem Mann hinauf – so weit, bis er den Saum schließlich hinter das Haupt des Jüngeren zurück schlagen konnte und dem Schönling nichts weiter mehr blieb als eine Art Strickjäckchen. Cassie sollte sich ja am Ende nicht beklagen können, Clarence haben ihn auf dem Boden erfrieren lassen, noch bevor der Ofen richtig angeheizt hatte.
„Mhh…“, brummte es leise die Kehl des Hünen empor, während er sich das Bild vor seinen Schenkeln betrachtete. „Du bis‘ so schön… so unfassbar schön…“
Sie hatten beide Narben hinzu gewonnen, manche gröber, manche unauffälliger – und doch reizte ihn der Jüngere noch immer genauso sehr wie am ersten Tag. Vermutlich sogar noch mehr, weil er mittlerweile wusste, zu welcher ausufernden Ekstase sie gemeinsam in der Lage waren.
Seine starken Pranken wanderten langsam wieder von den Schultern des vor ihm Ausgebreiteten hinab, hinweg über die zarten Brustwarzen des Jüngeren die er kurz sanft mit seinen Daumen streichelte, bevor er weiter an ihm hinab glitt und auch nicht scheute die prägnanten Narben an seiner Flanke liebevoll zu berühren. Noch vor zwei Tagen hatte er Angst gehabt, sie könnten Matthew noch immer weh tun und als müsse er vorsichtig damit sein ihn zu berühren, doch diese Sorge hatte sein Mann ihm mittlerweile genommen.
Der Kuss den sie miteinander teilten war voller Sinnlichkeit und entlockte ihnen beiden zarte Laute der Wonne.
Matthew hatte in seinem Leben viel zu viele Dinge erdulden müssen, die er nicht gewollt hatte, doch nicht mit Clarence. Clarence passte besser auf ihn auf, als auf sich selbst - weshalb Matthew wiederum mehr auf den Blonden achtete als auf sein eigenes Wohl.
Sie waren gut zueinander, auf jede nur erdenkliche Weise und weder dunkle Erinnerungen, noch Flüche, noch Narben oder die Zeit selbst… nichts konnte ihre Liebe zueinander schmälern.
Noch während sie einander küssten, stellte Matthew ein Bein angewinkelt auf und drängte seine Hüfte kaum merklich gegen die des Bären. Er hielt ihn an seinem Bart fest und umschmeichelte zärtlich die fremde Zunge. Ein heißes Kribbeln hatte sich in seinem Bauch ausgebreitet und er war gänzlich unwillig den Kuss schon zu beenden. Der Blondschopf allerdings löste sich mit sanfter Vehemenz, in dem er Cassie in die Unterlippe biss und sich so von ihm trennte. Kurz nur, denn schon Augenblicke später waren es warme Küsse auf seinem Hals die Cassie das warme Kribbeln zurückbrachten.
Aber auch diese Liebkosung war nicht von Dauer und noch während der Größere unter alkoholisierter Mühe das Wort Psychologie zusammenbekam, räkelte sich der junge Mann unruhig. Die Bewegung war unbewusst und nicht getrieben von dem Gedanken daran Clarence anzuheizen - und gerade deshalb barg sein Seufzen und seine unruhigen Regungen eine ganz besondere Anziehung.
Die Monate in der Wildnis waren nicht nur einsam gewesen, sondern auch gefährlich und beängstigend. Muties, wilde Tiere oder umherziehende Banden von Gesetzlosen konnten für einen einzelnen Reisenden schnell zum Problem werden. Sie lebten in einer Welt die wenig zu geben hatte und in der der Stärkere einem Schwächeren einfach nehmen konnte was er hatte. Und sei es auch nur das eigene Leben.
Sich sicher zu fühlen war in den zurückliegenden Monaten zu etwas geworden, von dem Cassie vergessen hatte wie es war. Alleine Nachtwache halten, alleine ein Lager aufbauen, möglichst unauffällig bleiben, die eigenen Spuren verwischen, jagen und einfach für jeden Handgriff allein verantwortlich sein… Die Zeiten waren hart gewesen und verunsichernd und auch in jenen Nächten war der Dunkelhaarige unruhig gewesen.
Nur auf ganz andere Weise als jetzt, da Clarence bei ihm war.
Jetzt war seine Unruhe prickelnd und getrieben von Verheißung weil der junge Mann ziemlich genau erahnte, was für eine aufregende Nacht vor ihnen lag.
Seit er zum ersten Mal seit ihrer Trennung Clarence wiedergesehen hatte, hatte er gewusst, dass nun alles gut werden würde. Weil alles auf der Welt verhandelbar war, sie konnten Entscheidungen fällen, sie konnten auf Umwegen ans Ziel kommen oder sie konnten scheitern.
Aber so lange sie lebten, war alles Wesentliche in Ordnung.
Mit seinem Mann hier zu sein, in Falconry Gardens, bedeutete eine weitere Chance darauf, gemeinsam das Leben zu leben wovon sie träumten und diese Chance zu haben war alles was wichtig war.
Ein leises Kichern ließ die Bauchmuskeln des Böckchens sich verspannen und sich deutlich im flackernden Schein der Flammen abzeichnen.
„Du kanns‘ keine Strafe vollstrecken für etwas was… noch gar nich‘ Gesetz ist.“, korrigierte er in alter Besserwisser-Manier und hob den Kopf etwas an als er verstand was Clarence vorhatte.
Nun lag er mit nahezu gänzlich freiem Oberkörper auf dem Boden, die Hose geöffnet und den Blick auf dunkle Shorts freigebend. Ein schmaler Pfad aus feinen Härchen wies den Weg von seinem Nabel gen Süden, bis der Bund seiner Unterhose eine Barriere bildete.
Von seiner weißen Haut hoben sich dunkelrot und böse die Narben ab, die ihm der Angriff des Muties zugefügt hatte. Man konnte nachzählen, wie viele Zähne die Kreatur in seinem Fleisch versenkt hatte und obwohl die Narben auffällig waren, so zögerte der Blonde nicht, auch sie zu berühren.
Er streichelte nicht nur über die zarten Knospen an Cassiels Brust sondern berührte auch jene rötlichen Erhebungen an seiner Seite.
Für den Bären schienen die Wundmale einfach dazuzugehören, er nahm sie an, störte sich nicht an ihnen und verwischte damit auch die Unsicherheit des Böckchens darüber.
Als unfassbar schön bezeichnete der Größere ihn und wieder brachte er Matt damit zum Lächeln. Ein Lächeln wie es immer schon nur der Blonde allein heraufbeschwören konnte.
„Das sagst du nur… um mich verlegen zu machen.“, erwiderte er und langte nach Clarence‘ Oberteil. Bestimmend zog er ihn an dem Stück Stoff zu sich nach unten und tauchte schließlich mit beiden Händen unter seinen Pullover um die warme, vertraute Haut zu spüren. Leise stöhnend vereinnahmte er den Mund des Blonden für sich, drang mit der Zunge behutsam hinter das Lippenrot seines lange vermissten und so innig geliebten Mannes und zog ihn weiter zu sich herab.
„Zieh… zieh diesen lästigen Pullover aus…“, wisperte er und schob das Kleidungsstück am Oberkörper des Blonden soweit hinauf wie er konnte. Den Rest musste Clarence selbst tun, doch kaum so geschehen stemmte Cassiel sich ein Stück empor und küsste den Wildling erneut, dieses Mal legte er die Lippen direkt am Schlüsselbein des Hünen ab und küsste sich einen kleinen Pfad bis zum Stützverband der Schulter hinauf, ehe er zärtlich seine Zähne in der warmen Halsbeuge versenkte. Mit einem Arm hinter sich gestützt, blieb Matthew in einer relativ aufrechten Position und legte die freie Hand zielstrebig am Gürtel des Blonden ab, den er geschickt löste.
„Ich fordere…ausgleichende Gerechtigkeit.“, wisperte er keck und neckisch, obgleich streng genommen der Bär aktuell weniger anhatte als das Böckchen. Aber wer wollte denn so kleinlich sein? Matthew jedenfalls nicht, der sich ungeniert weiter an Gürtel und Hose seines Liebsten zu schaffen machte.
„Du gehörst mir, Baby… das ist dir doch wohl klar, hm?“
Ein Jahr und zwei Wochen waren sie nun schon verheiratet – und im Umkehrschluss circa ein Jahr und vier Wochen schon ein Paar. Es hatten nur wenige Tage zwischen dem Beginn ihrer Beziehung und ihrer Hochzeit gelegen und ja, es stünde jedem frei zu bemängeln, dass sie sich ja gar nicht richtig gekannt hatten und sie sich mehr Zeit hätten nehmen müssen um herauszufinden, ob sie auch bis an ihr Lebensende zusammen bleiben wollten statt nur bis zur nächsten Stadt. Und ja, auf die meisten aller Paare mochte das auch zutreffen, denn die wenigsten wussten, worauf sie sich mit einer übereilten Eheschließung einließen.
Doch weder auf Matthew, noch auf ihn selbst trafen diese Vorwürfe zu – denn im Gegensatz zu all den anderen hatten sie beide den Kernpunkt dessen, was sie mit ihrer Entscheidung erwartete, schon lange vorher begriffen:
Einfach und ernstgemeint zu heiraten bedeutete nicht, sich ein Versprechen zu geben, das sie in einigen Monaten wieder verfluchen und lösen würden, nur weil sie sich doch auf Dauer gegenseitig auf den Keks gingen. Ganz im Gegenteil sogar.
Ihr Ja bedeutete, sich auf den anderen einzulassen und ihn für die wesentlichen Dinge zu schätzen und zu lieben, ganz gleich wie sehr sie sich manchmal anödeten. Es bedeutete, für Probleme gemeinsam Lösungen zu finden. Zu überlegen, welche Wege man gehen musste, damit jeder in ihrer Ehe bekam was er brauchte um glücklich zu sein, ohne sich dabei voneinander zu trennen und in verschiedene Richtungen zu gehen. Ja zu sagen zu Dingen, die einem selbst nie in den Sinn gekommen wären und manchmal auf andere Sachen zu verzichten, um gemeinsam ein weit wichtigeres Ziel zu erreichen als das, was einen nur heute glücklich machte, aber nicht auf Dauer.
Ihre Entscheidung füreinander war schnell gefallen, aber sie war niemals unüberlegt gewesen und gerade deshalb passte kein Blatt Papier mehr zwischen sie beide. Mit ihrem Schwur hatten sie dafür gesorgt, dass sie die Verbindung, die andere würden niemals nachvollziehen können, mit allen verteidigen würden was sie besaßen – sei es auch mit dem eigenen Leben, wenn es jemals nötig sein würde.
Jeder von ihnen war eine Hälfte eines Ganzen und eben gerade weil dem so war, war es umso schlimmer für Clarence gewesen, seine zweite Hälfte nicht mehr an seiner Seite zu haben. Dass er den Jüngeren wollte, dass er ihn auch körperlich brauchte lag also nicht nur daran, dass sich über all die Wochen hinweg bestimmte physische Bedürfnisse bei ihm angestaut hatten, die alleine nicht mal mehr halb so viel Spaß machten seitdem Clarence wusste was es hieß, gemeinsam die Kontrolle zu verlieren. Nein, er brauchte seine zweite Hälfte wie die Luft zum Atmen, wie Wasser um nicht zu verdursten und jeden einzelnen Kuss, den Cassie ihm seit ihrer Trennung schuldete, wollte der blonde Bär in doppelter oder gar dreifacher Ausführung wieder zurückgezahlt bekommen. Ohne Ausreden.
Immer wieder fingen die vertrauten Lippen und die zarte Zungenspitze seines Mannes ihn ein, brachten ihn dazu nach und nach zu vergessen dass sie noch immer auf dem Boden vor dem Ofen lagen und bis eben noch auf einem Fest voller Menschen gewesen waren. Im Hier und Jetzt zählten nur noch sie zwei, so wie schon immer nur sie beide gezählt hatten, ganz gleich was um sie herum auch geschah.
Der fiese Vorwurf, er sage ihm solche Dinge nur um ihn verlegen zu machen, war natürlich Unsinn und das wussten sie beide, wenngleich es natürlich immer liebenswert war, den Jüngeren in Verlegenheit zu bringen. Dennoch war und blieb Cassie für ihn wohl immer der schönste Mann der Welt und Claire zweifelte wirklich ernsthaft daran, dass sich das jemals würde ändern können.
Warm und innig spürte er die fremden Hände über seine Flanken und seine Brust hinweg streichen, wie die fremde Zunge sich ihm abermals aufdrängte um ihn zu einem zarten Spiel herauszufordern und mit jeder Regung des fremden Leibes unter sich konnte der Blonde spüren, wie sich eine zunehmende Gänsehaut auf seinem Körper ausbreitete. Er hatte es so sehr vermisst zu spüren wie Cassie ihn berührte und wie er sich vor seinen eigenen Lenden wandte, dass jeder einzelne Augenblick ihm seit ihrem Wiedersehen viel intensiver vorkam als jemals zuvor. Als würde die Zeit stillstehen, vergingen in einem einzelnen Wimpernschlag Äonen von Sekunden und machten, dass Clarence jede Regung, jeden Hauch und jedes Härchen an seinem Mann in sich aufsog, als schenkte der Jüngere sich ihm heute zum allerersten Mal und als gäbe es keinen einzigen Flecken an Matthew, den er sich wagen durfte zu übersehen.
„Ich weiß nich‘ ob es… ob es wirklich eine herausragende Meisterleistung is‘ für jemanden Besitzansprüche zu stell’n… der sowieso keinem ander‘n gehör‘n will“, seufzte er leise und leckte sich dabei verloren über die Lippen, auf denen er seinen Mann noch immer spüren und schmecken konnte.
‚Ausgleichende Gerechtigkeit‘ forderte dieser freche Kerl, der im Gegensatz zu ihm ja noch immer seinen Pullover an den Armen trug und der selbst viel zu gut aussah, um weiterhin in einer Hose vor ihm zu liegen – wo die feinen Härchen auf seinem Bauch einen doch sowieso dazu einluden ihn weiter auszuziehen und herauszufinden, wo der zarte dunkelbraune Weg hinführte.
Doch er würde den Teufel tun und sich beschweren, denn nur ein Idiot hätte etwas dagegen von Matthew begehrt zu werden und nach all der Zeit alleine fühlte es sich sowieso viel zu gut an, von fremden Fingern erst des Gürtels, schließlich auch des engen Hosenbundes beraubt zu werden. Noch vor zwei Tagen hatte er befürchtet, es würden ihn vielleicht nie mehr andere Hände außer die eigenen entkleiden. Doch nun?
„Mhh…“, brummte der Bär verloren, während er mit einem Finger den sachten Weg aus dunklem Haar entlang fuhr. „Ich hab wirklich kurz gedacht, ich würd‘ vergessen wie das geht, wenn du nich‘ zu mir zurück komms‘… aber…“
Beginnend von Cassies Nabel an bis hinab gen Süden, wo sie unter dem Horizont der schwarzen Unterwäsche verschwanden, zeichnete er den vertrauten Weg nach und sehnte sich schon jetzt danach seinen Mann auch noch der letzten Lagen Stoff zu berauben, die ihn unheimlich an diesem wohlgeformten Leib störten. Schon wenige Stunden nach ihrem Wiedersehen hatte sich gezeigt, dass Clarence zwar nicht für alles ein Talent hatte was große Wiedersehensfreude betraf, doch dass er das hier ganz sicher nicht verlernen würde. Nicht heute – und nicht in hundert Jahren.
Raunend beugte er sich zurück über den Dunkelhaarigen, nahm seine weichen Lippen dieses Mal fordernder ein und zögerte nicht sich eben jenen Einlass zurück zu fordern, den auch Cassie schon beim Blonden zu seinem ehelichen Grundrecht gemacht hatte. Es tat so unbeschreiblich gut ihn endlich wieder zu küssen und zu schmecken, dass sie nie wieder damit aufhören würden wenn es nach Clarence ging. Von ihm aus konnte die ganze Stadt in Flammen stehen oder die Welt untergehen, so lange er Matthew auf seiner Zunge schmeckte, war ihm alles um sie herum egal.
Fahrig stöhnte der Blonde in den Kuss, seine Körpermitte träge aber rhythmisch gegen die des Unteren branden lassend und ihm seinen Hunger auf den Jüngeren nicht verbergend, der sich nur noch weiter dadurch anfachte unverhohlen zu spüren, dass sein Appetit nicht einseitiger Natur war. Der sachte Kampf ihrer Zungen machte, dass sich unter seine sichtliche Gänsehaut heiße Wogen brennenden Verlangens mischten und dem Bären abermals bewusst wurde, wie unmenschlich er seinen Mann all die Wochen hinweg vermisst hatte.
„Aber….“, wiederholte er schließlich leise und erinnerte sich an den Gedanken, der ihm eben noch durch den Kopf gespukt war, bevor die warmen Lippen des Böckchens ihn um den Verstand gebracht hatten. „Aber… ich hatte dadurch auch genug Zeit… mir vorzustell’n was ich alles mit dir machen werd‘, wenn du wieder bei mir bis‘...“
Ein süffisantes Schmunzeln huschte über seine Lippen. Mit sich und seinen Gedanken alleine sein zu müssen, hatte viele Nachteile. Aber auch einige Vorteile, zumindest dann, wenn sich später die Situation ergab, all die lüsternen Fantasien einsamer Stunden in die Tat umzusetzen – und eben jenes ließ sich der Bär nicht mehr nehmen, der seine Finger unter dem Hosenbund seines Böckchens verhakt hatte und es mit sachtem Zug nach oben dazu drängte seinen süßen Hintern vom Boden anzuheben, damit der Bär es der störenden Stofflagen endlich entledigen konnte.
Vergessen wie das hier ging…würde Clarence in hundert Jahren nicht und brachte seinen angetrunkenen Mann mit der Aussage zum Kichern.
Albern war Matthew an diesem Abend, albern und leicht zu begeistern - was aber nur zum Teil an dem konsumierten Alkohol lag.
Viel mehr war es der Einfluss des Bären der ihm guttat, der ihn vergessen ließ wie aussichtslos ihm alles erschienen war, nachdem die Bestie im Schnee aufgetaucht und all ihre Pläne durchkreuzt hatte.
Es hätte nicht viel gefehlt und nichts von dem was jetzt war, wäre passiert.
„Du bist in deinem Element, Claire…du kannst nicht verlernen, wofür du geschaffen bist.“, konterte der Dunkelhaarige amüsiert. Er war der Begünstigte von Clarence‘ unanständigem Talent und so wie er sich räkelte war mehr als klar, dass er sich in jener Position äußerst wohlfühlte.
Und warum auch nicht? Es gab auf der ganzen Welt niemanden der attraktiver war, niemanden der ihn geschickter um dem Verstand brachte und niemanden mit dem er lieber zusammen war.
Leise und ungeduldig stöhnte der Bär in den Kuss, ein Geräusch welches in dem Böckchen eine ungeheure Hitze entfachte. Eine feine Gänsehaut breitete sich auf seinen Armen und Flanken aus während sie einander küssten und sich unruhig aneinander rieben .
„Ach ja…? Hattes‘ du also…unartige Gedanken?“ brav hob Matthew seine Hüfte an, damit der Blonde ihm die Hose herunterziehen konnte. Kooperativ wie er am heutigen Abend war, half er dabei das lästige Stück Stoff gänzlich von seinem Körper zu verbannen, weshalb er nur Augenblicke später schon fast komplett entblößt vor Clarence lag.
Nur noch die schwarze Unterwäsche und der Pullover-Bolero waren geblieben - der Rest - inklusive Socken - hatte seinen Körper verlassen.
Mit den eigenen Fingern fuhr Matthew über seine Rippen hinweg, strich sich mit einer Hand durchs Haar und hob die andere an Clarence‘ Gesicht um ihn an seinem Bart zu sich nach unten zu ziehen.
Hungrig haschte er nach den Lippen des Oberen und drängte seine Hüfte dem Größeren entgegen. Unfairerweise hatte sich der Blondschopf noch immer nicht die Hose ausgezogen, dennoch ließ er es sich nicht nehmen seine Lenden gegen die von Cassiel branden zu lassen und damit den Hunger des Jüngeren noch zu schüren.
„Zieh…zieh dich aus… ich hab wochenlang auf dich gewartet…“
Ungeduldig zerrte Matt an der Hose, versuchte unwirsch sie herunter zu schieben und seufzte frustriert weil es nicht so klappte wie er wollte.
„Diese verdammde Hose…“, nuschelte er und schob sie endlich ein Stück hinunter, allerdings noch nicht soweit wie er gern hätte.
Matthew, der noch nie besonders viel Geduld besessen hatte, schob Clarence schließlich von sich. Dabei ging er so bestimmt vor, dass man im ersten Moment hätte meinen können er sei verärgert. Doch kaum hatte sich der Blonde aufgerichtet und ihm Platz geschaffen, richtete sich Matthew auf und verkehrte ihre Positionen ins Gegenteil. Geschickt manövrierte er sich über den Blonden und rutschte zwischen dessen Beine.
Jetzt hatte die Hose keine Chance mehr und aus den verzweifelten Versuchen der Befreiung wurde endlich ein erfolgreicher. Zusammen mit der Unterwäsche und den Socken fiel jene Hülle - doch statt sofort dort weiterzumachen wo sie gewesen waren, hielt Matthew einen Moment inne.
Er kniete neben seinem Liebsten und betrachtete den freigelegten Leib im warmen Schein des entfachen Ofenfeuers.
Bedächtig, beinahe ehrfürchtig, legte er die Fingerspitzen auf Clarence’ Waden ab und strich an den Beinen seines Mannes empor - ignorierte die entblößten Lenden vorerst, sondern streichelte lediglich zart über seine Beine - ihn dabei aufmerksam beobachtend.
Der Blonde hatte abgenommen und insgesamt hatte er an Narben hinzugewonnen, aber unter Matthews Fingern fühlte sich der Wildling noch immer vertraut und wunderbar an.
„Du bist so…so unfassbar schön“, wisperte Matthew, den Blick auf seine Finger gerichtet welche nun vorsichtig die Oberschenkel des Größeren streichelten. Ganz behutsam wanderte er an der Innenseite auf und ab, malte unsichtbare Linien auf die warme, glatte Haut.
„Ganz… ganz früher… hatte ich Angst vor dir. Davor , dass du… nich so nett bist wie du tust.“ - erst jetzt schaute er von seinen Händen weg und in das Gesicht des Anderen.
„Ich hab‘ gedachd… du gehörst vielleichd zu denen vor denen ich… abgehauen bin.“ - Sein Misstrauen hatte Clarence über Wochen hinweg zu spüren bekommen, aber in dieser Deutlichkeit hatte Cassie seine damaligen Gedanken nicht in Worte gefasst.
„Aber…selbsd wenn diese…Wichser… sich das so ausgemalt haben, dass du und ich… dass wir uns treffen…“, er schluckte, weil der Gedanke daran noch immer befremdlich war und sich irgendwie falsch anfühlte, sprach dann jedoch weiter. „…du bist…“ er schnaufte kurz und schüttelte mit einem verlegenen Lächeln auf den Lippen sacht den Kopf.
„…du bist alles… was gut ist in meinem Leben. Du bist… alle meine guten Tage und wenn ich mal nich‘ weiterweiß, dann frage ich mich immer: ‚was würde Clarence jetz‘ tun‘“ - nun nickte er um das Gesagte zu bekräftigen.
„Ich mach’s dann nich’ immer und manchmal gehts auch schief… wie beim Feuer anmachen…“ kurz kicherte er und zuckte die Schultern, weil dieses Thema ein ganz eigenes war. Behutsam ließ er seine Finger wieder ihre Wanderung aufnehmen, streichelte sanft die Innenseite des fremden Oberschenkels empor und streifte - beinahe beiläufig und doch zweifellos gewollt - die Hoden seines Liebsten.
Clarence war ein schöner, anziehender Mann und Matthew machte schon lange keinen Hehl daraus, wie sehr ihn der Blonde faszinierte. Zärtlich liebkoste er die empfindliche Körperpartie, umschloss sie sanft mit der Hand und drückte sie wohldosiert, eine sanfte Massage einleitend, während er mit der anderen Hand das Glied des Wildlings zärtlich streichelte. „Mhhh~ … ich hab das hier… ziemlich vermisst. Dich snzufassen, dir nah zu sein… das letzte Jahr war… war… nicht gut zu uns.“ Das war noch eine milde Formulierung aber zweifelsohne würde Clarence sie unterschreiben. Zärtlich nahm das Böckchen nun die Länge seines Bären in die Hand und setzte die Liebkosung noch einen Moment länger und intensiver fort, ehe er die Lendenregion vorerst wieder verließ.
Sinnlich seufzend betrachtete sich der Jüngere sein Werk, ehe er schließlich seine Finger durch die Scham des Blonden kraulen ließ und langsam gen Norden wanderte, wo Matthew lockend den Nabel seines Liebsten umkreiste. Und zwar in einer Ruhe und mit einer erzwungenen Geduld… von der er inständig hoffte, sein Mann habe sie nicht mehr.
„Und dieses…neue Jahr… wird gut, es w-wird sogar… großartig. Weil wir zusammen sind und zusammen bleiben. Und weil…“
Nun schwang er ein Bein über den Unteren und nahm rittlings auf dem Schoß seines Bären Platz, sich der lasziven Bedeutung nur allzu bewusst.
„Und weil… ich will, dass du mir zeigst was du für… unartigen Gedanken hattest…mhh… jeden einzelnen…“
Wofür er geschaffen war, davon sprach der Dunkelhaarige und brachte Clarence damit kurz dazu amüsiert aufzulachen. Ein fragwürdiges Talent war das, für das er bei seinem Mann bekannt war - und obendrauf eines, von dem er mehrere Jahrzehnte gar nicht gewusst hatte es überhaupt zu besitzen.
Nicht nur verglichen mit all den Erfahrungen die der Jüngere bereits gesammelt hatte, sondern auch im Vergleich zu seiner eigenen Lebenszeit war das, was er mit Cassie erlebte, zweifelsohne erst der Anfang einer langen und sinnlichen Reise, die sie gemeinsam angetreten waren. Schon jetzt waren sie mutig und verrückt nacheinander, gewillt neue Erfahrungen zu sammeln und alte zu erweitern und doch würde das Hier und Jetzt eines Tages nicht mehr konkurrieren können mit all den amourösen Abenteuern, die sie in vielen Jahren alle gesammelt haben würden.
Egal wie oft sie einander bereits erkundet hatten, Claire wurde nicht müde den schönen Leib des Dunkelhaarigen zu seinem Eigen zu machen und ihn für das zu benutzen, was ihm im Sinn schwebte. Eben deshalb konnte er dem anderen auch nicht böse darüber sein, dass er ihn gleich beider Kleidungsschichten beraubte, die ihm selbst noch geblieben waren; er selbst war nicht minder das Eigentum seines Geliebten. Das war ein ungeschriebenes Gesetz das zwischen ihnen beiden schon immer gültig gewesen war und hoffentlich niemals an Gewicht verlieren würde.
„Ich bin unfassbar schön?“, wollte er grinsend von Matthew wissen und war dabei schon lange nicht mehr alleine vom Alkoholpegel amüsiert, sondern vor allem von den frechen Dingen, die der schöne Schnösel ihm entgegen säuselte. „Das sags‘ du doch nur, um mich verlegen zu machen.“ - Denn nichts anderes als das hatte sein Mann ihm noch vor wenigen Sekunden erst vorgeworfen, doch wirklich sauer konnte Claire ihm wegen dieser Frechheit nicht sein. Viel zu sehr lenkten ihn die fremden Finger ab, die damit begonnen hatten seinen nackten Körper ganz sachte zu erkunden.
Unruhig und wohlig brummte der Bär, während sein Mann ihm sachte die Innenseiten seiner Schenkel empor kraulte und ihm damit heißkalte Wogen bescherte, die prickelnd seine Lenden empor zogen. Wie sehr er es liebte wenn Cassie ihn auf diese zärtliche Weise erkundete, ließ sich mit bloßen Worten kaum beschreiben… doch es brauchte keiner unnötigen Äußerungen, ein Blick in das Antlitz des Blonden allein reichte bereits aus um einen erahnen zu lassen, wie sehr er es genoss im Mittelpunkt von Matthews Aufmerksamkeit zu stehen.
Seiner eigenen Ungeduld gänzlich unbewusst, drängte er sachte seine Hüfte empor und sich selbst den warmen Händen fordernd entgegen, die sich wohltuend erst um seine Hoden legten und schließlich über seinen noch ruhenden Schaft. All die Wochen ohne seinen Mann waren eine einzige Qual gewesen, eine Erfahrung auf die er gerne verzichtet hätte. Natürlich hatte Cassie ihm nicht nur im Bett gefehlt - aber eben jener Ort machte einen nicht unbedeutenden Teil ihrer Bindung zueinander aus, den Clarence unheimlich genoss. Er brauchte es seinem Mann nah zu sein, ihn zu spüren und ihm Gutes zu tun, genauso wie er es brauchte von der Aufmerksamkeit des Jüngeren bedacht und von ihm begehrt zu werden. All die unanständigen Gedanken, die er während ihrer Trennung gehabt hatte, hatten keine Bedeutung besessen wenn er sie nicht in der Nacht in die Tat hatte umsetzen können - und die Frivolität hatte jedweder Lust entbehrt ohne die warmen Hände des Jüngeren, während er sich mit seinen eigenen hatte berühren müssen um endlich Erleichterung zu erfahren.
Auch heute freute er sich schon seit Stunden auf den Moment, wo sie alleine zu zweit nach Hause zurückkehren und einander die Kleider vom Leib schälen würden, nur um sich endlich wieder nahe zu sein und zu spüren. Der zweite Besuch bei Cameron war ihm ein Dorn im Auge gewesen den er versucht hatte wie ein Mann zu ertragen, doch der Abstecher hatte seinen Appetit nur aufgestaut statt ihn zu schmälern und das Ergebnis dieses Entsagens machte sich nun deutlich in der fordernden Hand des Böckchens spürbar, das ihn wohldosiert streichelte und massierte.
„D-Das letzte Jahr… hat mir d-dich geschenkt. Sei also… s-sei nicht so unfair zu ihm…“, raunte der Blonde genießend und versuchte sich den kosenden Händen ein weiteres Mal entgegen zu drängen, die ihn allerdings schon wieder verließen, nur damit der Dunkelhaarige wenige Augenblicke später auf ihn aufsitzen und ihm damit abermals zeigen konnte, wieso Clarence diesen Mann so unbändig begehrte.
Erhaben und definiert thronte er auf ihm und wenngleich noch immer zum Teil bekleidet, wirkte Matthew wie ein junger Gott, der bereit war die Bestien dieser harschen Wildnis zu zähmen, die ihn so sehr faszinierte. Nicht selten spielte er mit dem Feuer, versuchte den Bären zu reizen der König und Jäger zugleich war und der bereit war sich jene Beute zu reißen, auf die er Hunger hatte.
Auch jetzt war sein Appetit erwacht. Nicht etwa erst seitdem sich Matthew um seine Körpermitte gekümmert hatte - doch der mittlerweile verhangene Glanz in seinen Augen und das pralle Glied, das sich aus seiner blond gelockten Scham erhob, gaben deutliche Aussage darüber, dass auch Alkohol seine Bereitschaft nicht schmälerte. Ganz im Gegenteil.
Seine kräftigen Hände hatten sich mittlerweile auf Cassies Oberschenkel verloren, an denen er wohlwollend empor streichelte bis seine Fingerspitzen unter die störenderen Säume der fremden Unterwäsche getaucht waren. Warm und weich war die Haut der fremden Leisten und gab einen Vorgeschmack darauf wie wohlig es sich anfühlen würde, wäre sein Mann endlich seiner Letzten Schichten beraubt und zur Gänze der seine.
„Wenn ich dir jeden einzelnen unartigen Gedanken zeigen soll… sin‘ wir bestimm‘ noch Ende des Jahres hier vorm Ofen. - Des neuen Jahres“, fügte er mit einem verwegenen Schmunzeln an, nicht dass sein Mann noch auf den Gedanken kam er spräche vom alten und der Zauber ihrer Nacht sei schon in wenigen Minuten wieder verpufft. „Nich‘, dass ich was dagegen hätte. Aber hinterher wird sich nich‘ beschwerd.“
Matthew war in der Regel der letzte, der sich über ausschweifende Nächte mit seinem Mann beschwerte - und auch der letzte der dagegen Einwände hatte, dem Älteren mit Haut und Haar zu gehören. Dass er also noch immer dieses schlimme Stück Stoff trug, grenzte also beinahe an Blasphemie… doch der Bär wäre nicht der König des Waldes, würde er sich von derlei kleinen Hindernissen aufhalten lassen.
Mit einem genüsslichen Ausdruck auf den Lippen, der sonst nur jungen Wiederkehrern vorbehalten war die einen kandierten Apfel in die Hand bekamen, begann der Blonde schließlich die kleine Schnürung am fremden Bündchen zu öffnen und zum Teil zu entblößen, was sein Eigen war.
Es mochte Matthews Absicht gewesen sein oder auch nicht, doch die Position in welche der Jüngere sich begeben hatte, schützte ihn abermals davor zur Gänze entkleidet zu werden. Eine Tatsache, die wirklich mehr als ungerecht war und dem Blonden einen deutlichen Beigeschmack der Ungeduld spüren ließ, die Cassie eben noch empfunden haben musste, als er mit dem Beinkleid des Älteren gekämpft hatte.
„Was is‘ das mit diesen Hosen heute“, schimpfte er leise vor sich hin und richtete sich ungeduldig unter Matthew auf, immerhin wartete er schon seit Stunden darauf seinen Mann endlich ausziehen zu können und war doch trotzdem seinem Ziel noch immer unheimlich fern. Cassie konnte froh sein, dass seine Kleidung nagelneu war - denn nicht ungern hätte der blonde Bär sie ansonsten am liebsten mit einer Schere von diesem definierten Hintern geschnitten, nach dem er so sehr begehrte und über den sich seine warmen Pranken fest und fordernd gelegt hatten.
Brummend reckte er die Nasenspitze zu seinem Mann empor, nach den fremden Lippen haschend und sie in einen hungrigen Kuss verwickelnd der Aufschluss darüber gab, dass die Geduld des Blonden sich langsam dem Ende zuneigte. Viel zu gut fühlten sich die festen Muskeln unter seinen Händen an, über die er nun wenigstens einen Teil des störenden Hosenbundes zog, um den betörenden Hintern seines Mannes freizulegen und seine forschen Finger sehnsüchtig darin zu vergraben.
Sein eigenes Glied, das prall unter dem Jüngeren ruhte, pochte ihm seit der belebenden Massage noch immer fest zwischen seinen Schenkeln und zuckte spürbar auf, während Clarence seine Fingerspitzen sachte an der Vertiefung zwischen Cassies Gesäßhälften hinab gleiten ließ bis zu jener Stelle, die ihm bald ganz besondere Wohltat spenden würde.
„W-Weiß‘ du… völlig gleich, was sich irgendjemand von denen i-irgendwann mal gedacht hat…“, erhob er leise wieder seine Stimme, bevor er einen weiteren kurzen Kuss auf die fremden Lippen hauchte. „Keiner von denen hat etwas dazu beigetrag‘n… dass wir heute eine Familie sin‘. Und keiner von denen n-nimmt uns beiden… unsere Familie wieder weg. Hörs‘ du? Absolut niemand.“ Mit verhangenem Blick, getrübt von Hunger und Liebe, betrachtete er sich seinen Mann aus nächster Nähe, während er seine Fingerkuppe zärtlich über den Eingang seines Liebsten hinweg kreisen ließ. „Vielleicht wollten d-die, dass wir uns treffen.. aber den Rest, den haben wir beide ganz allein gemacht. Un‘ das is‘ es, was am Ende zählt… nich‘ das, was andere geplant haben...“
Im Laufe seines Lebens hatten so viele Menschen einen Besitzanspruch an Matthew gestellt, dass er die Namen und Gesichter nicht mehr zählen konnte. Die meisten von ihnen waren schlecht gewesen, die Sorte Mensch die glaubten, dass der Stärkere jedes Recht gegenüber dem Schwächeren besaß. Andere wiederum hatten Gutes mit ihm im Sinn gehabt - zumindest in einem gewissen Rahmen. Madame Cœur war eine von ihnen die ihren Goldjungen schätzte und beschützte - soweit es ihr Einfluss zuließ und keine Nachteile für sie bedeutete.
Wie es war bis zur Selbstaufgabe von einem anderen geliebt zu werden, bedingungslos und zu jeder Zeit, selbst wenn es aussah als gäbe es keine Hoffnung, das hatte ihm erst Clarence gezeigt.
Jener Mann der ihn damals gefunden und gerettet hatte als Matthews Leben nur ein Einsatz in einem Spiel war, das andere im Hintergrund spielten. Wenn stimmte was ihm der Grüne gesagt hatte - und Matthew hatte keinen Grund daran zu zweifeln - dann war das Treffen auf den Blonden geplant, sie waren beide zur gleichen Zeit am selben Ort und Clarence hatte ihn finden sollen. Aber ihn zu finden und ihn zu retten waren zwei verschiedene Paar Schuhe. Und ihn zu retten und mit ihm zusammenzubleiben ebenfalls.
Nichts von dem was sie miteinander hatten, hatte inszeniert werden können, weil Gefühle nicht vorhersehbar waren.
Ihre Liebe zueinander, ihr unbedingter Wille frei zu sein von den Bürden der Vergangenheit und die untrügliche Gewissheit darüber, dass der jeweils andere derjenige war, mit dem man den Rest des Lebens zusammen sein wollte, dies hätte niemand planen können.
Niemand.
Leise und vergnügt kicherte Matthew als Clarence die Frage in den Raum stellte, was das heute eigentlich mit den Hosen war. Immerzu waren sie im Weg und störten - aber der Bär wäre nicht der Bär, würde er sich von solchen Kleinigkeiten aus dem Konzept bringen lassen. Besitzergreifend umfing er die festen Gesäßhälften des Dunkelhaarigen und machte mit jener simplen Geste deutlich wem Matthew gehörte.
Sinnlich biss sich Cassiel auf die Lippen und bewegte seine Hüfte geschmeidig auf den entblößten Lenden des Wildlings, in ihm süße Assoziationen beschwörend denen sich der Bär hoffentlich nicht mehr lange entsagen konnte.
Sie hatten beide viel nachzuholen und doch barg gerade ihr langsames Treiben einen nicht unerheblichen Reiz. Einander zu betrachten, sich in Gänze wahrzunehmen und auch zu erkunden war etwas, dass für sie beide nicht nur Mittel zum Zweck war. Sie brauchten Körperlichkeit und Nähe und sie nahmen sie nicht bloß hin.
Während Matthew seinen Mann betrachtete, nahm er jede Regung seines Körpers wahr. Die Art wie seine Muskeln arbeiteten, wie die Bilder auf seiner Haut scheinbar zum Leben erwachten und wie fein sich die Gänsehaut auf seinen Armen abzeichnete… all das nahm Matthew wahr, saugte die Sekunden in sich auf wie ein Schwamm das Wasser.
Der Geduld allmählich überdrüssig, richtete sich der Blonde schließlich auf, wobei er weiterhin Matthews Gesäß gepackt hielt und den störenden Stoff der Unterhose nach unten zog, wodurch er der Hintern des Jüngeren zumindest teilweise freilegte.
Geschmeidig drängte sich der Dunkelhaarige gegen die Brust seines Liebsten und verschränkte die Arme hinter seinem Nacken um verlangend durch das kurze Haar des Wildlings zu kraulen. Nur allzu bereitwillig erwiderte er den stürmischen Kuss für einen Moment, ehe er den Kopf nach hinten zog und den Bären dazu einlud neuerlich nach seinem Mund zu haschen. Ein sinnliches Stöhnen wehte über seine Lippen als er spürte welchen Pfad die neugierigen Finger des Blonden einschlugen und instinktiv drängte er sein Gesäß den wohltätigen Händen entgegen.
Er spürte das pralle Glied des Bären unter sich, spürte es aufbegehren und pochen und stellte sich unwillkürlich vor, wie es sich anfühlen würde, würde der Wildling in ihn eindringen. Erneut keuchte das Böckchen, ließ seine Lippen wieder einfangen und begann damit sich unruhig auf dem Schoß seines Häschers zu winden - angestachelt durch die bloße Vorstellung ihrer Vereinigung.
„Wir haben… so viel nachzuholen…“ wisperte er und legte eine Hand unter Clarence‘ Kinn um ihn daran zu hindern den Kopf zu senken oder zu drehen. Stattdessen zwang er den Blonden stillzuhalten, biss ihm mit sinnlicher Vehemenz in die Lippen und küsste sie kurz darauf erneut. Die Worte seines Liebsten waren unbestreitbar wahr - natürlich hatte niemand vorhersehen können was aus ihnen wurde - und Matthew wusste das auch selbst. Und doch hatte es nochmal einen anderen Wert, wenn Clarence es aussprach. In den Wochen allein und auf sich gestellt, mit dem Wissen um gewisse Zusammenhänge ihres Kennenlernens und seines Vaters, waren ihm Zweifel gekommen über so ziemlich alles.
Er hatte Dinge infrage gestellt über die er sich vorher niemals Gedanken gemacht hatte. „Und wir… wir regeln w-was… zu regeln ist, w-wenn… es soweit ist… Aber nicht jetzt…jetzt gibt es nur dich und m-mich…“ - er würde sich um Mo‘Ann kümmern - in welcher Form auch immer, aber jetzt und hier war diese Frau nicht bei ihnen. Sie nicht und Rouge nicht und keiner der Brüder des Lichts.
Sie waren allein und Clarence war auch der einzige Mensch den er brauchte, von ihm aus konnte die Welt jenseits ihrer Wohnung untergehen - so lange er Clarence hatte war alles gut.
„Als ich… alleine war… h-habe ich viel Zeit gehabt zum hmm~…“ der Satz blieb vorerst unvollständig, ging über in ein leises und lustvolles Stöhnen, hervorgerufen durch den geschickten Finger mit dem der Blonde sein Löchlein streichelte und zärtlich massierte.
„…nach-nachdenken. Oh~ verdammt, Baby… du bringst mich ganz… g-ganz aus dem Konzept.“, wisperte er mit einem genießenden Lächeln auf den Lippen und blickte dabei auf den Blonden herab. Noch immer hielt er ihn am Kinn fest und als er sich nun zu ihm herunterbeugte, da strich er hauchzart mit den Lippen über den fremden Mund während er flüsterte.
„Was ich…sagen möchte ist,… dass ich an v-vielen Dingen gezweifelt…hab, aber n-nicht an…“ - an ihrer Liebe? An Clarence persönlich? Daran, dass alles gut werden würde so lange er den Blonden wiederfand? All das war als Antwort richtig, aber das nicht ganz nüchterne und darum umso unverschämtere Böckchen gab spontan eine andere „…nicht an deinen Fingern.“ nun kicherte der Dunkelhaarige albern und kindisch bevor er seinem Liebsten einen festen Kuss auf die Nasenspitze drückte.
Der Blonde hatte während ihrer Trennung wahrlich auch an vielem gezweifelt, doch niemals daran, dass sein Böckchen an seinen Fingern zweifeln würde. Ihr Geschick war so sicher wie das Amen in der Kirche und auch an selbigem hatte Clarence keinerlei Zweifel, sodass die Dinge für ihn dementsprechend umso klarer waren - jedenfalls im Moment und jedenfalls in seinem betrunkenen Zustand.
Ganz deutlich spürte er den zarten Eingang des Oberen unter seinen Fingerkuppen zucken und drängen, während sich sein Mann in altbekannter Manier genießend auf ihnen räkelte. Sein leises Stöhnen war dabei wie Musik in den Ohren des Blonden, der so viele Stunden lang alleine in dieser Wohnung verbracht hatte, dass er sie gar nicht anders kennengelernt hatte außer still und einsam.
Sein praller Schwanz pochte ihm ruhig und verlangend in seinem Schoß, verstärkt noch durch das sanfte aber wohldosierte Reiben der fremden Unterwäsche auf seiner Länge, doch trotz allen Hungers drängte es den Bären nicht sich besonders zu eilen. Es tat so unheimlich gut Matthew nahe zu sein, dass er sich keine einzige Sekunde mit ihm durch unnützes Hetzen verderben wollte - oder gar verpassen was der Jüngere ihm zu bieten hatte, indem er ihn ungestüm unter sich brachte und seiner Bewegungsfreiheit beraubte. Hatte Cassie auch nur die geringste Ahnung davon wie betörend er auf seinen Bären einwirkte?
Vermutlich nicht.
Starke Arme, die dazu gemacht waren sich über Wochen hinweg alleine in der Wildnis durchzuschlagen, schlangen sich um seinen Nacken und ließen ihn die kräftigen Muskeln spüren, die sich unter der weichen Haut seines Mannes versteckten. Sie hatten Hände, die genauso hilflos nach Halt suchen wie sie sich auch zielgenau um eine Bogensehne legen konnten und Fingerspitzen, die wussten wie sehr Clarence es liebte von seinem dunkelhaarigen Böckchen gekrault zu werden.
Das, was er noch vor wenigen Jahren für undenkbar gehalten hatte - nämlich das Gewicht eines betörenden Mannes auf sich zu spüren und ihm auf sinnliche Weise nahe zu sein - war längst zu einer Realität geworden, die sich zwar nicht erst seit dem heutigen Tag so herrlich normal anfühlte, aber mit dem heutigen Abend zu einer völlig neuen Normalität geworden war. Es war normal seinen Mann in einem großen Teil des Clans vorzustellen, Hand in Hand mit ihm durch die Stadt zu gehen und einfach nur mit ihm verheiratet zu sein und die Festnacht ausklingen zu lassen, indem sie ihre Zweisamkeit miteinander durch Intimität kürten.
Sie hatten einander. Sie hatten ein Dach über dem Kopf ohne andere Gäste in einem Nachbarzimmer oder wilden Tieren auf der anderen Seite eines Zelts, sie hatten ein loderndes Feuer hinter Ofenglas vor dem sie sich wärmen konnten, volle Bäuche und so viel Alkohol im Blut, dass es sie nicht aus den Socken haute, aber ausreichte um die ganzen schlimmen Erinnerungen der vergangenen Monate für wenigstens ein paar Stunden völlig auszublenden.
Der alberne Kuss, den Cassie ihm fest auf die Nasenspitze drückte, ließ den Bären wohlig schmunzeln und ihn dabei warm Brummen, so wie nur sein Mann einen solchen Laut aus ihm hervor beschwören konnte.
„Du bis‘ ja völlig beschwips‘“, warf er ihm in einem Anflug plötzlicher Empörung vor, die vielleicht nach eben jener klang, die man dem Blonden aber überhaupt nicht ansehen konnte. Glücklich und zufrieden war er gerade einfach nur wie er hier unter seinem starken Mann saß, die Fingerkuppen in kreisenden Bewegungen über den warmen Eingang hinweg massieren lassend. Dank dem Wechsel aus eisiger Kälte hinein ins wohlig Warme hatte Claire selbst nicht minder einen im Tee wie sein Mann - und das war auch gut so, immerhin gab es nichts schöneres auf der Welt als betrunken und das Zentrum der Begierde von Matthews Libido zu sein. „Mhh… weiß‘ du eigentlich wie sehr ich dich liebe, hm? Du beschwipster, süßer Kerl… Spanferkel und fette Soße in Brot… könnten mich nich‘ annähernd so locken wie du, selbs‘, wenn ich grad am verhungern wär.“
Das war ein ziemliches Kompliment, immerhin wusste der Blonde wie es sich anfühlte zu verhungern. Doch schon damals, ganz ganz grob genommen, war es der Jüngere gewesen der ihn wieder dazu gelockt hatte etwas zu sich zu nehmen und nicht etwa das Essen selbst.
Spielerisch schnappte er mit den Zähnen nach Cassies Nase, immerhin musste man gleiches mit gleichem vergelten. Doch anstatt ihn ernsthaft für seine freche Ader zu schelten, waren es schließlich die fremden Lippen die er sich damit einfing und die er raunend in einen hungrigen Kuss nötigte, der einen daran zweifeln machte, ob der arme Bär an diesem Abend wirklich vollends satt geworden war, oder er nicht noch Platz für ein kleines Dessert in Form eines schnittigen jungen Mannes hatte.
Zittrig seufzte Clarence in den Kuss und reckte sich den süßen Lippen seines Mannes willig entgegen, während er sie mit seiner Zunge aufspaltete und den wenigen Gegenpart zu einem zarten Spiel herausforderte, bei dem es keine Verlierer geben würde. Man sollte meinen, dass das vergangene Jahr ausgereicht hätte um sich gegenseitig zu erkunden und ihre erste Gier nacheinander schon längst während ihrer Flitterwochen befriedigt worden wäre, doch fast das genaue Gegenteil war der Fall. Mit jedem Mal, das sie sich seit ihrer Hochzeit nahe gekommen waren, war der Bär den Jüngeren nicht etwa satt oder seiner überdrüssig geworden - sondern hatte Stunde um Stunde neue prickelnde Eigenarten und erregende Details an ihm entdeckt, die es galt noch weiter zu erkunden oder auszureizen. Bei Gott, er wollte wirklich niemals hoffen, dass Cassies Appetit auf ihn jemals endete und noch weniger war es wahrscheinlich, dass Claires Hunger sich jemals stillen lassen würde… zumindest sprachen seine angespannten Muskeln und die vor Erregung aufgerichteten zarten Knospen eine ganz offensichtliche Sprache der Leidenschaft, die sich nicht so einfach im Keim ersticken lassen würde.
Etwas atemlos ob des andauernden Kusses, schnaufte der Jäger erleichtert kaum dass sie sich langsam wieder voneinander lösten. Seine große Hand hatte sich bedacht und beinahe unmerklich wieder gen Norden begeben, das feste Gesäß empor und bis in Cassies definierten Rücken, an dem er den Jüngeren sachte stützte, während er das schöne Böckchen rückwärts von sich hinab und langsam zurück auf den Boden zwischen seine Schenkel manövrierte. So ausgebreitet gefiel es ihm wahrlich noch am besten und das auch aus ganz offensichtlichen Gründen, die sich kurz daraufhin bemerkbar machten: „W-Wir zieh‘n dir jetz‘… dieses verfluchte Stück Stoff aus und dann… dann…“
Abgelenkt von der schwarzen Unterwäsche, die nun endlich von Cassies Körpermitte rutschte und sich über die schönen definierten fremden Schenkel hinweg ziehen ließ als wolle der störend Stoff gar nicht erst an Matthews Körper sein, betrachtete sich der Blonde betört das Bildnis, welches sich ihm bot. Da lag er, sein verboten wunderschöner Mann, so nackt wie man nur vor einem anderen Menschen liegen konnte und gehörte dabei ganz alleine Clarence und niemand anderem, der sich an dem Jüngeren würde vergehen können.
„Hnn…“, brummte er wohlig und spürte wie sein eigener Schwanz alleine schon beim Anblick des jungen Rehbocks vorfreudig aufbegehrte, während seine Hand sich sanft und wohlwollend über den seines Mannes legte, ihn wohldosiert zwischen seine Finger gleiten lassend. „Und d-dann… mhh… d-drehs‘ du dich schön brav f-für mich um… d-dein Mann will dir n-nämlich… d-dein süßes enges Loch l-lecken, bis es g-ganz nass und bereit f-für seinen Schwanz is‘…“
Mit Clarence zusammen zu sein hieß, mit seinem engsten Freund und Verbündeten zusammen zu sein.
Wie groß war die Chance, dass sie einander nicht nur trafen - sondern ineinander gleichzeitig den einen unter Millionen Menschen fanden? In ihrer Welt zählten Freundschaften nicht viel wenn man nachts überfallen wurde und es entweder hieß ‚Ich oder der Andere‘ - und selbiges galt auch für Zeiten in denen Essen und Wasser so knapp war, dass es schlichtweg nicht reichte um satt zu werden. Krankheit, Wunden, Muties oder unschöne Charakterzüge: all das und noch viel mehr waren Sollbruchstellen einer jeden Bindung. Und erst Recht in einer Welt in der das Gesetz des Stärkeren oft das einzige Gesetz war, das Anwendung fand.
Aber von alledem hatten sich beide junge Männer nie beirren lassen. Sie hatten sich nicht Hals über Kopf ineinander verliebt, sie waren alles andere als unzertrennlich gewesen und sie hatten einander auch nicht von Anfang an blind vertraut.
Es war ein Prozess gewesen, ein Lernen, ein Taxieren, ein stilles Abkommen darüber einander den Rücken freizuhalten. Anfangs war dieser Pakt fragil gewesen - aber wie ein kleines Bäumchen auch, welches langsam aber stetig wuchs - war auch ihr Vertrauen ineinander gewachsen, bis es unerschütterlich jeder Naturgewalt trotzte.
Matthew hatte gelernt das Schweigen des Älteren zu deuten, er hatte gelernt die verschiedenen Arten von Clarence‘ Brummen richtig einzuordnen, er hatte gelernt Geduld zu zeigen… auch wenn jener Lehrpfad noch lang war. Rücksicht zu nehmen, nicht mehr nur das eigene Ziel und Befinden im Fokus zu haben, die eigene Komfortzone zu verlassen… all das und hundert Dinge mehr hatten sie im Laufe der Zeit gelernt. Clarence hatte Matthew beigebracht was Nähe bedeutete.
Echte Nähe. Ungespielt und ungekünstelt. Er hatte ihm beigebracht was es hieß einen Freund zu haben auf den man zählen konnte.
Und Matthew? Er hatte dem Blonden sein Lachen zurückgegeben und ihn darin bestärkt nach vorne statt zurück zu sehen.
Was sie beide füreinander waren, würde kein anderer je sein können und sie wussten das. Es war ihnen beiden bewusst wie einzigartig ihre Beziehung war und das es sich zu jeder Zeit und unter jeden Umständen immer lohnen würde für das was sie hatten zu kämpfen.
Manchmal war ihr Feind eine mutierte Bestie, ein Dämon, eine Gilde von Volkshelden … Gerade allerdings war ihr Feind ein Stück Stoff - genauer Matthews Unterhose welche sich in der aktuellen Position einfach nicht abstreifen ließ. Die Schnürung war zwar bereits gelockert aber damit allein war das Ziel des Blonden nicht erreicht - was Matthew unentwegt mit frechem Amusement schmunzeln ließ - selbst während des ausdauernden Kusses. Ganz warm war dem Jüngeren mittlerweile geworden, wobei der Ofen nicht der entscheidende Faktor war, sondern der Mann unter ihm. Clarence‘ Nähe schürte in dem Kleineren eine Sehnsucht und Ungeduld gegen die es kein Mittel gab und so war es nicht verwunderlich, dass das Böckchen sich mit galanten und unruhigen Bewegungen auf der Hüfte des Bären wand.
Er wollte den schönen Räuber mit Haut und Haar, wollte ihn spüren und schmecken, wollte ihm gehören und gleichsam, dass jener Bär nur sein war. Der ausdauernde Kuss zauberte eine andauernde Gänsehaut auf seine Arme und machte, dass auch seine Knospen hart wurden.
Trotz des Prickelns in seinem Bauch und der Wärme in seinen Lenden verschwand das Schmunzeln auf seinen Lippen für keine Sekunde und als Clarence ihn schließlich umsichtig und doch ungeduldig auf den Rücken beförderte, da lachte Matthew leise und amüsiert. Er fühlte sich so unbeschreiblich wohl in der Nähe des Blonden und hätte er sich früher noch geniert sich halb oder vollkommen nackt vor dem Hünen zu räkeln, so fühlte es sich längst herrlich selbstverständlich an.
Alles was Matthew zu bieten hatte gehörte jenem Mann und die Art wie der Wildling ihn betrachtete schürte kein Unbehagen in dem Jüngeren sondern… sinnliche Vorfreude. Lasziv biss er sich kurz auf die Unterlippe und strich sich in einer beiläufigen Geste durch das Haar, ehe er den Arm hinter seinem Kopf schob - der Dinge harrend. Ausgestreckt lag er auf dem kalten Boden und spürte trotz alledem glühende Hitze - vor allem zwischen seinen Schenkeln. Seine Männlichkeit pochte sehnsüchtig unter dem Stück Stoff und drängte empor, kaum da der Blonde ihm endlich die Shorts ausgezogen hatte.
Und kaum so geschehen, legten sich auch schon die geschickten Finger um seine Länge. Empfindsam auf die Liebkosung reagierend, bäumte sich die harte Männlichkeit auf und das Böckchen fiepte sinnlich.
„Hnnn…w-was?“ - seine Stimme klang überrascht, aber im Grunde war die Frage mehr das Resultat seiner Überraschung anstatt, dass er nicht richtig verstanden hatte. Doch egal wie irritiert er auch war, sein Körper hatte direkt verstanden und reagierte überdeutlich auf die Pläne des Bären. Noch zwischen der Tatze des Räubers begehrte der Schwanz des Böckchens auf und aus seiner rosig schimmernden Kuppe quoll der erste Tropfen seiner Lust. Vielleicht wäre das so oder so genau jetzt geschehen, vielleicht war es aber auch der Vorstellung an das geschuldet, was der Bär mit ihm vorhatte.
Mit einem seichten Rotschimmer auf den Wangen stützte Matthew sich auf seine Unterarme auf und verlagerte sein Gewicht auf einen Arm um den anderen nach dem Wildling auszustecken.
Kaum da sein Geliebter in Reichweite war, zog er ihn weiter zu sich herunter und küsste ihn schließlich zärtlich auf den Mund.
„Das…höre ich zum ersten Mal… g-glaub ich. Zumindest so…direkt.“, flüsterte er gegen den eben noch geküssten Mund und hatte die Lider dabei gesenkt, beinahe scheu und schüchtern.
„Aber… es dich sagen zu hören… ist… naja…“, er zögerte kurz, wobei er mit den Fingerspitzen zärtlich über Clarence‘ bärtiges Kinn kraulte.
Schließlich nahm Matthew den Faden wieder auf, schmunzelte vage und wirkte dadurch trotz - oder vielleicht auch gerade wegen - seiner geröteten Wangen frech und jungenhaft. „Es ist… irgendwie sexy, find ich.“
Hauchzart leckte er seinem Bären nun über die Lippen, lud ihn ein zu einem zärtlichen, züngelnden Kuss der nicht wild sondern behutsam und dadurch umso lustvoller war. Das leise Geräusch ihrer sich umschmeichelnden Zungen, gepaart mit dem sinnlichen Seufzen des Jüngeren erfüllte die kleine Küche und für jenen Moment gab es für Cassie nichts anderes mehr als Clarence und das Kribbeln welches jener in ihm schürte.
Nach einer kleinen Weile, das Böckchen hatte jedes Zeitgefühl längst verloren, löste es sich von dem Bären und betrachtete ihn still, malte mit dem Daumen kurz die Lippen des Größeren nach und biss sich auf die eigenen. Ohne das es nötig war ihn nochmal aufzufordern oder ihn gar zu drängen, drehte Cassiel sich schließlich auf den Bauch, sich auf den Unterarmen abstützend um nicht ganz flach ausgestreckt zu sein.
Sie wussten beide was sie wollten - und zu ihrer beider Glück war das auch in jener Neujahrsnacht das selbe.