Appartement
02. August 2210
Wenn er eines gelernt hatte im Zusammenleben mit Matthew, dann, dass man nicht allen Angeboten zusagen sollte.
Bot Cassie einem zum Beispiel an, man sollte die erste Nachthälfte die Wache übernehmen um danach bis zum Frühstück durchschlafen zu können, dann ließ sich der Taugenichts nicht zum Aufstehen bewegen sobald er dran war oder er tat so, als würde er einfach nicht wach werden.
Und wenn Cassie sagte, er kümmerte sich um das Feuer während Clarence Fallen aufstellte, dann konnte der Jäger sich danach in der Regel selbst darum kümmern, dass sie in der Nacht nicht erfroren.
So oder so, die Erfahrung hatte gezeigt, man musste vorsichtig sein, wenn die Dinge zu schön klangen um wahr zu sein. Wieso sollte das Kontaktverbot also aufgehoben sein, wenn die Hände seines Mannes so dicht bei ihm waren, um ihm postwendend eine Abreibung verpassen zu können?
Skeptisch beäugte er sich den Kleineren, der neckisch vor ihm herum wippte - und sich schließlich anschickte, beim nächsten Schwung holen etwas weiter nach oben und gegen seinen Mund zu stippen.
Der Kuss, den Matthew ihm aufdrückte, war kurz aber intensiv und für den Bruchteil einer Sekunde konnte er seinen Mann auf seiner Zunge spüren. Er schmeckte nach den Kräutern der Zahncreme, nach Minze... aber vor allem nach sich selbst, was Claire noch immer am schönsten fand.
So schnell und surreal, wie das kurze Küsschen auf ihn zugestürzt war, so schnell war es auch schon wieder vorbei. Ein leises, zufriedenes Seufzen verließ dabei die Kehle des Bären, ganz so als habe man ihm einen Becher kühlen Wassers gereicht, wo er doch fast vorm Verdursten gewesen war.
Der Becher, den er schließlich in seiner Hand hatte, war allerdings lediglich mit jener Zahnbürste gefüllt, die ihm den Auftrag verhieß, sie auch zu benutzen. Wenn es nach ihm ging, dann hätten sie neben dem Bett einen Knopf, den man nur betätigen musste um all die lästigen Dinge wie Körperpflege und Austreten sofort hinter sich zu haben und doch waren all diese Sachen nötig um etwas Pause zu haben, während der man sich nacheinander sehnen konnte.
Mit widerwilliger Motivation nahm Clarence die Zahnbrüste aus dem Becher und schüttelte sie aus, während er umdrehte und das Bad für sich eroberte. Nur wenige Augenblicke später war seinerseits er es, der sich artig die Zähne schrubbte und sich mit dem kalten Wasser frisch machte, das sie dafür in einer Ecke des Bads bereit gestellt hatten.
Bis heute entzog es sich seinem Verständnis, wie man derart ausladend ein Badezimmer einrichten konnte wie in diesem Gebäude hier. Alles - von den Wänden bis zum Boden - schrie danach, auf dem Absatz kehrt zu machen und die Beine in die Hand zu nehmen. Schwarze Fließen erstreckten sich bis zu den Zierleisten in den Ecken und auf Sichthöhe, die einem im Licht entgegen funkelten wie tausende Spiegelscherben, die man wahllos zusammen geworfen hatte. Selbst die Dusche - oder das, was Claire als solche interpretierte - wirkte wie eine der technischen Erfindungen aus Runty Crowd, für die man zwei Jahre eingewiesen werden musste, bevor man überhaupt verstand wie sie überhaupt an ging... von einer richtigen Nutzung ganz zu schweigen.
Lediglich die metallene Wanne erinnerte bis zu einem gewissen Grad an eben jenen Zuber, den sie auch in der Villa von Cassies Hurenkönigin bewohnt hatten. Auf kleinen Füßen stehend, erhob sie sich prachtvoll über den Boden und hatte den perfekt geschwungenen Bauch den es brauchte, um sich entspannt tiefer gleiten zu lassen oder aber bequem einen jungen schönen Mann auf dem eigenen Schoß zu beherbergen, den man besonders gern hatte.
So oder so, kein Bad der Welt konnte die Nasszelle im Bauch ihres Bootes ersetzen, dachte sich der Blonde im Stillen, während er den Mund ausspülte... doch genauso wenig war ihr Bett dort durch irgendetwas zu ersetzen, auf dem es sich so herrlich sorglos geschlafen hatte wie schon seit langem nicht mehr.
Fernab von jener Menschenseele, hatten sie keine Angst davor haben müssen überfallen zu werden. Weder von Menschen, noch von wilden Tieren. Sie waren nicht getrieben worden von irgendeinem Tagesablauf, der sie dazu zwang aufzustehen und hatten ihr kleines Liebesnest nur dann verlassen müssen, wenn Abel und Kain es dringend nötig hatten.
Ihr Leben war nicht normal, aber perfekt gewesen und Clarence hatte es geliebt, wie es gewesen war - genauso wie er es mit seinem Mann auch handhabte.
Nachdenklich trat er hinüber zum Fenster, das der Jüngere zweifelsohne offen gehabt hatte, denn wie jeden Morgen hier in ihrem neuen Unterschlupf hatte Cassie mal wieder das Salz auf dem Fensterbrett völlig verwischt. Sorgsam fegte Clarence es zusammen in seine andere Hand, nur um es danach neu zu einer durchgängigen Linie auszustreuen und sorgfältig bis in die Ecken zu schieben. Sein Mann mochte zwar bis heute kein Verständnis für die Angewohnheiten und Sicherheitsvorkehrungen eines Jägers haben, aber nachdem er sich sogar von Adrianna einen Rüffel eingefangen hatte, schien Matthew wenigstens mit der Rothaarigen nicht mehr zu diskutieren.
Es dauerte noch einen Moment, bis Clarence im Bad fertig war und aufgeräumt hatte, auch wenn er die gute Zahnbürste später abkochen würde, um sie nicht über dem Feuer zu vergessen. Mit dem wenigen was man hier noch hatte, musste man möglichst sorgsam umgehen und auch auf einen Streit mit jemand anderem aus der Gruppe konnte er gerne verzichten, würde er nicht auf sein Hab und Gut acht geben, nach dem die anderen kaum noch etwas von ihrem Eigentum besaßen.
Das wichtigste, was ihm geblieben war, war der unverschämt gut aussehende junge Mann in seinem Bett, den er sich betrachtete, während er schließlich durchs wieder wärmer werdende Wohnzimmer in ihr Schlafgemach fand und sich die Hände mit einem Handtuch abtrocknete.
„Der alte Schinken schon wieder?“, wollte er wissen und kräuselte die Nase, denn das Teil roch nach den Mottenkugeln von Großmutter und ein wenig nach nassem Hund, den man im Schuppen vergessen hatte. Von all den aufregenden und unterhaltsamen Dingen, die Cassie um sich hatte, musste er sich ausgerechnet ein altes Buch aussuchen anstelle all der schönen Sachen, die sie auch zu zweit machen konnten.
Entschlossen - immerhin war es sein Mann, den er aus den magischen Fängen dieses Hexenwerks befreien musste - trat er ans Bett heran, griff nach dem Roman und nahm ihn dem Dunkelhaarigen aus der Hand, um ihn zurück in die staubige Schublade zu werfen.
Sie alle sind fort, aber wir sind noch hier hatte Cassie damals in Coral Valley zu ihm gesagt und doch war er selbst derjenige von ihnen, der oftmals viel mehr der Vergangenheit nachhing, als Clarence.
Im Augenblick aber war dem braven, christlichen Jungen viel mehr nach dem Hier und Jetzt, weshalb er über den anderen und dessen Decke kam, die sich wie ein Schutzschild zwischen ihnen ausbreitete. Es hatte etwas beinahe züchtiges wie sein Böckchen da so verborgen unter der Decke lag, immerhin wusste der Bär nur allzu genau darum, wie nackt es darunter war und wie warm seine Haut sein würde, würde er sich an den Kleineren heran robben.
„So weit ich das beurteilen kann, fallen mir spontan drei Sachen ein, die viel besser sind, als so ein altes Teil zu lesen. Wenn du sie errätst, dann wäre ich durchaus bereit, sie dir zu zeigen“, raunte er dem Unteren leise zu und schmiegte sich etwas dichter an ihn, denn das kalte Wasser, mit dem er sich frisch gemacht hatte, und das noch nicht ganz überschlagene Schlafzimmer, machten ihn spürbar frösteln.
„Oder aber... du zeigst mir dich und ich verrate es dir, auch ohne, dass du dir dein hübsches Köpfchen zerbrechen musst. Was hältst du davon?“
War es morbid, wenn Matthew sich für das Leben und Sterben der Alten interessierte?
Vielleicht ein bisschen.
Aber gleichzeitig konnte er manchmal nicht fassen, wie wenig sich die anderen darum Gedanken machten. Die Gruppe hinterfragte nicht wo sie waren und sie waren auch nicht an Erkundungsgängen interessiert. Einzig Lucy schien eine ähnliche Faszination zu verspüren. Sie sog sämtliche Eindrücke in sich auf und hatte - anders als Zoe und ihr Vater und auch anders als ihr kleiner Bruder, nicht nur Angst im Angesicht der Stadt. So hatte es sich in den letzten paar Tagen eingespielt, dass sie Matthew bei seinen Touren begleitete, zusammen mit Kain, während Abel sich bei Clarence aufhielt. Große Runden gingen sie freilich nicht und sie gingen auch keinerlei Risiko ein. Aber sie kramten herum, tauschten sich aus und fachsimpelten herum, dass ein Außenstehender meinen konnte, sie kannten einander schon immer. Lucy war ein cleverer Mädchen, aufgeweckt aber nicht naiv. Manchmal beäugte sie Matthew skeptisch so als würde sie abwägen ob das was er gerade erzählte stimmte oder er sie verschaukelte... - was durchaus schon vorgekommen war.
Doch die anderen in der Gruppe wollten nur eins - nämlich weg von hier. Die Stadt mit all ihren Geheimnissen, mit den Geschichten aus einer lang vergangenen Zeit, konnte kaum begeistern. Sie machte den anderen mehrheitlich Angst und nach allem was hier hausen könnte war Angst auch durchaus berechtigt. Doch trotz aller Gefahren: Matthew faszinierte so ziemlich alles was die Alten betraf. Er hatte einen Faible für ihre Technik, für ihr Leben, für ihr Erbe und natürlich fand er auch ihr plötzliches Verschwinden äußerst spannend.
Was war passiert, dass den größten Teil von ihnen einfach vernichtet hatte?
In den verblichenen Zeitschriften war die Rede von Konflikten zwischen den Staaten, Verknappung von Ressourcen und von geheimen Regierungstreffen.
Waren sie verhungert? In einem Krieg ausgelöscht worden oder hatte die Bevölkerung revoltiert?
Darüber hatte Cassie nichts gelesen, was seine Fantasie aber nur beflügelte statt sie zu hemmen. Nach Krieg sah es in der Stadt nicht so wirklich aus und wenn die Menschen reihenhaft verhungert oder verdurstet waren, dann würde es Leichen geben... selbst noch nach so langer Zeit. Und eine Revolte? Vielleicht stimmte das wirklich. Warum auch immer ein so reiches Volk sich gegen seine Führung auflehnen sollte.
In dem Buch das er las standen jedenfalls keine Antworten, auch wenn die Welt von Roland Deschain der ihrigen Welt ziemlich ähnlich zu sein schien.
„Heee!“, protestierte er gegen die Wegnahme seiner Lektüre und nahm mit kritischem Blick zur Kenntnis wie Clarence das Buch achtlos zurück in die Schublade warf.
„Sei nicht so grob! Du machst es noch kaputt.“, moserte Cassie. Er hatte nichts übrig für den komischen Salz-Hokuspokus und Clarence hatte keinen Draht zu den Relikten der Alten.
Er beschäftigte sich lieber mit irgendwelcher Dämonenabwehr - als ob ein paar Krümel Salz irgendjemanden davon abhielten den Raum zu betreten. Mit tadelndem Blick schaute er zu dem Kerl hinauf und konnte ihm doch nicht länger böse sein als den Bruchteil einer Sekunde. Dann lächelte er schon wieder und rutschte ein Stück tiefer unter die Bettdecke, wie ein Kind welches sich zu verstecken versuchte in dem es die Decke bis über die Nasenspitze zog.
„Spontan nur drei?“, fragte er spitzbübisch zurück und ließ die Decke wieder ein Stück sinken.
Da waren sie nun also, beide hatten sie die letzte Nacht von sich abgewaschen, das Zimmer wurde langsam wieder wärmer und draußen hatte -zumindest noch- die Dunkelheit die Vorherrschaft. Sie waren allein und sie hatten Zeit und mindestens drei gute Gründe warum lesen jetzt nicht die beste Beschäftigung war.
„Grund eins...du bist nackt. Grund zwei...ich bin nackt. Und Grund drei...“, er machte eine kleine Pause und tat so als müsse er darüber nachdenken, ehe er sagte: „...es ist schon wieder viel zu lange her, dass wir uns geküsst haben.“
Die Liste ließe sich noch unbegrenzt weiterführen, aber Matthew war sich ziemlich sicher, dass die drei von ihm genannten Gründe so richtig waren wie die, die Clarence im Kopf hatte. Eigentlich hätte er nun die Decke an Ort und Stelle belassen können, aber die Gänsehaut auf Schultern und Armen des Größeren verhieß, dass Clarence ausgekühlt war und das durfte nicht sein.
Sie waren nicht mehr in Mexiko wo man sich über eine kühle Brise freute. Sie waren mitten im Nirgendwo, umgeben von Schnee und Ruinen.
Frieren war angesichts dessen keine willkommene Abwechslung.
„Komm her zu mir...“, er drängte Clarence seitlich von sich herunter dann lupfte er die Decke und erlaubte dem Älteren damit einen Blick auf sich.
Er war ebenso nackt wie Clarence, nur dass seine Haut schön warm war im Gegensatz zu der des Hünen.
„Woah...!“, entfloh es ihm als der Blondschopf ihn berührte und ihn kalt erschauern ließ. „Was hast du gemacht?
Im Schnee gebadet? Du bist eiskalt durchgefroren.“ wahrscheinlich hatte der verrückte Kerl sich wirklich mit Schnee gewaschen... derartiges traute Matthew ihm wirklich zu. Trotz der Kälte schmiegte er sich uneigennützig an den Eiszapfen zu dem der Blonde geworden war um ihn heldenhaft wieder aufzutauen.
Er legte ein Bein über Clarence’ Hüfte und presste sich dann an ihn, wobei Cassie es unglaublich genoss wie vertraut und gut sich der andere anfühlte.
„Du musst dringend aufgewärmt werden.“, wisperte er zweideutig und gab Clarence einen unschuldigen Kuss auf die Wange, während er mit den Händen behutsam über seine Brust streichelte.
Er liebte diesen Mann abgöttisch, mit all seinen lustigen Marotten, seinen Eigenheiten die andere störten obwohl sie doch Clarence erst komplett machten.
Als der Bär sich richtig neben ihm eingefunden hatte, zog Cassie die Decke wieder höher und mummelte sie beide wieder komplett ein.
„Ich bin neugierig...“, setzte er nach ein paar Sekunden an während er unschuldig und zärtlich eine Knospe des Bären mit dem Zeigefinger umkreiste.
„...an welche drei Dinge hast du gedacht, hm?“
Irgendwie und ganz schleichend, hatte sich das Leben nach dem Absturz mit dem Zeppelin eingespielt. Es war keine abgesprochene Struktur, nichts war geplant oder groß abgepasst. Aber man hatte seinen Platz gefunden und auf ganz ähnliche Weise verstrichen die Tage, einer nach dem anderen.
Adrianna kümmerte sich vorrangig um sich selbst und bislang war ihr auch niemand böse darum gewesen, denn die Rothaarige musste lernen, fortan mit nur einer Hand zurecht zu kommen. Sie bat selten um Hilfe, hatte gestern Vormittag eine Stunde damit verbracht sich die Schuhe zuzubinden und verlebte ihren Tag mit einer solch stoischen Geduld, dass sie ihresgleichen suchte. Ab und an verteilte sie ein paar Spitzen, sollte man seine Hilfe mehr aufdrängen als nötig, doch insgesamt machte sie ihre Sache gut und man konnte sich nicht darüber beklagen, sie würde den Tag mit Jammern verbringen. Manchmal wirkte sie etwas einsam, nun wo Barclay nicht mehr da war und Clarence die meiste Zeit mit Matthew verbrachte, aber vielleicht brauchte sie diese Zeit auch, um sich mit den neuen Umständen anzufreunden.
Ceyda war auffällig still geworden und die anfängliche Phase, in der sie ständig nach Streit gesucht hatte, schien endlich abgeflacht. Immer öfter fand Claire sie alleine auf, irgendwo in dunklen Gängen, in denen sie ihren Gedanken nachhing und wahrscheinlich war es ihre Art endlich zu realisieren und zu begreifen, was mit ihnen allen passiert war.
Jeremy und Zoe befanden sich noch immer in Trauer und auch wenn sie sich manchmal von aufkeimender guter Laune in der Gruppe mitreißen ließen, am Ende schien beiden wieder einzufallen, mit wem sie die ausgelassene Stimmung nicht mehr teilen konnten. Der Blonde konnte ihnen deshalb keinen Vorwurf machen, denn dass Vater und Tochter sich wiedergefunden hatten hieß nicht, dass nun alles wieder in Ordnung war. Irgendwann, in ein paar Wochen oder Monaten wenn sie dachten ihr Trauma überwunden zu haben, würden sie wieder Zuhause sein und sich dort den ganzen Erinnerungen sowie dem Hab und Gut gegenüber sehen, das ihrer Mutter und Ehefrau gehört hatte. Es würde eben jene Wunden aufreißen, von denen sie dachten sie bereits zum Großteil überstanden zu haben und Clarence beneidete von allen hier die beiden am wenigsten darum, am Ende wieder Zuhause anzukommen.
Ximena María, die nach anfänglichem Überschwang hatte erkennen müssen dass sie hier kaum jemand verstand, hatte - wider Erwarten - gar nicht so engen Kontakt mit Miguel geknüpft, wie ihr aufgrund der gemeinsamen Sprache zugestanden hätte. Miguel hatte zunehmend etwas seltsames an sich, das Claire gar nicht genau beschreiben konnte, wenn er es in Worte fassen müsste. Lediglich hatte er damit begonnen ihn etwas im Auge zu behalten, bis er darauf kam, was mit dem Mann aus Rio Nosalida nicht stimmte.
Und Constantin?
Nun, der schien sich immer mehr zur guten Seele der Gruppe heraus zu kristallisieren, denn genauso umsichtig wie er ein Auge auf Abel und Kain hatte und ganz zweifelsohne auch auf alle anderen Tiere an Board des Zeppelins gehabt hatte, so selbstverständlich verwaltete er nun anstelle des Lagers im Bauch des Zeppelins ihre Vorräte und achtete auf eine gewisse Ordnung im Camp, zu der die anderen nicht fähig waren.
Und sie beide?
Auch wenn es Clarence nicht behagte irgendeine Position in ihrer Gruppe zu haben, so waren sie doch mindestens Ansprechpartner geworden für das Geschwisterpaar Lucy und Gabriel, die schnell Vertrauen zu ihnen gefasst hatten.
Der Junge schien froh zu sein, dass er aufgrund seines Alters nicht nur bei den Frauen im Camp abhängen musste, sondern einen Kumpanen gefunden hatte, der ihn nicht für seine Schüchternheit abschrieb. Ganz im Gegenteil sogar, war Gabe regelrecht aufgeblüht und trieb mittlerweile so allerlei Schabernack, mit dem er Claire ins Herz gewachsen war - und gleichzeitig trieb er dem Jäger damit die Furcht aus, dem Jungen könne unter seiner Aufsicht etwas passieren.
„Dir ist klar, dass du gerade Gründe aufzählst warum du nicht lesen solltest. Oder?“, hakte der Bär amüsiert nach als sein Böckchen so vor sich hin schnäbelte und damit einmal mehr bewies, was für verdorbene Gedanken es eigentlich hatte. „Redest hier von nackten Körpern und davon, wie wir uns nackt im Bett wälzen und uns küssen. Tze!“
Tadelnd schnalzte er mit der Zunge und schüttelte empört über so viel Schamlosigkeit den Kopf, immerhin hatte er selbst lediglich angemerkt es gebe drei Sachen, die interessanter waren, als ein Buch.
Zweifelsohne gehörte zu den weitaus interessanteren Dingen auch, dass sie nackt waren - denn genau das bewies Matthew ihm kurz darauf, indem er neckisch die Bettdecke etwas lupfte.
Verborgen in der warmen Dunkelheit der Decke, erahnte Clarence deutlich die straffen Muskeln, die unter den Schatten tanzten, und die drahtige Silhouette, welche den Blonden so sehr anzog. Oh ja, wenn er jemals in seinem Leben einen guten Deal gemacht hatte, dann damit, Cassie zum Mann zu nehmen und somit fortan Zugang zu diesem verführerischen Leib zu haben, an dem er sich so gerne labte.
Doch bevor dem so weit war, musste Clarence sich von seiner kalten Wäsche erholen - einen Umstand den er dadurch herbeiführte, sich rücksichtslos und mit äußersten Vergnügen unter die Decke zu begeben und an sein Böckchen zu schmiegen, das erschrocken zusammen zuckte.
Wohlig raunte der Bär, begab sich bereitwillig in die Fänge des Kleineren und seufzte schließlich zufrieden, als er die warme Stelze über sich liegen hatte, die ihm Wärme und Trost ob seines kalten Opfers spendete. Artig zog er seinen Teil der Decke bis hoch über seine Schultern und versiegelte dadurch die magische kleine Blase, in der er gedachte mit Cassie bis zum jüngsten Tag zu versacken.
„Ich hab natürlich an viel unschuldigere Dinge gedacht als du, ist doch klar. Wenigstens einer von uns beiden darf nicht immer nur an nacktes Fleisch und das eine denken“, antwortete er fidel und um keine Ausrede verlegen, immerhin war er König Bär und als solcher war das Recht auf seiner Seite.
Mit leisem Brummen wuchtete er sich unter Cassies Bein etwas weiter auf die Seite, sodass er seinem müden Partner zugewandt war von dem er wusste, dass das einfach nicht seine Tageszeit war. Trotzdem war Matthew aufgestanden und hatte sich mit ihm frisch gemacht um gemeinsam den Tag zu beginnen - ein Opfer, von dessen Wert Clarence wusste und das er zu schätzen wusste, was ihn kurz still werden ließ.
„Gib mir meinen Kuss...“
Lautlos hob er eine Hand an das Kinn des Dunkelhaarigen, streichelte sanft über die warme Haut auf der er die Stoppel von Cassies Bart spüren konnte und überbrückte schließlich ohne weitere Umschweife die kurze Distanz zwischen ihnen, um sich endlich das zu holen, wonach er schon seit gefühlten Stunden bettelte. Matthews Lippen waren selbst nach all den Monaten nicht selbstverständlich für ihn geworden und an keinem einzigen Tag ihrer Ehe hatte er jenen Kuss ausgelassen, welcher der allererste des Tages war und sich in der Regel direkt ans Zähneputzen anschloss, sobald sein eigentümliches Böckchen bereit dafür war.
Cassies Lippen waren weich und warm, als der Bär sie mit seinen eroberte und auf den erst beinahe scheuen Kuss folgte schließlich ein weiterer, während dem seine Zunge zart die Lippen den Jüngeren anstupste, um sie für sich zu öffnen. Es war nur ein kurzer Augenblick, während dem ihre Zungen sich berührten und sich der Geschmack von Zahnpasta und Liebe auf seiner ausbreitete, doch er reichte dazu aus die Hand tiefer an Cassie hinab wandern zu lassen und zärtlich über die sinnliche Kurve an der fremden Taille hinweg zu streicheln, die schließlich in Matthews definierte Schenkel überging.
„Mhhh...“, raunte er leise und leckte sich kurz über die Lippen, um auch den restlichen Geschmack einzufangen, der auf ihnen lag.
„Woran ich gedacht habe... hnn... hieran zum Beispiel... dich zu küssen... und Nummer zwei, dich zu streicheln“, zählte er langsam auf und ließ seine Fingerspitzen zärtlich von der fremden Taille hin zum Rücken des Dunkelhaarigen wandern, wo er sie über die weiche Haut tanzen ließ.
„Und drittens, wäre besser als ein Buch zu lesen... mich stattdessen an dich zu schmiegen wie jetzt, weil du immer viel wärmer bist als ich. Sicher gibt es auch noch eine vierte oder fünfte Sache, die besser wäre als ein Buch zum lesen, aber... die verdorbenen Gedanken hast ja du, deshalb sehe nicht ich mich in der Pflicht, mir die auch noch auszumalen.“
Es stimmte, es war nicht Matthew’s Zeit und hätte Clarence ihn nicht geweckt, so hätte er jetzt mit Sicherheit noch geschlafen. Versunken in süße Träume.
Aber jemanden aufrichtig zu lieben und zu wertschätzen hieß auch, ihn zu nehmen mit allem was diesen Menschen ausmachte.
Es hieß, da zu sein, wenn der andere einen brauchte oder wollte. Und deshalb war Matthew dem Größeren auch nicht böse oder trauerte den wenigen Stunden verlorenen Schlafes hinterher. Denn kein Traum konnte so schön sein, wie in der Wirklichkeit Zeit mit seinem Mann zu verbringen.
Der Hauch eines Lächelns lag auf seinen Lippen und wärmte seinen Blick, als Clarence zu ihm unter die Decke schlüpfte und sich an ihn schmiegte.
Es war nichts besonderes beieinander zu liegen, nach all der Zeit hätte es vermutlich etwas selbstverständliches darstellen sollen... aber dieses Selbstverständnis hatte sich bisher nicht eingestellt. Noch immer erwärmte es Matthews Herz, wenn sie so zusammen waren wie jetzt. Einfach zwei Menschen, die füreinander das wichtigste im Leben waren.
Er wusste, dass der Blonde alles für ihn tun würde und gleichzeitig wusste er auch, dass er jederzeit bereit wäre für Clarence alles zu tun was dieser nur wollte.
Zeit miteinander zu haben, war das kostbarste auf der Welt und Matthew würde es niemals als gewöhnlich empfinden, wenn sie nebeneinander lagen und sich ansahen.
Der Größere hatte sich in den letzten Wochen und Monaten sehr geändert, aber nicht auf eine Weise, dass er Matthew fremd geworden war. Im Gegenteil.
Der Jüngere hatte irgendwie immer gewusst, dass hinter der Fassade aus Schweigen und Melancholie ein ganz anderer Mensch steckte. Der eigenbrödlerische Schamane, der kaum etwas sprach, wenn es denn nicht sein musste, war nicht alles gewesen.
Da war mehr und auch wenn Clarence es lange vor ihm zu verbergen versucht hatte, so hatte er Matthew doch nicht zu täuschen vermocht.
Und seit sie einander peux a peux besser kennengelernt hatten und der Blondschopf immer offener geworden war... seither war er für Matthew immer vertrauter geworden.
Es war ihm, als hätte er Clarence schon immer so gesehen wie er jetzt war. Nur, dass der Blonde jetzt nicht mehr länger versuchte alles zu unterdrücken was ihn auszeichnete.
Seine Jungenhaftigkeit, seinen Charme, seine freche Attitüde und seine zärtliche Dominanz.
Seine Ruhe und sein Lachen, sein Anrecht darauf glücklich zu sein.
Noch immer konnte Clarence ernst und still sein und manchmal, wenn er so an seiner Pfeife paffte und schweigsam seinen eigenen Gedanken nachhing, dann war er wieder der Mann den Cassiel damals kennengelernt hatte als er noch Reed gewesen war.
Aber allzuoft war da auch eine Wärme und eine Güte in den graublauen Augen, die Clarence sich früher nicht erlaubt hatte zu zeigen. Matthew hatte sie trotzdem gesehen.
Wie ein warmes Glimmen hinter Eis.
Und nun als er neben ihm lag und sich Clarence wirklich wie Eis anfühlte, waren es seine überaus frechen Worte die Cassie amüsiert zum Kichern brachten.
„Als ob du auch nur an irgendetwas anderes denkst als an das eine.“ gab er postwendend zurück und betrachtete den Größeren heiter.
Dieser drehte sich zu ihm und forderte sich schließlich mit ruhiger Bestimmtheit seinen Kuss ein. Auf die Idee ihm jenen Kuss zu verwehren - und sei es nur einen Augenblick lang und aus Schabernack- kam Matthew nur kurz.
Doch als hätte der Bär jene Überlegung vorhergesehen, umfing er Matthews Kinn und drängte es ein Stückchen zu sich, während er selbst die letzten Zentimeter überwand.
Ein warmer Schauer, hervorgerufen durch die sachte Berührung an seinem Kinn, fuhr durch den Jüngeren und er schloss ergeben die Augen.
Clarence musste so wenig tun und schon hatte er Matthew mit Haut und Haaren für sich eingenommen.
Ohne zu zögern oder gar zurückzuweichen, öffnete der Jüngere seine Lippen für die Zunge seines Geliebten und fühlte seinen Herzschlag beschleunigen als er ihn schmeckte. Nur einen kurzen Moment währte der Kuss, doch der Augenblick reichte aus um in Matthew den Wunsch nach mehr zu entfachen.
Die zarten Streicheleinheiten des Größeren hinterließen ein angenehmes Kribbeln auf seiner Haut und so war es nicht verwunderlich, dass Cassiel nicht darauf erpicht war, dass die Liebkosungen aufhörten.
Leise kicherte er und schüttelte den Kopf ob der infamen Unterstellung des Blonden, dass er derjenige mit den verdorbenen Fantasien war.
„Ach ja? Bin ich das also, hm?“, er hob die Hand von Clarence’ Brust und stattdessen an dessen Schläfe. Vorsichtig strich er eine verirrte Haarsträhne zur Seite und berührte hauchzart die feinen Härchen der Augenbraue. Behutsam malte er sie mit der Spitze seines Zeigefingers nach, davon fasziniert wie weich sie sich anfühlten.
„Was, wenn ich keine unanständigen Gedanken hätte und stattdessen einfach nur so mit dir hier liegenbleiben möchte? Ich würde dich den ganzen Tag lang so ansehen wie jetzt und mich fragen...“, doch was er sich fragen würde, dass blieb er Clarence schuldig. Stattdessen schüttelte er wieder den Kopf, so als wolle er den Gedanken abschütteln.
„Ach was soll’s... Du bist ein viel zu schöner Mann um keine verdorbenen Gedanken zu haben.“, gestand er schließlich grinsend und nun war er es, der die Hand an Clarence’ Wange legte, darüber strich und kurz darauf sein Kinn umfasste um ihm die Chance, sich dem folgenden Kuss zu verwehren, zu nehmen.
Anders als der zarte Kuss des Hünen, war der von Matthew etwas hungriger. Er presste sich dabei an den kühlen Leib seines Mannes und schlang das Bein fester um ihn.
Es war unverkennbar, dass Clarence nicht der einzige von ihnen beiden war dem die gestrige Nacht nicht ausgereicht hatte um das Defizit der letzten Wochen auszugleichen.
Neckisch verbiss Cassie sich in der Unterlippe seines Wildlings und löste den Kuss schließlich, jedoch ohne wieder auf Abstand zu gehen und ohne, dass er das Kinn des Blonden wieder freigab.
„Du fühlst dich gut an.“, wisperte Matthew warm gegen den eben noch geküssten Mund und leckte sich dann über die Lippen. „Und du schmeckst gut...“
Erst nach einem weiteren Kuss gab Matthew Clarence‘ Kinn wieder frei und ließ die Hand wieder unter die Decke gleiten. Bedächtig malten seine Fingerspitzen dabei kleine Linien auf der zunehmend wärmer werdenden Haut.
Nähesuchend lehnte Matthew sich gegen die Halsbeuge seines Geliebten und fing an, die empfindliche Partie mit zarten Küssen zu bedenken. Seine Finger fanden sich derweil wieder an der Brust des Größeren ein und er umkreiste mit Daumen und Zeigefinger eine der rosigen Knospen. Gerade nah genug am rosigen Zentrum als das er die besonders zarte Haut unter den Fingerspitzen fühlen konnte.
„Mhhh~...“ schnurrte er leise gegen Clarence‘ Hals.
„Woran liegt es, dass ich so verrückt nach dir bin, hm?“
Manchmal fragte er sich wirklich, wie er jemals hatte denken können, dass bisschen an erotischer Spannung was er früher mit Fremden oder Bekannten gehabt hatte, sei richtig gewesen.
Er hatte geglaubt Schwärmerei und Liebe sei ein und das selbe Gefühl, nur mit unterschiedlichen Begriffen.
Und er hatte geglaubt Sex sei eben Sex, manchmal fühlte er sich besser und manchmal schlechter an, aber es war nichts besonderes. Nur etwas das man tat um Spannung abzubauen. Er hatte seine amourösen Ausschweifungen genossen - dann und wann zumindest - aber es hatte ihn nie wirklich berührt.
Clarence, ausgerechnet ein gläubiger Christ, hatte ihm gezeigt wie falsch er doch gelegen hatte und wie gut es sich anfühlte mit der einen Person zusammen zu sein, die man wirklich liebte. Clarence berührte ihn, er war ihm nah in jeder nur erdenklichen Hinsicht und so war es nicht erstaunlich, dass sich Matthew so oft und so sehr danach sehnte, sich mit ihm zu vereinen. So wie er den Moment auch jetzt schon herbeiwünschte.
In jedem Wort des Blonden hörte man das Lächeln, das auf seinen Lippen lag. Was ihn einstmals beherrschte - nämlich der Fluch, den seine damalige Frau ihm angehangen hatte - hatte heute längst keine Macht mehr über ihn. Er war verflogen so wie der Sommer sich klammheimlich davon gestohlen hatte oder die Vögel, die in wärmere Gegenden jenseits des Äquators geflogen waren, um dort vorerst in Vergessenheit zu geraten.
Was geblieben war, war ein junger Mann, auf dessen Schultern nicht mehr annähernd jene Last ruhte wie damals, als sie sich kennengelernt hatten. Clarence‘ Blick war frei geworden für das Wesentliche und was er darunter erkannte, war wunderschön anzusehen.
Verliebt strahlte ihn der Dunkelhaarige an, mit eben jenem Funkeln in den kandisfarbenen Iriden das Claire so sehr faszinierte und ganz zart strichen die fremden Finger dabei sein Gesicht, so wie Cassie es oft zu tun pflegte, wenn er sich seinen Mann fasziniert betrachtete.
Es war seltsam, wie geschmeidig das Gefühl von Unsicherheit und dem großen Unbekannten in etwas überging, das sich so vertraut anfühlte, als sei es schon das ganze Leben lang da gewesen. Sie hatten sich selten gestritten und wenn, dann wegen Nichtigkeiten oder Missverständnissen, die dadurch entstanden waren, dass sie sich zwar als Weggefährten und Freunde kannten - aber eben nicht als Liebespaar. Es hatte viele Dinge gegeben, die sie erst aneinander hatten kennenlernen müssen wo sie sich nun viel näher standen als vorher und manchmal waren sie unsicher gewesen wenn es darum ging, etwas Neues in ihre Beziehung einzubringen.
Ohne dass sie es gemerkt hatten, war ihr Alltag in etwas übergegangen, das sich so natürlich und so einfach anfühlte, als wäre es schon ein ganzes Leben lang da. Wenn sie so im Bett beieinander lagen, mit Körpern in Positionen die perfekt zueinander passten, dann war es, als wären sie schon fünfzehn Jahre anstelle von acht Monaten zusammen und verheiratet. Als hätte Matthew ihm schon hundert Mal seine Augenbrauen oder die Konturen seiner Lippen nachgezeichnet, ihn hundert Mal geküsst und noch öfter den Kopf verdreht.
Doch das Problem war, dass ihm nicht mal tausende dieser Liebkosungen reichen würden, um seinen Hunger nach Matthew zu stillen.
Nichts war gewöhnlich und keine Berührung selbstverständlich und noch weit unerwarteter war das plötzliche Umschwenken seines Mannes, das Claire so gar nicht von ihm kannte.
„Also hat mein Mann doch verdorbene Fantasien! Ich wusste es“, nahm er wohlwollend zur Kenntnis und nickte anerkennend, immerhin gab Cassie selten zu, eventuell vielleicht ebenso wie der Bär einen Hang zu ausschweifenden Gedanken zu haben
Umso lieber gab er sich also dem Kuss hin, den sein sonst so frommes Böckchen ihm schenkte, und ließ dabei seinen aufkeimenden Hunger spürbar durchscheinen während er leise in den Kuss raunte.
Matthews Lippen schmeckten so gut und niemals zuvor hatte er sich so sehr nach einem anderen Menschen verzehrt, wie er es bei seinem Mann tat. Der Jüngere hatte etwas an sich, das alle Sinne von Clarence auf verführende Weise ansprach und das es ihm nicht möglich machte sich noch länger auf etwas anderes zu konzentrieren, wenn Cassie ihn erstmal geküsst hatte. Die Stimme, die ihm leise süße Dinge wisperte, der betörende Geruch des anderen und der definierte Leib, dessen Haut schmeckte, als habe der Jäger von einer aphrodisierenden Frucht gekostet... all das raubte ihm den Verstand und derjenige, der behauptete er sei von Matthew nicht sofort angetan, war ein Lügner vor dem Herrn.
Bereitwillig legte er den Kopf schief um Matthew mehr platz auf seinem Hals zu bieten, um sich daran zu vergehen. Sein Kinn kribbelte noch immer vom Griff, der ganz genau gewusst hatte was er wollte. Doch noch mehr als das prickelten die Fingerspitzen an seiner rosigen Knospe und die Lippen an seinem Hals, die ihn erkundeten, als habe sein Mann ihn noch nie an dieser Stelle geküsst.
„Ich bin... ein gut aussehender, junger Mann... ich hab noch Geld in meinem Rucksack... und ein Boot anliegen in einer der schönsten Städte, die es gibt. Mir fallen da also... eine ganze Reihe von Dingen ein, weshalb du verrückt nach mir bist“, flüsterte er ihm leise zu und seufzte wohlig, sich durchaus bewusst, wie egozentrisch das klingen konnte. Doch am Ende musste man zugeben, dass das durchaus treffende Gründe waren - und Clarence sonst auch kein Mann war, der all diese Aspekte nutzte, um sich damit zu profilieren.
Tief atmete er ein um seine Brust den kosenden Fingern etwas mehr entgegen zu drängen. Es war eine süße Angewohnheit von Cassie, beinahe schon verspielt, ihn an der Brust zu streicheln wenn sie Zeit hatten um miteinander alleine zu sein und sein Körper war mittlerweile so auf diese Berührung geprägt, dass es nicht lange dauerte, bis seine umschmeichelte Knospe sich langsam aufrichtete.
Der Blonde spürte das sachte Ziehen mit Wohlwollen und hob den Kopf wieder etwas an, um die Lippen des Jüngeren erneut einzufangen. Dieses Mal war er spürbar hungriger als noch zuvor und angesichts des Festmals in seiner Höhle konnte man ihm nicht übel nehmen, dass er sich nicht lange Zeit ließ, um die Lippen des anderen aufzuspalten und um Einlass zu verlangen.
Die fremde Zunge empfing ihn warm und weich und sofort schlug sich der köstliche Geschmack seines Mannes auf ihm nieder. Ein kurzer aber sanfter Kampf entflammte zwischen ihnen und obwohl sie sich schon so nah waren, drängte sich der Blonde dem anderen automatisch etwas dichter entgegen, es kaum aushaltend ohne Matthew auf seiner Haut.
„Ich bin so froh, dass ich dich habe... du bist das Beste, was mir je passieren konnte“, leise küsste er Cassies Wange und Schläfe, bevor er doch wieder zum einladenden Mund zurück fand und sich an diesem verlor.
Nicht auszudenken was passiert wäre, hätte nur einer von ihnen beiden das Geschehene überlebt. Alles was sie sich aufgebaut hatten, was sie geplant hatten für ihr gemeinsames Leben miteinander, wäre verweht wie Pusteblumen im Wind. Zurück wäre die triste Realität geblieben, die sie beide ganz sicher nicht ertragen hätten und was dann aus ihnen geworden wäre... das stand zum Glück in den Sternen.
Zärtlich streichelte er Matthews Taille hinab, kratzte mit den Nägeln neckend über die fremde Schulter und drängte damit schließlich fordernd die Finger seines Mannes fester gegen seine Brust, deren Knospen bereits spürbar auf die Aufmerksamkeit reagiert hatten.
Rosig reckten sie sich den wohltuenden Fingern entgegen und prickelten wohlig, bereit zu empfangen, was auch immer ihr Wohltäter ihnen zu bieten hatte. Matthew wusste mittlerweile genau wie der Jäger es gerne hatte und was er tun musste, damit Clarence auf ihn ansprang. Zuweilen war das sogar nicht besonders viel, aber dafür war alles andere, was darüber hinaus ging, umso besser.
„Mhh...“, brummte er leise und strich sanft mit den Lippen über die des anderen, ohne sie direkt einzufangen. Wo auch immer Cassie auf ihn traf, hinterließ er eine angenehme Gänsehaut auf Claires Haut und machte den Größeren sich verzehren nach dem Kerl, der ihm einfach keine Ruhe lassen wollte.
„Ich war noch nie von jemandem so angetan wie von dir...“
Warm klaubte er sich schließlich doch einen leisen Kuss von Matthews Lippen.
„Du raubst mir völlig den Verstand... weißt du das?“, wollte er leise von seinem Mann wissen und legte schließlich seine neugierige Hand auf dessen Schenkel ab, der sich Besitzergreifung um ihn gelegt hatte. „Wenn du mich so anfasst, kann ich nicht versprechen, dass ich damit aufhöre Unanständiges zu denken...“
Signalisierend, dass er niemals jemand anderem gehören würde und wollte, zog er Cassie etwas weiter um sich und lehnte sich dem Jüngeren entgegen. „Schlimm bist du. Verdirbst einfach brave, christliche Jungs und hast noch deinen Spaß daran... Ich sollte wirklich lieber darüber nachdenken, dich zu verpfeifen. Aber wenn du mir noch einen Kuss gibst, dann denke ich vielleicht noch mal darüber nach. Aber nur vielleicht...“
Und wenn nicht, dann fiel ihm sicher die ein oder andere Taktik ein, wie sich eben jene unanständigen Gedanken in die Tat umsetzen ließen.
Die Frage, woran es nur lag, dass Matthew so verrückt nach Clarence war, wurde von diesem prompt beantwortet und zwar auf eine Weise, die den Jüngeren laut auflachen ließ.
Es stimmte, er war gutaussehend, gut situiert und hatte reichlich Besitz vorzuweisen - ein guter Fang also und doch gaben all diese Dinge nicht den Ausschlag für Matthews Liebe und Clarence, der sonst nie so angab, wusste das.
Es passte nicht zu ihm so eingenommen von sich daherzureden und umso mehr amüsierte er damit Matt.
„Vergiss nicht deine Bescheidenheit! Wegen der lieb ich dich ganz besonders“, witzelte er und drängte - noch immer giggelnd - das Gesicht zurück an die warme, weiche Halsbeuge. Neckend ob des frechen Mundwerkes des Blonden biss er in seinen Hals und knabberte hier und da an der zarten Haut. Unter seinen Fingerspitzen spürte er derweil genau wie der Bär von Mann tief einatmete damit sich seine Brust weiter gegen die kosenden Finger schmiegte. Ganz bewusst wich Matthew dieser Bewegung aus, in dem er die Hand ein wenig zurückzog, genau soweit, dass das Drängen des Größeren ihm keinen Mehrwert brachte. Ein so unverschämter Kerl konnte ruhig ein bisschen in seiner eigenen Unruhe schmoren.
Zärtlich umschmeichelte er den rosigen Vorhof der süßen Knospe und ließ ganz vereinzelt die Fingerspitzen auch über die Mitte gleiten, ohne sie gezielt zu stimulieren. Dass seine Streicheleinheiten den Bären nicht kalt ließen zeigte dieser schnell. Sein Seufzen klang wohlig und Matthew hob etwas den Kopf von Clarence’ Hals um seinen schönen Mann anzusehen. Er liebte es wie der Blonde sich anhörte wenn er genoss, seine Stimme war dann ganz dunkel und weich. Er liebte die leicht geöffneten Lippen und den Blick der langsam an Klarheit verlor. Und natürlich liebte er, wie sich Clarence anfühlte.
Seine warme Haut, die straffen Muskeln darunter und die Geschmeidigkeit mit der sie sich spannten.
Hungrig geworden von den zarten Streicheleinheiten hob der Wildling den Kopf wieder und für einen Augenblick lang sahen sie einander an, bevor Clarence sich den nächsten Kuss holte. Dieses Mal energischer, wobei Cassie es sehr genoss so vereinnahmt zu werden. Er öffnete die Lippen für den Eindringling und stupste mit der eigenen Zungenspitze neckend gegen die des Bären. Ein sinnliches kleines Seufzen mischte sich zu dem Kuss und als sie einander wieder ansahen, war in Matthews Augen ein eigentümlicher Glanz getreten. Er war Clarence verfallen, doch glücklicherweise galt das selbe auch andersherum.
„Ach ja, bin ich das?“, fragte Matthew mit verlegenem Schmunzeln und senkte kurz den Blick, was ihn schüchtern und verliebter denn je aussehen ließ.
Schon so oft hatten sie einander die schönsten Dinge gesagt, hatten ihre Liebe vor dem Gott der Christen und einer Reihe Unbekannter geschworen, hatten einander gepflegt in dunklen Zeiten und waren Teil der fröhlichsten Augenblicke des anderen. Und doch machte Clarence ihn noch immer nervös und verlegen, wenn er ihm Komplimente machte.
Mit wohldosiertem Kratzen über seine Taille und Schulter machte der Bär den Jüngeren spüren, dass er ihm gehörte und er ihn nie wieder hergeben würde. Seine Finger hinterließen ein warmes Kribbeln wo immer sie Cassie berührten und sie machten, dass sich der Dunkelhaarige so schwach fühlte. Er verging buchstäblich in der Nähe seines Geliebten. Das sanfte Brummen war so unglaublich anziehend, es machte, dass Matthew diesen Mann noch mehr küssen wollte als ohnehin schon und nachdem der Bär seine Wange und Schläfe geküsst hatte, küsste er ihn endlich wieder auf den Mund.
„Ich war... auch noch nie von jemandem so angetan wie von dir...“, erwiderte Cassiel mit einem sachten Lächeln auf den Lippen, ob der Formulierung die Clarence gewählt hatte.
Der Kerl stellte sich oftmals wie die Unschuld vom Lande dar und tat so, als würde aller schlechter Einfluss von Matthew kommen - dabei war Clarence derjenige der ihn schon frühzeitig, wenn auch verstohlen, mit den Blicken vernascht hatte. Und seitdem sie verheiratet waren, war ihm keine unanständige Fantasie zu unanständig gewesen.
Verliebt kicherte Matthew erneut leise und schüttelte abermals den Kopf über so viele unverfrorene Behauptungen.
„Wir wissen beide, dass in Wahrheit du derjenige warst der mich verführt hat. Deine unschuldige Christenjunge Masche hat mich glauben lassen, du seist völlig unbedarft. Aber in Wahrheit...“, er machte eine kurze aber vielsagende Pause in der er erstmals Zeige- und Mittelfinger um die aufgerichtete Knospe legte und sie ganz sachte zwischen beiden Fingern rieb.
„...wusstest du genau, dass ich dir früher oder später verfallen würde. Und als ich mich damals im Zelt liegend zum ersten Mal angefasst habe... deinen Namen wispernd... da wusstest du, dass du mich hast...“
Und nicht erst seit diesem Moment hatte Clarence ihn wirklich. Noch lange bevor sie Geld von Jeyne Copper bekommen - und noch lange bevor sie einander geheiratet hatten, hatte Matthew diesen Mann geliebt, auch wenn er es sich selbst nicht eingestanden hatte.
Cassie entließ die zarte Knospe aus seinen Fingern und wanderte mit seiner Hand tiefer am muskulösen Leib des Größeren herab.
„Also... vielleicht solltest du mir einen Kuss geben, bevor ich dich auffliegen lasse und allen erzähle, dass Clarence Sky gar kein so braver Christenjunge ist, wie er immer vorgibt zu sein. Dann erzähle ich ihnen vielleicht wie du mich in Coral Valley im Gasthof in Bedrängnis gebracht hast... oder wie du mir auf unserem Boot... einfach das Badehandtuch hochgeschoben hast das ich um die Hüften hatte. Mhhh~“ - sie verband so viele Erinnerungen an sinnliche Stunden und es waren wahrhaft nicht alle auf den Bären zurückzuführen. Aber natürlich führte der Kleinere nun die Sünden seines Wildlings ins Felde - denn für einen braven Burschen waren selbige ganz schön zahlreich.
Flüsternd lehnte sich Matthew etwas nach vorne, bis sich ihre Lippen beinahe berührten, dann leckte er sich über seine eigenen und streifte dabei - nicht ganz ungewollt - auch die seines Geliebten hauchzart.
„Ich könnte ihnen erzählen wie du nachts manchmal über mich gekommen bist... oder von gestern, als du mich... so schwach gemacht hast.“ Es war ein Spiel mit dem Feuer was er gerade begonnen hatte und Matthew hoffte darauf sich die Finger zu verbrennen.
Nur zu gern wäre er mit den Fingern nun tief genug gewandert um sie warm und sacht um die Länge des Bären zu legen. Zweifellos war sie noch nicht hart, aber er würde das ändern können. Es würde nicht viel brauchen und Clarence würde wieder für ihn seufzen und brummen. Doch statt der Versuchung zu erliegen und dem Blonden das zu geben wonach er sich zweifellos verzehrte, streichelte er nur bis zum Ansatz seiner Scham und dann wieder langsam hinauf. Er kratzte behutsam über seine Seite, hinter zu seinem Rücken und streichelte sacht über seinen Steiß.
Matthew sehnte sich nicht minder nach mehr als es vermutlich sein Mann tat, aber es reizte ihn eben auch sich langsam heranzutasten, einander nah zu sein ohne wirklich etwas zu forcieren. Es brauchte so wenig um einander um den Finger zu wickeln und gerade bereitete es ihm Genuss, Clarence ein wenig hinzuhalten.
„Was würden sie dann nur von dir halten, hm?“, wollte er flüsternd wissen und stupste zart mit der Nasenspitze gegen die von Clarence. „Du solltest mich... jetzt wirklich küssen, dann lasse ich dir vielleicht deinen guten Ruf.“
Es war ein offenes Geheimnis wie sehr sie es genossen einander zu küssen und - im Idealfall - mehr daraus werden zu lassen.
Sie waren kein Paar, das den ganzen Tag aneinander hing und nicht vom anderen lassen konnte und nicht zuletzt Clarence war es, der zu viel Liebkosung in der Öffentlichkeit gar nicht erst mochte. Umso schöner und wertvoller waren die Stunden zu zweit, morgens aber vor allem abends, die sie daher ganz besonders zu genießen wussten. Clarence fiel es in dieser Zeit schwer von seinem Mann abzulassen, doch das Opfer seiner Begierde hatte sich bislang niemals deshalb beschwert und wie man auch jetzt wieder merkte, trug seine Zuneigung in den meisten Fällen Früchte.
Ein warmes Kribbeln breitete sich von Claires Bauchgegend in seinen Körper aus, ein Gefühl so prickelnd und sinnlich, dass es schnell Besitz ergriff von seinen zart gestreichelten Knospen und auch seinen Lenden. Ein einziger, intensiver Kuss mit seinem Mann reichte, um die Lust in ihm zu entfachen und sich derartig nach Cassie zu verzehren, dass es nichts anderes mehr gab, an das er denken konnte.
Es war niedlich wie der Dunkelhaarige vor ihm lag und trotz all der gemeinsamen Zeit noch immer verlegen den Blick anwenden musste, wenn Clarence ihm sagte, wie viel er ihm bedeutete. Dabei hatte Matthew doch damals den ersten Schritt gemacht und sollte solche Komplimente als gegeben nehmen... doch auch das war der Zauber ihrer Bindung, der zwischen ihnen lag. Es war nichts selbstverständlich, weder die Gefühle zueinander, noch ein Kuss, noch ihr Leben selbst, das sie so oft beinahe verloren hätten.
Die Bezeichnung Unschuldige-Christenjunge-Masche ließ besagten jungen Mann frech grinsen, denn schon lange gab der andere ihm diesen Namen, der früher noch berechtigt gewesen war. Wenn sein Gefährte überhaupt mit ihm verkehrt war, dann selten wenn Claire den ersten Schritt gemacht hatte und selbst im Blauer Hund hatte der Kleinere ihm nicht zu viel zumuten wollen, als er vor ihm auf die Knie gegangen war, um ihn das erste Mal mit dem Mund zu befriedigen.
Dass es viel intimere Stellen gab, die Clarence bereit war zu erkunden, hatte Matthew wenige Tage später feststellen müssen und in besagtem Gasthof hatte er wohl gänzlich die rosarote Brille absetzen müssen, durch die er seinen braven christlich erzogenen Partner gesehen hatte. Unbestreitbar hatte Clarence damals noch am Tisch sitzend eine Grenze überschritten, die den anderen Gästen hinter dem Fenster zum Glück unsichtbar geblieben war - doch das Personal hatte durchaus erkannt was der eine Mann mit seiner Hand unter der Decke am andren trieb, weshalb man sie auf eine gute Weise alsbald ihrer Plätze für einen Moment verwiesen hatte.
Das sanfte Reiben seiner hart gewordenen Brustwarze ließ den Älteren ergeben keuchen und wohlig schloss er die Augen für einen kurzen Moment, um sich daran zu erinnern, welche Begebenheiten sich auf der kalten Bank dort draußen abgespielt hatten. Er konnte gar nicht mehr genau sagen was ihn geritten hatte, dass er Cassies Reißverschluss geöffnet und seinen Schwanz heraus geholt hatte um ihn vor versammelter Mannschaft zu massieren, aber eines war ihm noch immer sehr deutlich in Erinnerung: Cassie war so schnell so hart geworden, wie es niemand mit ein bisschen Schamgefühl und Anstand tun würde.
Es stimmte also nicht, Clarence wäre alleine von ihnen beiden derjenige, der ein bisschen verdorben war. Denn dafür kam Cassie viel zu oft und viel zu schnell, als dass er sich wirklich seiner Gefühle schämen würde.
Auch die Anführung ihrer zahlreichen erotischen Abenteuer wirkte nicht wie die Aufzählung von jemandem, der all diese Sündhaftigkeit schnell wieder verdrängen wollte, weil sie Widerwillen über einen gekommen waren.
Cassie war es schon immer leicht gefallen den Bären um den Finger zu wickeln, das lag nun mal in der Natur solcher durchtriebenen Böckchen die nur darauf aus waren, sich schleunigst in die Höhle verschleppen zu lassen. Von der Nacht im Zelt sprach er, als leise gewispert Clarence‘ Name durch den Wald geweht war. Oder von den zahlreichen Tagen auf Deck, an denen Cassie sich über die Reling oder das Ruder gelehnt hatte, während Claire ihn von hinten festhielt... - wer sollte dem verschwitzten, glänzenden Leib des Jüngeren auch widerstehen können, wenn er von nichts anderem bedeckt wurde als dem nichtssagenden kleinen Handtuch?
Frei unter offenem Himmel, mutterseelenallein an einem Strand angelegt, hatte Cassie sich von ihm nehmen lassen und frei von Scham seine Erregung hinaus gestöhnt, während die Möwen nichtsahnend über ihnen kreisten. Sein nahtlos gebräunter Körper hatte gezittert vor Lust und eben diese Wochen waren es gewesen, in denen sie sich vor allem auch sexuell besser kennengelernt hatten. Sie hatten herausgefunden wie sie es mochten, individuell brauchten und als Paar zelebrieren konnten. Ihr Sex war nicht belanglos, sondern barg eine Intimität und Leidenschaft mit sich, wie sie sicher nicht jeder kannte und auch heute war Cassie drauf und dran, seinem Mann jene Sehnsucht einzuimpfen, die es dazu brauchte.
Auch das Böckchen hatte ihn auf sich geeicht und alleine das zarte Reiben seiner empfindsamen Knospe hatte dazu ausgereicht, ihn gierig nach mehr zu machen. Es war eine so einfache aber prägende Berührung, derer er meistens dann zuteil wurde, wenn der Jüngere ihn heiß machen wollte und ganz ohne Zweifel verfehlte sie auch nun ihr Ziel nicht.
„Okay, okay, okay... du bekommst deinen Kuss“, stimmte er schließlich hastig ein. Nicht etwa, weil Cassies Argumente überragend waren - sondern weil der Blonde wusste, wie wohltuend sich die fremden Finger noch weiter südlich seiner Scham anfühlten und weil er nicht länger dem fremden Mund beim plappern zusehen konnte, ohne ihn zu küssen.
Ohne ihm die Chance zu gewährend ein weiteres Wort zu sprechen, vereinnahmte er Cassies Lippen und spürte noch in der ersten Sekunde, wie dabei wohlige Schauer durch seinen Körper jagten. Eben jener Mann, der ihm zu Beginn noch verboten hatte ihm beim lieblosen Akt näher zu kommen als irgendwie nötig, war heute so sinnlich und liebevoll geworden. Das wissen darum, wie sehr Matthew sich heute nach ihm verzehrte, reichte aus um Clarence zu erregen und eben jene Eigenart spürte man deutlich im Kuss, den er dem Dunkelhaarigen auferlegte, als er die weichen Lippen des anderen erneut für sich auseinander drängte.
Es war Clarence gleich ob sie im Wald, in einem Gasthaus oder in den verfallenen Ruinen einer Geisterstadt residierten. So lange sie dabei heil und zusammen waren, würde die Welt für ihn in Ordnung sein. So lange es seinem Mann gut ging, würde der Blonde keine Bedenken haben sich seinem Hunger hinzugeben und wenn es dem Jüngeren danach sehnte vom wilden Barbaren übermannt zum werden, der Claire einst gewesen war, so würde nichts dagegen sprechen auf diese Weise die Lage auszublenden, in der sie sich befanden.
Brummend drängte er sich dem anderen entgegen, forderte die fremde Zunge dazu heraus einen sinnlichen Kampf mit ihm auszufechten und ließ sich doch beinahe dazu hinreißen ihr zu unterliegen, einfach weil es zu schön war, wie sich Cassie anfühlte. Seine Lippen lagen weich und warm auf seinen und vor seiner Brust konnte er die des Jüngeren atmen spüren immer dann, wenn sie dich fester an ihn drängte oder wieder etwas vor ihm zurück wich.
Auf der Haut des Blonden prickelte noch immer das sanfte Streicheln nach und hatte dadurch eine Gänsehaut auf Claires Rücken entflammt, derer er nicht mehr Herr wurde. Wenn er eines im letzten Jahr gelernt hatte, dann dass man sich nicht dagegen wehrte wenn Matthew über einen kam und auch jetzt kamen dem Blonden noch keine Widerworte auf, warum er nicht doch die Schuld der Verdorbenheit auf den anderen abwälzen sollte.
Rau spürte er seine eigenen Fingerspitzen, die von der harten Arbeit der letzten zwei Wochen gezeichnet waren, über die verboten sanfte Haut des Jüngeren hinweg streichen. Den schmaler werdenden Rücken hinab, der sich fest und muskulös unter seine Hand schmiegte, bis zu Cassies sündigen Rundungen, die dem Jäger schon weit öfter als ein duzend Mal den Verstand geraubt hatten. Sein Mann wusste genau, wie er seinen schmalen aber athletischen Leib einzusetzen hatte um Clarence zu imponieren und die Früchte jenes Talents schlugen sich just in diesem Augenblick wieder, als er seine Fingerkuppe zart in der Vertiefung zwischen den Beiden Gesäßhälften hinab gleiten ließ.
Es war eine Berührung die so viel sagte, die von so viel Begehren sprach - und die doch nichts forderte... jedenfalls nicht mehr, als sie miteinander sowieso schon anstellten. Denn bis zum intimsten Punkt drang Clarence nicht hinab, ebenso wie sein Partner sich davor bewahrt hatte, an ihm die magische Grenze zu überschreiten.
Atemlos und mit einem unbeständigen Raunen auf den Lippen, das den zunehmenden Grad seines Hungers offenbarte, entließ er den anderen für einen Moment in die Freiheit und drängte seine Nasenspitze fester ihrem Gegenpart entgegen. Im Wohnzimmer prasselte der Kamin und in ihrem Zimmer wurde es langsam wieder wärmer, wobei er jedoch schwer sagen konnte ob es wirklich am Feuer lag oder an ihnen beiden.
„Ich liebe dich“, wisperte er leise gegen Matthews Lippen und fuhr die Untere mit seinem Finger nach als er zurück an das Kinn des Jüngeren gefunden hatte, bevor er ihn wieder mit seinen eigenen ablöste.
Cassie hatte keine Ahnung wie sehr er von ihm gebraucht, geliebt, aber vor allem gewollt wurde - doch dafür wusste der Bär umso besser, was das Kleine wollte.
In sündiger Manier, die sie beide liebten, lockte er dieses Mal die fremde Zunge fordernder aus ihrem Versteck hervor und ihre Spitze in die Freiheit, wo er sie mit der seinen willkommen hieß. Es war ein verruchtes Spiel zwischen ihnen, geprägt durch das leise aber in der Stille umso deutlicher hörbare Schmatzen das entstand, wenn ihre Zungen sich auf diese Weise umschmeichelten.
Ein Schmatzen, das es fast unmöglich machte, sich einander noch länger zu entsagen.
Matthew wusste, dass er selbst nicht gerade unschuldig an all den amourösen Begebenheiten war. Es wäre gelogen würde er behaupten, dass er nicht immer wieder ganz bewusst den Appetit des Bären angeregt hatte.
Er war ein schöner Mann, dass wusste er und schon als Junge hatte man ihm bescheinigt ein schönes Kind zu sein. Da ihm seine Optik, sein Lächeln, selbst die Art sich zu bewegen schon viele Türen geöffnet hatte, war es für Matthew mittlerweile selbstverständlich geworden auf andere anziehend zu wirken. Und gerade diese Selbstverständlichkeit machte ihn nur noch attraktiver. Es war nicht affektiert gewesen als er sich an Deck der Harper Cordelia gut sichtbar für Clarence über die Reling gelehnt und hinab ins Wasser gesehen hatte. Und es war ebensowenig aufgesetzt, wenn er sich unter den gierigen Augen seines Mannes räkelte, wenn er sich selbst durch das glänzende dunkle Haar strich oder wenn er sich auf die Unterlippe biss.
Er war sich seiner Wirkung bewusst und wahrlich: er liebte es, Clarence den Kopf zu verdrehen. Deshalb tat der Blonde auch gut daran ihm endlich seinen Kuss zu geben.
Wohlwollend schnurrte Cassie, kaum da er die Lippen des Anderen auf seinen spürte. Warm und weich schmiegten sie sich an ihn, wobei der Bart des Wildlings etwas kratze.
Es war ein unbeschreibliches Gefühl, dass seinen Bauch kribbeln und sein Herz hüpfen ließ.
Clarence zu spüren war selbst nach all der Zeit und der Vielzahl an zelebrierter Nähe noch immer nichts geworden, an das Matthew sich gewöhnt hatte. Dieser Mann erregte ihn so maßlos und schürte ein Begehren in dem Jüngeren, wie er es vor Clarence nie gekannt hatte.
Leise stöhnte er, während ihre Zungen neckisch miteinander kämpften und seine Finger an der frechen Knospe zupften, welche sich aufgerichtet hatte.
Clarence‘ Körper war anbetungswürdig schön. Es gab keinen einzigen Makel, nichts was Matthew nicht an ihm liebte. Seine breite Brust, die starken Schultern... die zarten, weichen Knospen die so rosig und unschuldig waren inmitten all der Bilder die seine Haut zierten.
Und wenn man die Finger von dieser Brust lassen konnte und weiter gen Süden glitt, dann hieß einen der straffe und wohldefinierte Bauch des Hünen willkommen. Man konnte die Muskeln unter der Haut spüren, einzeln voneinander abgegrenzt bildeten sie ein Sixpack wie es schon die Alten als Ideal empfunden hatten.
Und in dieser Hinsicht...war Matthew mit ihnen einer Meinung.
Ließ man die vordere Leibesmitte des Blonden außer acht- was Matthew nicht tat - so konnte man sein Augenmerk auf einen kleinen knackigen Hintern legen. Selbiger machte auch in Jeans schon ein Versprechen welches er nackt definitiv hielt und übertraf.
Seine Beine waren definiert und perfekt, sodass jeder Schritt kraftvoll und zugleich elegant war. Manchmal, wenn er nicht gerade so spitzbübisch dreinschaute wie er es seit Neuestem häufiger tat, war er wirklich das Raubtier für das Außenstehende ihn hielten. Schön und gefährlich.
Letzteres traf aber nicht für Matthew zu. Jener war eine Art heiliger Gral für Clarence, zumindest kam sich der Jüngere oft so vor. Der Blonde gab ihm das Gefühl angekommen zu sein, geliebt zu werden mit jeder Schramme und jeder Eigenart. In den Augen des Anderen war Matthew perfekt so wie er war und er versäumte seit dem Vorfall in Cascade Hill City keinen Tag mehr ihm das auch zu zeigen.
Durch kleine Gesten und Blicke, durch Küsse. Durch die magischen Worte, die er auch jetzt zu ihm sprach und sie Matthews Herz auf eine Weise wärmten, wie nichts anderes es je vermocht hatte.
‚Ich liebe dich‘ hörte er weich die Stimme seines Mannes und die Art wie Clarence ihn dabei ansah verriet, dass er wirklich so empfand. Sie waren auf eine Weise verbunden die tiefer reichte als körperliche Anziehung, Sympathie oder gar Gewohnheit. Sie hatten nicht aus Mangel an Alternativen zueinander gefunden, sondern aus freien Stücken, weil sie ineinander das sahen, was der andere wirklich war und selbst nicht sehen konnte.
Cassie lächelte verliebt und wollte das Gehörte eben erwidern, als Clarence seine Unterlippe sachte nachfuhr. Eine zarte Geste die ihn die Augen schließen und sacht erschauern ließ. Es war verrückt wie nah sie einander mittlerweile waren und wie gut sich alles anfühlte. Aus den einstigen Einzelgängern war ein unzertrennliches Team geworden. Und die Liebe die Clarence ihm jeden Augenblick ihres Zusammenseins entgegenbrachte, machte Matthew auf tiefe, elementare Weise glücklich.
Die Augen noch immer geschlossen empfing Cassie den nächsten Kuss und seufzte genießend dabei.
Ihre Zungen umschmeichelten einander auf süßeste Art und der Geschmack des Blonden betörte Cassie so sehr, dass er der Clarence‘ Zunge ohne Scheu folgte. Und dann, nach draußen vor die Lippen gelockt, umgarnten sie einander weiter. Der sinnliche Tanz verursachte leise Schmatzgeräusche ob der Feuchte ihrer Zungen und Matthew spürte, wie ihn unwillkürlich die Hitze in die Lenden schoss.
Er drängte seine Hüfte gegen Clarence und damit auch seine Männlichkeit. Sie war noch nicht hart geworden, trotzdem stöhnte er, als er mit der eigenen Länge die seines Mannes spürte. Scham an Scham lagen sie aneinander gedrängt und züngelten während Cassie zwischen Zeige- und Mittelfinger vorsichtig die Brustwarze des Größeren rieb. Dann strich seine Hand zur anderen und glitt mit der Daumenkuppe über die weiche Knospe um auch sie zu animieren sich für ihn aufzurichten.
Clarence‘ Hand indes hatte einen Weg eingeschlagen der Matthews Ungeduld gezielt anfachte. Zwischen der Vertiefung beider Gesäßhälften ruhte ein Finger, nicht tief genug um an seinem Eingang aufzukommen aber dennoch so nah, als das es das Sehnen des Kleineren verstärkte.
Mit verklärtem Blick öffnete Cassie schließlich wieder die Augen und löste den hitzigen Kuss. Aus nächster Nähe sah er seinen schönen Mann an und stellte einmal mehr fest, wie unglaublich erotisch er ihn fand.
Die Hüfte wieder gegen die des Bären drängend, seufzte das Böckchen wohlig auf. Es umfing das Kinn des Räubers und vereinnahmte erneut dessen Lippen, als wäre es selbst Jäger und nicht etwa Beute des Bären.
Wieder und wieder drängte es sich ruhig aber fest gegen den athletischen Körper, rieb sich an ihm und genoss das Gefühl von Haut auf Haut.
Sein Hunger und sein Genuss erweckte allmählich Matthews Länge. Halb erigiert schmiegte sie sich an Clarence’ Gegenstück und leise in den Kuss stöhnend, ließ das Böckchen den Bären an seinen Gefühlen teilhaben.
Aber obgleich es sich nach seinem Wohltäter verzehrte, schaffte es das Kleine ruhig zu bleiben. Seine Bewegungen waren gediegen, die Liebkosungen der weichen Knospen behutsam und nicht etwa fordernd.
Matthew wollte nichts überstürzen, er genoss das was sie gerade hatten und die Vorfreude auf das was noch kommen würde. Es war unausweichlich wohin dieser frühe Morgen sie führen würde, aber Cassie liebte es ihr Vorspiel zu zelebrieren, sich Zeit zu lassen und damit Clarence noch mehr zu entfachen. Im Alltag gab sich der Blonde oft geduldig und stoisch. Er konnte stundenlang im Eiswasser stehen um auf seine Chance zu warten einen Fisch zu fangen, er konnte ewig schweigsam seine Waffen ölen und Ledersachen fetten, Kräuter sortieren und zu kleinen Bündeln schnüren mit einer Geduld und Akribie wie sie Matthew niemals aufbringen könnte.
Aber im Bett... da war der Hüne nicht immer so geduldig. Er war ein Raubtier und manchmal kam es über Matthew mit einer Macht und einer Dringlichkeit, dass es den Dunkelhaarigen ganz schwach werden ließ.
Dieses Spiel mit dem Feuer, das tänzeln auf Messers Schneide war etwas, dass Matthew mit seiner eigenen Zurückhaltung forcierte und genoss.
Er wollte nichts überstürzen und zugleich wollte er die Lust des Bären steigern, seinen Appetit anfachen - bis er es vielleicht nicht mehr aushalten konnte.
„Hmmm du fühlst dich so gut auf meiner Haut an...“
Gestand er mit leise säuselnder Stimme, den Mund ganz dicht an den Lippen seines Geliebten.
Er konnte Clarence noch auf seiner Zunge schmecken, betörend und süß und so vertraut. Zart stupste Cassie mit seiner Nasenspitze gegen die des Anderen, eine liebevolle Geste voller Innigkeit, dann küsste er erneut die Lippen seines Bären, ehe er den Kopf an seinen Hals legte und begann, behutsam an der zarten Haut zu knabbern.
Es war verrückt, wie gut sie zueinander passten. Sicher gab es nicht mal in den Büchern, die Matthew ständig las, zwei Menschen die so definitiv und endgültig zueinander gehörten wie sie beide. Jede Berührung fühlte sich richtig an und als wären ihre Körper dafür gemacht, den des anderen zu empfangen. Jedes Streichen, jeder noch so schmale Atemhauch hinterließ einen wohligen Schauer auf Clarence‘ Haut und machte in sich fühlen, als habe er sein ganzes Leben lang nur auf diesen Moment hier gewartet.
Mit einer Geduld, dass es ihn fast in den Wahnsinn trieb, rieb und zupfte das hungrige Böckchen an seinen zarten Knospen und nötigte sie dazu sich für es aufzurichten, was ihm spielend leicht gelang. Es war eine Eigenart die es sich angewöhnt hatte, immer dann wenn es Lust auf seinen Bären verspürte und dieser wurde nicht müde, dem Paarungswillen des Kleinen nachzugeben. Wie ein sinnlicher Tanz war ihre Zweisamkeit geworden, einem Vorspiel gleich das seinen verlässlichen Rhythmus hatte, ohne dabei jene Spannung zu verlieren, die sich im Kuss niederschlug.
Das zunehmende Drängen des fremden Leibes ließ den Bären wohlig in den Kuss brummen und sich in der Dunkelheit seiner geschlossen Lider verlieren, hinter denen er nichts anderes mehr wahrnahm außer dem heißen Atem seines Mannes und dessen feuchten Zungenspitze, die ihn sinnlich umspielte. Clarence wusste nur zu gut, dass sie sich nicht nur an seinem Mund, sondern auch an anderen Körperstellen atemberaubend anfühlte und das wogende Reiben tat sein übriges, um ihm das immer wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Sie waren beide noch nicht annähernd hart, doch auch das war nur noch eine Frage der Zeit - denn den Absprung zu einem jugendfreien Morgen hatten sie schon lange verpasst, immerhin war es ihnen schon immer schwer gefallen die Finger voneinander zu lassen, wenn sie erstmal losgelegt hatten. Es hatte bislang nie einen guten Grund gegeben sich ihrer Gelüste nicht hinzugeben und letztlich waren es oft die prekären Lagen, die es eher spannender gemacht hatten als unmöglich.
Es war auch ohne Bettdecke furchtbar heiß in ihrem Bett geworden, was ihn aber nicht davon abhalten konnte sein Bein Nähe suchend über das von Cassie zu schieben und ihn dichter an sich heran zu ziehen. Noch immer hatte sich seine Hand auf der weichen Haut des anderen verloren und noch während Matthew ihm leise süße Dinge zuflüsterte, streichelte der Bär sachte durch seinen Nacken.
„Mhh... du fühlst dich auch gut an. Sehr gut sogar...“, wisperte er leise und ein spitzbübisches Grinsen legte sich dabei über seine Lippen. Verliebt drängte er seine Nase sachte der anderen entgegen, die sich anschickte ihn ebenso liebevoll anzustoßen. Sich gut anfühlen war dezent untertrieben und alleine die Formulierung erheiterte ihn so, dass er ein amüsiertes Seufzen von sich gab, immerhin ging das träge Reiben des fremden Leibs an seiner Körpermitte weit über das einfache gut anfühlen hinaus.
Noch immer konnte er seinen Mann deutlich auf seiner Zunge schmecken und die weichen Lippen, die sich schließlich hinab auf seinen Hals legten, ließen ihn wohlig schauern und bedeckten ihn erneut mit einer zarten Gänsehaut. Sie hatten viel zu lange darauf gewartet sich endlich wieder spüren zu können - ein Opfer das zwar angesichts ihres Gesundheitszustandes deutlich nötig gewesen war, dafür aber auch nicht minder qualvoll.
Die letzte Nacht hatte nicht dazu gereicht um ihre Reserven wieder aufzufüllen was die Sehnsucht nacheinander anging und Claire bezweifelte, dass dieser Morgen es tun würde. Das Defizit, unter dem sie standen, würde in den kommenden Tagen und Wochen bis zum nächsten Aufbruch gestillt werden müssen und schon jetzt war er gewillt damit anzufangen, die intensiven Arbeiten anzugehen.
Das sanfte Saugen an seinem Hals strahlte als wohliges Ziehen bis in seine harten Knospen aus, die angenehm prickelten und ihn daran erinnerten, welch Zauberwerk Cassie zu leisten im Stande war. Doch es war nicht der geschickte Mund oder die zart zupfenden Finger, auf denen seine volle Aufmerksamkeit lag, sondern ganz alleine die Körpermitte des sinnlichen Böckchens, in der sich langsam aber sicher die Lebensgeister zu regen schienen.
„Ich hab... das hier so vermisst...“, langsam zog er mit den Fingerspitzen Kreise über Matthews warme Haut, von seinem Gesäß hinweg über die schmale Taille, bis hinauf zu den breiter werdenden Schultern. Er war ein Mann mit anbetungswürdiger Statur, oben athletisch breit und zur Körpermitte hin schmaler werdend, genau so wie es der Bär mochte. Mit Muskeln, die sich fest aber dezent unter der Haut abhoben und Nervenenden so empfindsam, dass manchmal die leichtesten Berührungen ausreichten, um das Böckchen um den Verstand zu bringen.
Cassie war noch immer gebräunt von ihren Reisen an Deck und der langen Wanderung bis aufs Weingut und zurück - ein Anblick der so gar nicht in die Landschaft aus Eis und Schnee passte, wenn er vor die Tür ging. Er wirkte fehl am Platz und Clarence sah ihn nicht gerne dort draußen wo es nicht nur gefährlich war, sondern auch so kalt, dass man erfror, wenn man nicht gut auf sich acht gab.
Doch das unschuldige Böckchen war durchtrieben und wusste was es tat, nicht nur dort draußen, sondern auch hier drinnen bei seinem Bären.
„Nächstes Mal.... nächstes Mal solltest du die Unterwäsche wieder anziehen, wenn du aus dem Bad kommst. So kann ich dich gar nicht anständig ausziehen...“, ihre Lippen waren einander wieder ganz nah als er seine Feststellung flüsterte, die genauso abstrus war wie deprimierend. Immerhin gab es eigentlich nichts schöneres als einen nackten Mann neben sich so früh am Morgen, auf der anderen Seite aber war Cassie angezogen wie ein Geschenk, das man ganz langsam und genüsslich auspackte.
Hungrig leckte er sich die Lippen als er seinen Blick zwischen ihren Körpern hinab wandern ließ. Die Dunkelheit verbarg noch viel mehr als das Feuer im Wohnzimmer preis gab und doch reichten die tanzenden Schatten aus um einen Bären wie ihn anzulocken, ähnlich einer Katze, die den Schatten an der Wand hinterher eiferte.
Lautlos stützte er sich neben Matthew auf, kam halb über ihn und übermannte seinen Geliebten in einem erneuten Kuss, der dieses Mal weit energischer war als noch zuvor. Auch jenseits von den Hinhaltetaktiken seines Böckchens, hatte es etwas an sich dem Clarence einfach nicht widerstehen konnte und das es ihm unmöglich machte, sich ihm länger zu entsagen als nötig.
Mit einem gierigen Brummen presste er sich dem Unteren sachte entgegen, ließ nun seinerseits die Körpermitte gediegen gegen Matthews branden und spürte darunter deutlich, dass das träge Reiben auch an ihm nicht vorbei gegangen war. Eine Hitze hatte sich über seine Lenden gelegt, wie man sie nicht länger am ausgestreckten Arm verhungern lassen sollte und die Art, wie er Cassies Lippen dieses Mal aufspaltete um die fremde Zunge zu umschmeicheln, sprach klare Worte darüber, dass er nicht länger gewillt war mit dem Kleineren Spiele zu spielen.
So schön und prickelnd ihre Vorspiele auch waren, so wenig konnte er ab einem gewissen Punkt dem langsamen Treiben standhalten und auch heute hatte Matthew die Grenzen in eben jenem Moment überreizt, als sich vorsichtig etwas an ihm geregt hatte.
„Ich... lass dich... heute keine Sekunde aus... aus dem Bett, befürchte ich...“, murmelte er leise zwischen mehreren Küssen, während denen er Cassies Arme empor strich, um sie über den dunkelbraunen Schopf des Jüngeren zu drängen und schließlich mit einer Hand zusammen zu fassen.
Wohldosiert aber mit einer Bestimmtheit, derer man sich nicht widersetzen sollte, presste er die fremden Handgelenke in die Laken über ihnen, um die Brust seines Böckchens freizulegen und etwas zu überstrecken.
Dort waren sie, die zarten Knospen seiner Beute, und blitzten ihm rosig entgegen wie ein Köder, dem er besser nicht widerstehen sollte. Cassie hatte keine Ahnung wie weich seine Haut an dieser Stelle war und wie gut es schmeckte sich an den empfindsamen Brustwarzen zu verlustieren, die Claire schon seit längerem auf eine Art erregten, wie er es noch zu Beginn in Coral Valley niemals gedacht hätte.
Mit flacher Hand strich er die fremde Brust hinab, ließ seine raue Innenfläche für einen Moment über die feste Brust hinweg reiben und wanderte schließlich tiefer hinab an dem unberührten Leib des Böckchens, das am heutigen Tag noch viel zu wenig Zuwendung erhalten hatte... ganz egal ob es noch früh am Morgen war oder nicht.
„Wieso musst du nur so schön sein, mh?“, wollte er leise wissen und tauchte mit den Fingerspitzen hinab in die dunkel gelockte Scham, die sich an seine blonde schmiegte.
„Wie soll ich dir widerstehen, wenn du so da liegst und mir so schöne Augen machst?“
Wobei, selbst ohne verführerische Blicke würde er sich wohl noch vom Böckchen gelockt fühlen. Dich das lag in der Natur der Dinge, immerhin waren sie füreinander gemacht und seine üppige Männlichkeit war geeicht auf den schmalen Leib, der ihm Wohltat und Verheißung zugleich war.
Sanft festigte sich sein Griff um die fremden Handgelenke, als er das Kleine geschickt unter sich fixierte um es entblößt und schutzlos vor sich auszubreiten. Mit wachen aber hungrigen Augen betrachtete er es sich in der Dunkelheit und stahl ihm einen weiteren kurzen Kuss, während er seine andere Pranke endlich tiefer wandern ließ bis an die warme Länge des Jüngeren, die sich noch weich aber wohltuend in seine Hand schmiegte.
Anfangs war es seltsam gewesen seinen Mann auf diese Weise zu spüren, was aber daran lag, dass sie auf Cassies Geheiß hin sich damals noch jeder selbst um seine Erektion gekümmert hatten. Es war dem einstigen Söldner ein Graus gewesen von ihm mehr angefasst zu werden als nötig und lange Zeit hatte er den Körper des Kleineren gar nicht gekannt wenn er noch vorbereitet werden musste oder aber so erregt war, dass jedes Streicheln fast zu viel des Guten war.
Es hatte so viele Dinge und Seiten an Matthew gegeben, die er nicht gekannt hatte... und auch heute gab es sicher noch genug Geheimnisse, derer er nicht wusste. Und doch gab es im Moment nichts das ihn mehr interessierte als die betörende Männlichkeit des anderen, die der Bär sanft und rhythmisch mit seiner Hand zu reiben begann.
Müsste Matthew ihre Beziehung in einem Wort beschreiben, so würde er wahrscheinlich das Wort sinnlich benutzen.
Zwischen ihnen beiden hatte sich ein Umgang etabliert, wie man es niemals vermutet hätte, bedachte man den Ursprung ihres Kennenlernens.
Der schweigsame Schamane, der am Liebsten für sich allein war und der egozentrische junge Kerl, der scheinbar unfähig war irgendjemanden wertzuschätzen.
Ihre Charaktere waren so offensichtlich unterschiedlich gewesen, dass man hätte meinen können, es verband sie nichts miteinander als die Fähigkeit Sauerstoff einzuatmen.
Und doch hatten sie sich nie getrennt, in keiner Siedlung, in keiner Stadt. Sie hatten einfach entschieden - jeder für sich - beieinander zu bleiben und einander zu begleiten.
Ganz egal wohin.
Sie hatten irgendwie immer in die gleiche Richtung gesehen. Und sie hatten sich, auch wenn es keiner von ihnen je ausgesprochen hatte, miteinander wohlgefühlt. Und aus jenem Gefühl der Zugehörigkeit, welches sich ohne viel Aufsehen zwischen ihnen eingeschlichen hatte, war eine tiefe und innige Liebe geworden.
Aber sie liebten einander nicht einfach nur, sondern jede Berührung und jeder Blick hatte das Potential, Leidenschaft zwischen ihnen zu entfachen.
Es reichte, wenn Clarence seine Hand steifte oder ihn auf ganz bestimmte Weise anschaute. Denn der Blonde wirkte derart anziehend auf Matthew, wie es Clarence zu Anfang ihres Arrangements sicherlich nie vermutet hätte.
Der Jüngere liebte wie seine Lippen schmeckten, wie sein Bart beim Küssen kratzte, sein Gewicht wenn er über ihm war und wie fest und heiß sein Schwanz in ihm pulsierte, wenn er sich unter Mühe in ihn gepresst hatte, ihn dehnte und tief aufspaltete.
Er liebte seinen Geruch, das Kitzeln seiner Haarsträhnen, wenn sie herabfielen und ihre Gesichter umrahmte, wie ein goldener Vorhang.
Er liebte seine Bewegungen die sich kraftvoll und geschmeidig anfühlten. Sein Brummen und die Art wie er zitterte, wenn er die sexuelle Spannung zwischen ihnen nicht mehr ertrug. Der Hüne war ein so verteufelt schöner Mann, dass sich jeder Augenblick ihrer Zweisamkeit so anfühlte, als hätten sie sich monatelang nicht mehr auf diese Weise gespürt. Dabei ging es nicht nur um den Sex an sich, sondern um alles davor und danach. Jedes streicheln, jeder Kuss, jede Sekunde die sie einander nah waren und einfach nur beieinander.
„Nächstes Mal... kann ich mir alles anziehen was ich habe, dann hast du... viel zutun.“, gab er schmunzelnd zurück und haschte keck nach Clarence‘ Unterlippe.
Aber ob dem Bären das wirklich gefallen würde? Das kleine Böckchen hatte so seine Zweifel.
Hungrig richtete sich sein Häscher schließlich über ihm auf und übermannte ihn. Voller Verlangen küsste er den zierlichen Rehbock und jener schloss ergeben die Augen und stöhnte leise gegen die vereinnahmenden Lippen.
Wenn es etwas gab, worauf Matthew stand, dann war es, wenn Clarence ihn seine körperliche Überlegenheit spüren ließ. Dabei wurde der Blonde niemals so grob, dass Matthew Angst hatte er würde wirklich ausgeliefert sein.
Denn auch wenn er das körperlich unbestreitbar war, so war Clarence immer bei ihm. Er passte auf ihn auf selbst dann, wenn er ihn scheinbar unterdrückte.
Als Bär war es sein Recht Letzteres zu tun... sogar seine Pflicht, wenn es das Böckchen allein für sich beanspruchen wollte. Denn wie beiden klar war, brauchte das Kleine eine straffe Hand die es führte und manchmal auch zu etwas zwang, dass ihm gut tat obgleich es sich dagegen sträubte.
Überrascht keuchte das Böckchen auf, als es jäh gepackt und fixiert wurde. Der Bär brachte es in eine Position in der es sich etwas strecken musste und seine Brust entblößt wurde. Und wie es sich für ein braves Böckchen gehörte, reckte es sich noch ein bisschen mehr als es gemusst hätte.
Sich sinnlich räkelnd hob Matthew schließlich den Kopf und verbiss sich sanft und doch fordernd in der Unterlippe des Größeren. Er war noch nie leicht zu haben gewesen und auch wenn sie beide wussten worauf es hinauslaufen würde, so zeigte das Böckchen doch noch immer ein wenig Widerstand.
Es lockte den Bären und versagte sich ihm nur um ihn erneut anzulocken. Es stöhnte und wand sich unter seinem Herrscher und doch biss es ihn... als würde es sich widersetzen wollen. Wenn der Bär es haben wollte, so würde er es sich nehmen und Untertan machen müssen, damit das Kleine auch wirklich bekam was es brauchte.
„Keine Sekunde...hmm? Dann wirst du...mir Gesellschaft leisten müssen,... so ganz allein... bin ich zu... einsam.“
Artig steckte Matthew sich unter dem forschenden Blick seines Mannes, wodurch sich seine Brust verführerisch anhob. Wenn er in das Antlitz des Größeren sah, dann erkannte er den Hunger in seinen Augen und wie er sich an ihm labte. Und Matthew - einst schüchtern wenn Clarence ihn so betrachtete - genoss es mittlerweile von ihm mit den Blicken vernascht zu werden.
Fest und rau fühlte sich die Pranke auf seiner Brust an und allein die Berührung reichte aus, dass Matthew mehr wollte.
„Nhhh... du fühlst dich... so schön an.“, wisperte er leise und mit fast schon unschuldiger Wortwahl.
Er blickte an sich herunter, folgte mit dem Blick der fremden Hand und beobachtete, wie sie im Süden mehr und mehr in Schatten gehüllt verschwand.
Aber sie verschwand nicht wirklich.
Die kosenden Finger kraulten durch seine Scham und erzeugten ein warmes Prickeln auf seiner Haut und ein angenehmes Ziehen in seinen Lenden.
Und schon Sekunden später spürte er, wie Clarence ihn an seiner Länge berührte, sie behutsam umfasste und sanft durch die Finger gleiten ließ.
Leise keuchte das Böckchen unter der Behandlung auf, legte den Kopf zurück und räkelte sich wohlwollend.
„Du...guter...guter Bär.“ kam es ihm seufzend über die schwach geöffneten Lippen.
Anders als früher genoss er es mittlerweile sichtlich, wenn sein Mann ihn anfasste und ihm dabei half hart zu werden.
Clarence war ein so verführerischer Kerl und Cassie verzehrte sich nach seinen Berührungen.
Instinktiv wollte nun auch das Böckchen zwischen ihre Körper greifen, die Hand um die Länge des Bären legen und sie streicheln. Doch der Griff des Raubtiers erinnerte das Kleine daran, dass es fixiert war und es ihm nicht gestattet wurde den König anzufassen. Noch nicht.
„Oh Baby...hnn...mach mich...mach mich hart, ja...“
Lautlos schlug er die Augen wieder auf und betrachtete das Gesicht über ihm. Hungrige Augen schauten auf ihn herab und Cassie erwiderte den Blick herausfordernd.
„Du willst mich... ich sehe es dir an.“, säuselte das Böckchen und hob seine Hüfte der kosenden Pranke entgegen. „Aber ich...hnn...brauche einen echten Bären. Ich wurde...über Wochen hingehalten und niemand hatte mich.“
Die gestrige Nacht ließ es unerwähnt, immerhin hatte jene nicht dafür gesorgt das Defizit auszugleichen.
Und wie es alle Tiere des Waldes wussten, mussten junge Böckchen regelmäßig bestiegen werden. Nur dann waren sie brav und folgsam.
„Kein anderer Rehbock, kein wildes Tier, kein Bär... Ich w-war ganz allein.“ Es seufzte übertrieben leidgeprüft und leckte sich die Lippen, schloss einen Moment die Augen und räkelte sich erneut. Wissend, wie verführend seine Muskeln dabei unter der Haut tanzten.
„Es muss der richtige Bär sein der mich nimmt. Ein starker, ausdauernder Bär...mit einem großen Schwanz. Hnnn w-wenn er zu klein ist...w-werde ich vielleicht nie mehr befriedigt werden.“ unschuldig biss sich das Kleine auf die Lippen und schaute mit gespielter Scheu zu seinem Häscher auf. Es war sich offenbar nicht sicher ob der Bär über ihm der richtige Bär war und ob es sich ihm hingeben sollte. Dabei war es aber für beide offensichtlich, dass das Kleine es nötig hatte.
„Du kannst mich...nicht haben, wenn du der falsche bist. Ich brauche es...dringend. Nach all der Zeit in der sich...hnn niemand um mich gekümmert hat.“